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Fußball-Kreisliga ADer Sport stand für Schönaus Trainer im Fokus, nicht die Nostalgie

Lesezeit 7 Minuten
Ein Fußballer wird im Mittelkreis von einem Gegenspieler attackiert.

D-H-O-Mittelfeldspieler Dejen Kidane (am Ball) nimmt in Schönau nach einem leistungsgerechten 1:1 Unentschieden einen Punkt mit.

Vier Jahre lang war Gerrit Ueckert Trainer der Sportfreunde D-H-O. Nun traf er mit seinem neuen Verein, dem TSV Schönau, auf den Ex-Klub.

TSV Schönau – D-H-O 1:1 (0:1). Schönaus neuer Trainer Gerrit Ueckert war mit dem Blick in seine Gefühlswelt ehrlich. „Für mich war es kein besonderes Spiel mehr. Es ist auch nicht mehr die Mannschaft, die aktiv war, als ich dort vier Jahre Trainer war“, sagte Ueckert. Lediglich vier Akteure in den Reihen der Sportfreunde aus D-H-O stammen noch aus der früheren Mannschaft aus Ueckerts Zeit zwischen 2019 und 2023. Ansonsten hat sich die derzeitige Kreisliga-A-Mannschaft runderneuern müssen, nachdem ein Großteil vor der Saison zur TSV Feytal gewechselt war.

Insofern ging es auf dem Kunstrasenplatz in Schönau nur noch um das Sportliche und nicht um Nostalgie. Den agileren und dynamischeren Eindruck hinterließen in den ersten 45 Minuten die Gäste. Die Mannschaft von Ueckerts Nach-Nachfolger Andreas Erdmann konnte ihre Feldvorteile nach 20 Minuten durch einen Führungstreffer von Ioannis Zorbas unterstreichen. Er hatte sich in einer Einzelaktion gegen drei seiner Kontrahenten durchgesetzt und erfolgreich flach eingeschoben. „Vor der Pause hätten wir noch auf 2:0 stellen müssen“, ärgerte sich D-H-O-Trainer Andreas Erdmann über eine ausgelassene Chance.

Das Durchschnittsalter der Schönauer Feldspieler betrug 21,9 Jahre

Schönaus Ueckert sah die Situationen so: „Das 0:1 haben wir nicht sauber genug geklärt.“ Was ihn ärgerte: Erneut lief seine Mannschaft einem Rückstand hinterher. Das wollten die Schönauer eigentlich endlich abstellen, „denn wir stehen in der Defensive gut“, so Ueckert. Im Tor der Schönauer stand erneut Routinier Thomas Duell (41), vor ihm der 17-jährige Lukas Stollenwerk. 24 Jahre Altersunterschied zwischen Torwart und Abwehrmann. Das zeigt: Die Schönauer greifen auf junge Spieler zurück. „21,9 Jahre“, errechnete Trainer Ueckert das Durchschnittsalter der Feldspieler im Heimduell gegen seinen Ex-Klub.

Trainer Gerrit Ueckert hat eine Kladde in der Hand und zeigt mit dem rechten Finger etwas an.

Schönaus neuer Trainer Gerrit Ueckert gibt Anweisungen an seine Schützlinge.

Nach dem Seitenwechsel konnten die Einheimischen einen Start nach Maß hinlegen. 120 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte Tim Breuer sein viertes Saisontor zum 1:1. Er kam aus 16 Metern an den Ball und platzierte den Schuss rechts unten ins Toreck. „Alles in allem war es heute ein leistungsgerechtes Unentschieden. Wir sind mit dem Punkt zufrieden“, sagte Ueckert, der auch den bisherigen Saisonverlauf positiv bewertet: „Wir stehen grundsätzlich stabil und sind konzentriert. Ich bin völlig zufrieden nach den ersten Partien.“ Das nächste Aufeinandertreffen steht gegen Erft 01 an. Gegen die Euskirchener will Ueckert mit dem TSV weiter Punkte sammeln, um sich stabil im Tabellenmittelfeld aufzustellen. „Schönau hat in der Vorsaison lange Zeit gegen den Abschied gespielt. Mit diesem wollen wir so früh wie möglich nichts mehr zu tun haben“, so Ueckert.

Von einem gerechten Unentschieden sprach auch D-H-O-Trainer Erdmann: „Nach dem 1:1 hatten beide Mannschaften noch Tormöglichkeiten.“


Die SG Hellenthal holt den ersten Ligasieg in seiner Geschichte

SG Flamersheim/Kirchheim – TuS Dom-Esch 6:1 (1:0). Sechs Gegentreffer, erste Saisonniederlage und dann auch noch Top-Torjäger Kevin Viltz mit Gelb-Rot (72.) verloren. Für Dom-Esch war es ein gebrauchter Freitagabend. „Wir haben in der ersten Halbzeit noch gut dagegengehalten“, sagte Johannes Roth, der Dieter Höller an der Seitenlinie vertrat. Doch komplett ausschalten könne man die Offensive von Flamersheim/Kirchheim nicht. „Mit Paul Doppelfeld haben sie auch einen überragenden Spieler in der Offensive“, sagte Roth. Der erzielte auch gleich drei Tore zum 3:0, 5:0 und 6:0 (59., 78., 80./Elfmeter).

Yannik Ramm hatte sein Team in Führung gebracht (17.), Dennis Hüttmann (54.) und Kasimir Reutershan (61.) erzielten die restlichen FlaKi-Tore. Für Dom-Esch traf Jan Bachem (88.). „Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu finden“, sagte FlaKi-Coach Marco Markwald. In der zweiten Halbzeit kam sein Team zu mehr Chancen - auch weil Dom-Esch aufmachte.

TuS Mechernich – JSG Erft 01 Euskirchen 1:4 (0:1). Dass ein Torwart zwei Strafstöße hält, ist eher selten. Dennoch dürfte der Mann des Tages nicht Mechernichs Schlussmann Lukas Floß gewesen sein, sondern Erfts Luke Bungart, der drei Tore erzielte (44., 59., 72.). Für Mechernich war Jens Honnef erfolgreich (75.). „Durch das Tor hatten wir wieder ein wenig Hoffnung geschöpft“, sagte Mechernichs Trainer Nico Hohn. Colin Jaecks nahm diese kurz vor Schluss, als er das 4:1 erzielte (88.).

„Wir waren in der ersten Halbzeit in der Offensive zu mutlos. Der Gegner war aber auch einfach besser“, sagte Hohn. Christopher Kockerols sah eine strukturiert spielende Mechernicher Mannschaft, aber auch einen verdienten Sieg seiner Elf. Nun ist der Erft-Übungsleiter gespannt auf das Duell der Ungeschlagenen am kommenden Wochenende. Dann geht es gegen Schönau.

SV Schöneseiffen – TuS Zülpich II 3:2 (1:1). Schöneseiffen kann noch gewinnen – und das gegen Zülpich II, ein Team, das einige Trainer ja recht weit oben sehen. Besonders die Schlussphase war dramatisch. Denn Zülpich führte in der 90. Minute noch mit 2:1. Doch dann kam Marcel Hupp, der in der zweiten und fünften Minute der Nachspielzeit das Spiel drehte. Hupp hatte sein Team im Übrigen in der 11. Minute auch in Führung gebracht. Für den Gast trafen Leon Seeberger (25.) und Lukas Fischer (60.).

„Wir haben uns endlich für die couragierten Auftritte der letzten Wochen belohnt“, fand SVS-Trainer Heiko Zimmer. „Die Chancen, die wir in der ersten Halbzeit liegen gelassen haben, haben wir in der Nachspielzeit gemacht.“ Zimmer gibt zu: „Ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg.“ Sein Team habe die ersten zehn Minuten „komplett verpennt“, sagte Zülpichs Trainer Marc Altendorf. In den letzten zehn Minuten ließ sich seine Mannschaft hinten reindrängen.

SV Frauenberg – SSV Weilerswist 0:2 (0:1). Zwei Sachen blieben auch nach dem Spiel bestehen: Frauenberg wartet auf den ersten Sieg und steht jetzt am Tabellenende. Weilerswist bleibt ungeschlagen. Felix Kortholt (19./Elfmeter) und Ricardo Melder (73.) nach einem Konter erzielten die Tore. „Endlich mal zu null gespielt“, freute sich Weilerswists Frederik Ziburske, der eine starke erste Halbzeit seiner Mannschaft gesehen hatte. Die langen Bälle der Frauenberger habe man einfach abfangen können. Schwerer wurde es in der zweiten Halbzeit, weil der Gastgeber nun Fußball spielte.

„Wer oben spielt, hat das Spielglück auf seiner Seite. Wer unten spielt, hat Pech“, sagte Frauenbergs Trainer Sebastian Kaiser, der damit zwei strittige Situationen in der zweiten Halbzeit meinte, wo er gerne einen Strafstoß bekommen hätte. Loben musste Kaiser den früheren SVF-Schlussmann Daniel Arndt, der kurz vor der Halbzeitpause bravourös gegen Christian Meier parierte. Ansonsten war der Trainer trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

SG Hellenthal – SSV Lommersum 4:2 (3:0). Die SG Hellenthal hat den ersten Ligasieg ihrer Geschichte geholt. Fast-Aufsteiger Lommersum wartet nach wie vor auf den ersten Dreier. „Wir sind verunsichert und machen zu viele individuelle Fehler. Das gilt es in den nächsten Spielen abzustellen“, sagte SSV-Trainer Timo Bong. Mathias Diederichs brachte die SG früh in Führung (4./Foulelfmeter), Miguel Klinkhammer (22.) per Freistoß und Tom May (32.) erhöhten noch vor der Pause. Elias May (51.) und Gani Rama (62.) brachten die Gäste ran. Christian Thönnes (90.+1) machte dann in der Nachspielzeit alles klar.

„Wir hatten erwartet, dass Lommersum uns hinten reindrückt. Das Gegenteil war der Fall“, sagte Thomas Valtinke, der vermutet, dass Lommersum seine Mannschaft unterschätzt habe. Nach dem 2:3 sei seine Elf ins Schwimmen geraten. „Die Jungs haben sich endlich mal für den Aufwand, den sie betreiben, belohnt“, so Valtinke.

TB-SV Füssenich-Geich – SV Sötenich 1:1 (1:1). Aufsteiger Füssenich-Geich wartet weiter auf den ersten Sieg. Gegen Sötenich lag man zunächst hinten, weil Tim Jäckel für den Gast traf (15.). Can Yasin Arigan gelang aber noch vor dem Pausenpfiff der Ausgleich per Freistoß (45.+2). „Es war ein gerechtes Unentschieden“, sagte TB-SV-Trainer Andreas Davepon, der sein Team in Halbzeit eins, Sötenich in Durchgang zwei stärker sah. „Unser Torwart Andreas Wilkens rettet uns mit drei guten Paraden den Punkt“, so Davepon.

Sötenichs Trainer Markus Sabel sah eine Leistungssteigerung gegenüber der Vorwoche, als man 1:2 gegen Schönau unterlag. Sabel stimmte Davepons Einschätzung, dass Sötenich in der zweiten Halbzeit stärker war, zu. „Füssenich hat das engagiert gemacht und uns einen tollen Fight geliefert und sich den Punkt verdient“, so Sabel.