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Fußball-BezirksligaDer SV Nierfeld ist effektiv und hat Torwart Niklas Maubach

Lesezeit 4 Minuten
Tomas Delcio Mateus führt den Ball und wird attackiert.

Erzielte zwei Tore und drehte das Spiel: Nierfelds Tomas Delcio Mateus.

Im Kreisderby in der Bezirksliga macht der SC Wißkirchen lange Zeit das Spiel, geht aber als Verlierer vom Platz. Das hat zwei Gründe.

SC Wißkirchen – SV Nierfeld 2:3 (1:2). Als Zuschauer fragte man sich nach diesem Kreisderby vor allen Dingen eines: Wie konnte Nierfeld diese Partie gewinnen? Oder anders ausgedrückt: Wieso hat Wißkirchen dieses Spiel verloren? Zwei Fragen, das bedeutet auch zwei Antworten.

Antwort 1: Niklas Maubach, der Königstransfer im Tor

Trainer Dirk Scheer hatte den Schlussmann, der von der SG Voreifel gekommen war, vor Saisonbeginn als Königstransfer bezeichnet. Gegen Wißkirchen zeigte Maubach, warum er so geadelt worden war. Er hielt sein Team gleich mehrfach mit tollen Paraden im Spiel – und das auch in psychologisch wichtigen Situationen. Beim Stand von 0:1 vertändelte Covenant Oku Smart den Ball an der Torauslinie gegen Kaloyan Petrov, der zurücklegte auf Deniz Isitmen, dessen Schuss aus kurzer Distanz Maubach sogar festhielt. Das tat er auch in der 81. Minute, beim Stand von 2:2, als er glänzend gegen Nico Heuser parierte. Beinahe im Gegenzug fiel dann der Siegtreffer.

Torwart Niklas Maubach hält einen Schuss aus kurzer Distanz fest.

Bewahrte sein Team mehrfach vor Gegentoren: Niklas Maubach, der hier einen Schuss aus vier Metern von Deniz Isitmen einfach festhält.

Antwort 2: Die Torausbeute bei Nierfeld und bei Wißkirchen

„Nicht die bessere Mannschaft, sondern die effektivere Mannschaft hat gewonnen“, fasste es Wißkirchens Trainer Kevin Greuel zusammen. Das kann man so unterschreiben. Wißkirchen braucht einfach zu viele Versuche, um etwas Brauchbares mitzunehmen. Und das zieht sich bisher durch die noch kurze Saison. Nierfeld war da das genaue Gegenteil. Wenn man ein wenig übertreibt, hatten die Eifeler für die ersten zwei Tore nur eine Chance gebraucht. Das machte dann den Unterschied.

Der Spielverlauf: Nierfeld macht nicht das, was sie auszeichnet

Wißkirchen machte das, was man aus dem Kreispokal eigentlich von Nierfeld kannte: früh angreifen. Oder anders gesagt: Nierfeld machte genau das, was sie im Pokal bis ins Endspiel geführt hat, nicht. Anstatt den Gegner zu überfallen und zu stressen, war es diesmal das Gegenteil. Die Spieler von Dirk Scheer schoben sich hinten gemächlich den Ball zu. Das geht aber nur dann gut, wenn der Gegner zuguckt. Deniz Isitmen hatte davon schnell genug. Er setzte sich auf der linken Seite durch, flankte, und der Klärungsversuch der Nierfelder landete bei Petrov, dessen trockener Schuss neben dem Pfosten einschlug (2.).

Auch danach bestimmte Wißkirchen das Spiel – bis Schiedsrichter Julius Paul in der 39. Minute auf Strafstoß entschied. Ob es wirklich einer war, wollte keiner der Trainer bewerten. Tomas Delcio Mateus scheiterte zunächst an Torwart Jan Beyers. Weil eine Regelwidrigkeit vorlag, die dem Assistenten aufgefallen war, wurde der Elfmeter wiederholt. Diesmal traf Delcio (40.). Nach Vorbereitung von Sven Pohl drehte Delcio das Spiel sogar noch (45.+2).

Nach der Pause wurde die teils in Frühherbst- oder Spätsommersonne (je nachdem, ob man die Jahreszeiten kalendarisch oder meteorologisch betrachtet) vor sich hin plätschernde Partie intensiver. Wißkirchen drängte auf den Ausgleich – und der gelang. Nico Heuser verwechselte die Sportart und fuhr Slalom und spitzelte den Ball zu Valentin Ivanov, der das 2:2 erzielte (72.). Den Siegtreffer machte Christian Uche nach Vorarbeit von Niclas Hampel (83.).

Das sagen die Trainer Dirk Scheer und Kevin Greuel zum Spiel

„Wir haben in den ersten 30 Minuten ängstlich gespielt und dann das gemacht, was wir immer machen: Moral gezeigt“, sagte Nierfelds Trainer Dirk Scheer. An seine Spieler appellierte er: „Nur zusammen können wir das angehen.“ Kevin Greuel fasste es so zusammen: „Das Ergebnis ist schon ein kleiner Schock. Wir vergeben zu viele Chancen.“


Dahlem-Schmidtheim holt sich den ersten Bezirksliga-Punkt

SG Dahlem-Schmidtheim - SC Elsdorf 1:1 (0:0). Dass Aufsteiger SG Dahlem-Schmidtheim gegen den SC Elsdorf seinen ersten Punkt in der neuen Liga holt, hätte man als Beobachter wohl eher nicht erwartet. Und zunächst sah es auch nicht so aus. Der Gast bestimmte zunächst das Spiel. Erst nach rund 15 Minuten bemerkten die Dahlemer, dass sie auch mitspielen dürfen. Die Defensive stand sattelfest und vorne erspielte sich das Team von Marcel Timm immer wieder Chancen.

In der zweiten Halbzeit übernahm die SG das Spiel. Die Folge ist die 1:0-Führung durch Dino Halilic (54.). „Danach haben wir es mehrfach ausgelassen, das 2:0 zu erzielen“, so Marcel Timm. Nach dem Ausgleich in der 75. Minute wurde die Partie zum offenen Schlagabtausch mit Chancen hüben wie drüben. „Der Punktgewinn war schlussendlich absolut verdient. Es war eine hervorragende Mannschaftsleistung. Mit etwas Glück wären auch drei Punkte möglich gewesen“, so Timm.

SC Fliesteden - SV Bessenich 4:1 (2:0). Ein Strafstoßtor durch Tobias Rick zum zwischenzeitlich 1:3 bedeutete den Ehrentreffer für Bessenich (62.). Besonders in der ersten Halbzeit war der Gastgeber deutlich besser und spielte sich einige Großchancen heraus. Dass es zur Pause nur 0:2 aus Bessenicher Sicht stand, war eher schmeichelhaft.

Als Fliesteden einen Gang zurückschaltete, kam auch der Gast zu Chancen. Bessenich kassierte dennoch zwei weitere Gegentore, wobei Schlussmann Emrullah Yasar beim 0:3, einer verunglückten Flanke, die im Tor landete, nicht glücklich aussah.