Die SG Flamersheim/Kirchheim steckt in der Krise, die Handballerinnen aus Bad Münstereifel sind bei der 2:59-Pleite ein sportliches Vorbild.
Kreisliga-KolumneSchiedsrichter ohne Pfeife geht nach 19 Minuten vom Platz
Ein Spiel dauert so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Bei der Partie zwischen der Reserve der Sportfreunde DHO und der Zweitvertretung des Bliesheimer BC wäre am Sonntag nach diesem ungeschriebenen Fußballgesetz nach 19 Minuten Schluss gewesen. Der Grund: Der Unparteiische aus Reihen der Sportfreunde zog sich das Leibchen aus und stapfte enttäuscht vom Platz.
Er hatte schlichtweg keine Lust mehr darauf, sich von den Spielern anmeckern zu lassen. Dass vor allem die eigenen Akteure einiges an der Leitung des Spiels zu kritisieren hatten, dürfte den Frust noch gesteigert haben.
DHO gegen Bliesheim: Schiedsrichter leitet Partie durch laute Rufe
Abgepfiffen hatte der Schiedsrichter die Partie aber nicht. Er hatte schlichtweg keine Pfeife und leitete das Spiel mithilfe von Ausrufen wie „Foul“ oder „Aus“. Aus war das Spiel aber nicht. Ein Bliesheimer Ersatzspieler leitete die Partie anschließend weiter, die die Sportfreunde mit 5:3 gewannen. Als „ihr“ Schiedsrichter genug hatte, stand es übrigens 3:1 für Bliesheim.
Zwei Mannschaften im Kreis Euskirchen haben noch keinen Punkt abgegeben: der TuS Dom-Esch und die SG Rotbachtal/Strempt. Beide Teams haben nach fünf Spielen 15 Punkte auf dem Konto. Von einer solchen Bilanz ist die SG Flamersheim/Kirchheim weit entfernt.
SG FlaKi: Von der Ergebniskrise zur echten Krise
Die Mannschaft von Marco Markwald steckt in einer tiefen Krise. Mit der gerne zitierten Ergebniskrise, wenn die Leistung zwar stimmt, das Ergebnis aber nicht, ist es bei der SG nicht getan. Fünf Punkte nach sieben Spielen ist für die Mannschaft schlichtweg zu wenig. Und nun geht es zum Tabellenführer aus Dahlem-Schmidtheim.
Beim jüngsten 0:5 gegen den SV Sötenich hätte sich Markwald wohl im Nachgang einen Schiedsrichter gewünscht, der nach 20 Minuten einfach vom Platz geht. Zu dem Zeitpunkt stand es nämlich noch 0:0. „Ich bin der Überzeugung, dass wir eine Menge Qualität haben und dass wir das auch bald wieder auf den Platz bekommen“, so Markwald.
Frauenberg ist keine Fahrstuhl-, aber eine Achterbahnmannschaft
Es gibt Fahrstuhlmannschaften, also jene, die zwischen zwei Ligen hin und her pendeln. Und es gibt den SV Frauenberg. Das ist keine Fahrstuhl-, das ist eine Achterbahnmannschaft. Die Truppe von Sebastian Kaiser schlägt Tabellenführer Zülpich II, schlägt Tabellenführer Lommersum – um dann nur wenige Tage später gegen Teams den Kürzeren zu ziehen, gegen die der SVF eigentlich favorisiert ist.
Da es im Fußball für alles eine Floskel gibt, könnte man sagen: Solche Geschichten schreibt nur der Sport. Da es aber auch immer einen Trainer gibt, der so etwas auch einordnen kann, sagt Trainer Kaiser: „Wenn wir über 90 Minuten keinen kapitalen Fehler machen, werden wir gegen jede Mannschaft in der Liga gewinnen. Doch das schaffen wir nicht. Wir haben zehn Gegentore nach krassen individuellen Fehlern kassiert.“
Der Titel „Torschütze des Tages“ geht an Enis Etemi. Der Stürmer des SV Sistig-Krekel traf gegen den Kaller SC gleich siebenmal ins Schwarze. Am Ende hieß es beim Duell Tabellenvierter gegen -fünfter übrigens 10:2. In der Staffel scheint jeder jeden schlagen zu können – auch zweistellig.
Apropos zweistellige Ergebnisse: die sind im Handball normal. Wäre es mal nicht der Fall, wäre es wohl eine Floskel wert. Das Ergebnis der Damen des TVE Bad Münstereifel ist dann aber doch eine Zeile wert. 2:59 unterlag der Kreisligist der SG Voreifel. In der zweiten Halbzeit erzielten die Kurstädter übrigens keinen Treffer. Vom Platz gegangen sind sie trotzdem nicht – ein Spiel dauert nämlich so lange, bis der Schiedsrichter abpfeift. Und manchmal auch etwas länger.