Mechernich und Sötenich zeigen, warum sie vergangenes Jahr noch Bezirksliga spielten, aber auch, warum sie jetzt in der Kreisliga A agieren.
Kreisliga AFehler von Sötenich und Mechernich führen zu Gegentoren
TuS Mechernich – SV Sötenich 2:2 (2:1). In der vergangenen Saison war diese Paarung noch ein klassisches Bezirksliga-Duell aus dem Kreis. Jetzt trafen die TuS Mechernich und der SV Sötenich eine Klasse tiefer aufeinander, und zwar in einem Spiel, das viel zu bieten hatte.
Einige packende Spielzüge beispielsweise, die verdeutlichten, warum beide Teams in den vergangenen Jahren eben eine Liga höher angesiedelt waren. Aber auch einige haarsträubende Fehler, die demonstrierten, warum beide eben dort nicht mehr zu finden sind, denn sie führten zu Gegentoren.
Jens Honnef profitiert gleich doppelt von Sötenicher Fehlern
Mechernichs Jens Honnef war gleich doppelter Profiteur. Erst nutzte er ein Luftloch aus, das Martin Schmitz geschlagen hatte (30.), dann den Sekundenschlaf des ansonsten starken Lukas Hanf, der das Abseits aufhob (35.). Noch vor dem Halbzeitpfiff vertändelte auf Mechernicher Seite Torwart Lukas Floß den Ball, Dennis Jäckel passte auf Jens Knebel, der den Anschlusstreffer in dieser bis dahin ausgeglichenen Partie erzielte.
Nach der Pause drückte Sötenich auf den Ausgleichstreffer und wurde belohnt: Einen schlampigen Mechernicher Freistoß im Mittelfeld fängt Sötenich ab. Diesmal ist es anders herum: Knebel spielt auf Jäckel, der trifft (60.)
Schiedsrichter gibt Lukas Floß Gelb, Sötenichs Trainer sah Notbremse
Es gab auch eine strittige Situation, in der Sötenich gerne einen Platzverweis für Mechernichs Schlussmann Floß gehabt hätte. Vor dem Strafraum brachte er Jens Knebel zu Fall (48.), Schiedsrichter Jörg Piana gab Floß Gelb. „Für mich wird der Ball nach außen gespielt und der Sötenicher Spieler hat den Ball nicht klar unter Kontrolle“, erklärte Piana seine Entscheidung.
Beide Trainer waren nur halb zufrieden. Mechernichs Nico Hohn, weil seine Elf die 2:0-Führung nicht in die Pause retten konnte. „Dann hätten wir vielleicht gewonnen.“ Er bemängelte unnötige Ballverluste und fehlende Spielkontrolle. Sötenichs Christian Hammes war froh, den Rückstand aufgeholt zu haben, fand aber, dass wegen des Spielverlaufs in der zweiten Halbzeit vielleicht sogar noch mehr drin gewesen wäre. Er gibt aber auch zu: „In den letzten zwei Aktionen hält Torwart Philipp Uhlemann uns im Spiel.“
Doppeltorschützen sind besonders gefragt in der Kreisliga A
D-H-O – SC Roitzheim 2:2 (1:1). „Einen absoluten Grottenkick und kein Kreisliga-A-taugliches Spiel“ hat D-H-O-Trainer Christoph Bandur gesehen. Für beide Mannschaften sei es ein Punkt gegen den Abstieg gewesen. Roitzheims Gegenüber Thomas Moga hat mit einem erwartet starken Gegner gerechnet. „Unerwartet war, dass D-H-O tief stand und wir uns gute Möglichkeiten herausspielten“, so Moga. Zweimal ging D-H-O jeweils durch Justin-Pierre Kühn in Führung (16./Elfmeter, 67.), beide Male glich Roitzheim durch Youssef Khabbaz aus (35., 88.). D-H-O war Mogas Meinung nach in der zweiten Halbzeit stärker, dennoch hatte seine Mannschaft die letzte Chance auf den Sieg, traf aber nur die Latte.
SG Flamersheim/Kirchheim – TSV Schönau 2:2 (0:1). Eine umkämpfte Partie, die in einem leistungsgerechten Unentschieden endete, sah Flamersheims Trainer Marco Markwald. Schönaus Trainer Carsten Nolden sah zunächst Feldvorteile für seine Truppe, in der zweiten Hälfte aber für den Gegner, auch wenn Schönau die besseren Chancen hatte. „Drei Minuten vor Schluss gibt der stark abbaunede Schiri einen sehr fraglichen Elfmeter. So die Punkte zu verlieren, ist echt bitter“, so Nolden. Norman Loepke war der doppelte Torschütze für Schönau (26., 53.). Paul Doppelfeld erzielte die Treffer für FlaKi (57., 90.).
SSV Weilerswist – SV Schöneseiffen 2:o (0:0). Den ersten Saisonsieg eingefahren hat der SSV Weilerswist. Beide Tore erzielte Vladyslav Shukhovtsev (48. in Jay-Jay-Okocha-Manier, 84.). „Das Spiel hat mir gut gefallen. Wir sind mit dem Selbstbewusstsein, das wir uns in Dahlem erarbeitet haben, und der Ordnung im Spiel aufgelaufen“, sagte Weilerswists Trainer Horst Bartz. Dem gut gestarteten Aufsteiger wollte man keine Räume lassen. „Das hat sehr gut geklappt“, so Bartz. Schöneseiffen war so gezwungen, mit langen Bällen zu operieren. „Es war ein absolut verdienter Sieg, die Mannschaft scheint angekommen zu sein“, fasst Bartz zusammen.
„Wir müssen eine weite Rückreise antreten, mit null Punkten im Gepäck“, sagt Schöneseiffens Trainer Heiko Zimmer. Er sah in der ersten Halbzeit sehr viel taktisches Geplänkel. „Es war klar: Wer den ersten Fehler macht, wird ein Tor kassieren.“ Das war in dem Fall seine Mannschaft. Zwar habe seine Mannschaft dann mehr in das Spiel investiert. Gute Chancen habe man aber nicht reingemacht. Der Weilerswister Sieg sei verdient gewesen.
Bliesheimer BC – SV Frauenberg 1:1 (1:1). Nach neun Minuten stellten beide Mannschaften das Toreschießen sein. Frauenbergs Neuzugang Vitali Leonhardt hatte sein Team früh in Führung gebracht (4.), Bliesheims Routinier Daniel Ohrem glich fünf Minuten später aus. SVF-Coach Sebastian Kaiser sah in der ersten Halbzeit Spielvorteile beim Gastgeber. „Da haben wir nicht gut verteidigt.“ In Halbzeit zwei sei dann seine Elf spielbestimmend gewesen. „Bliesheim kam nicht mehr vor unser Tor. Wir hatten zwischen der 65. und 80. Minuten mindestens zwei, drei gute Chancen, die wir nicht nutzen. Die letzten 15 Minuten waren dann vogelwild“, so Kaiser. Das Unentschieden sei ein verdientes Ergebnis.
BBC-Trainer Patrick Pützer ist mit dem Punkt zufrieden, sagt aber auch: „Von den Chancen in der ersten Halbzeit her und vom Ballbesitz hätten wir drei Punkte verdient gehabt.“ Dann rudert er aber auch ein wenig zurück. „Es geht nur darum, Punkte zu sammeln – und dann kommt Frauenberg“, zeigte der Trainer Respekt vor dem Gegner. Wie auch Sebastian Kaiser sah er in der Schlussviertelstunde einen offenen Schlagabtausch. Ein Sonderlob erhält Routinier und Torschütze Daniel Ohrem. Der 38-Jährige, der in der vergangenen Spielzeit nach einem Faustschlag ins Gesicht des Gegners für die ganze Saison gesperrt war, sei für die junge Truppe sehr wichtig.