Der SV Sötenich kommt auf ungewohntem Untergrund sehr gut zurecht und besiegt den SSV Weilerswist. Hellenthal erlebt einen Tag zum Vergessen.
Fußball-A-LigaJSG Erft Euskirchen siegt erstmals nicht – Schöneseiffen mit Lebenszeichen
JSG Erft 01 Euskirchen – TuS Zülpich II 1:1 (0:0). Im Duell des verlustpunktfreien Tabellenführers JSG Erft 01 Euskirchen gegen den Verfolger TuS Zülpich II vor erschreckend wenig Zuschauern auf der Sportanlage in Kuchenheim teilten sich die Mannschaften am Ende die Punkte. Die Partie endete 1:1, was aus Sicht von Zülpichs Trainer Marc Altendorf durchaus ein faires Ergebnis war, auch wenn sich sein Team am Ende um den Sieg gebracht sah.
Von Beginn an lieferten sich die beiden Teams ein Duell, in dem vor allem in der ersten Halbzeit die Defensivreihen dominierten. Die Gäste aus Zülpich, die zunächst auf Sicherheit setzten, verteidigten kompakt und ließen kaum Chancen des Tabellenführers zu. Doch das Chancenplus lag bei den Hausherren von Trainer Christopher Kockerols. Dessen Schützlinge brachten den Ball allerdings nichts im gegnerischen Tor unter. „Wir hatten drei bis vier richtig gute Chance“, so Kockerols.
JSG Erft Euskirchen fehlt im Abschluss das Zielwasser
Leo Richerzhagen, Julian Riße, Luke Bungart und Collin Michael Jaecks zählte der JSG-Trainer auf. „Doch den Spielern fehlte das nötige Quäntchen Glück. Da sind wir spielerisch vor dem Gegner etwas um den Fleiß gebracht worden.“
Auch Zülpich fehlte es im Spiel nach vorne an Mut und Präzision. Immer wieder ging der Ball schnell verloren, wodurch eigene Offensivaktionen selten zustande kamen. Zusätzlich wurde das Team früh geschwächt, als mit Sebastian Zaun ein wichtiger Stürmer bereits nach einer halben Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste.
Aus Sicht von Zülpichs Trainer präsentierte sich seine Elf nach dem Seitenwechsel dann deutlich mutiger und aktiver im Spielaufbau. Altendorfs Mannschaft traute sich nun mehr zu, suchte den Ballbesitz und kombinierte sich immer besser nach vorne. Der Mut zahlte sich schließlich aus, als Zülpich mit einem Treffer des erst zur Halbzeit eingewechselten Marcel Blum in Führung ging (60.).
Doch anstatt das Spiel nach Hause zu bringen, kam Erft noch einmal zurück und erhöhte den Druck. Ein Stellungsfehler in der Zülpicher Abwehr führte schließlich zum Ausgleich: Nach einer hohen Hereingabe von außen fand der Ball den Weg dank des ebenfalls eingewechselten Luca Heine (70.) ins Netz.
Erfts Coach Kockerols sah den Hauptgrund für das Remis in der Harmlosigkeit seines Teams vor dem Kasten: „Zülpich ist eine erfahrene Truppe und spielte das diszipliniert runter. Unsere Torchancenverwertung war nicht gut. Wir hätten das Spiel in der ersten Halbzeit entscheiden müssen.“
Zülpichs Trainer war mit der Leistung zufrieden
Zülpichs Marc Altendorf zeigte sich nach dem Abpfiff trotz des vergebenen Vorsprungs zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. „Das 1:1 ist nach 90 Minuten auf jeden Fall gerechtfertigt“, resümierte er.
Der Punktgewinn bringt Zülpich zwar nicht näher an den Tabellenführer heran, der nun den ersten Punktverlust hinnehmen musste. Aber er unterstreicht die Konkurrenzfähigkeit des TuS.
TuS Mechernich – SG Hellenthal 3:0 (2:0). Bereits in der vierten Minute brachte Jens Honnef die Gastgeber in Führung, bevor er in der 33. Minute nachlegte. Die Mannschaft von Hellenthals Trainer Thomas Valtinke brachte nicht auf den Platz, was sie im Training gezeigt hatte.
„Es war einfach kollektiv nicht der Tag der SG Hellenthal“, musste der Coach zugeben. Die endgültige Entscheidung fiel direkt nach Wiederanpfiff: ein Freistoß, ein Kopfballduell und ein unglücklicher Hellenthaler Verteidiger, der den Ball ins eigene Netz köpfte. SG-Trainer Valtinke bleibt optimistisch: „Das sind meine Jungs, wir verlieren zusammen, wir gewinnen zusammen“, sagte er. Er hofft, dass sie im nächsten Spiel auf dem vertrauten Kunstrasen punkten können.
Mechernichs Trainer Nico Hohn zeigte sich zufrieden. Trotz verletzungsbedingter Ausfälle sei sein Team auf den Punkt da gewesen: „Das hätte durchaus höher ausgehen können.“
Schöneseiffen sendet gegen Frauenberg ein Lebenszeichen
SV Schöneseiffen – SV Frauenberg 2:1 (0:0). „Der SV Schöneseiffen lebt noch“, sagte Trainer Heiko Zimmer nach dem Sieg gegen den SV Frauenberg. Mit 2:1 setzten sich die Platzherren gegen ihren direkten Nachbarn im Tabellenkeller durch. In der ersten Halbzeit waren die Kontrahenten sich auf Augenhöhe begegnet – und auf einem schwer bespielbaren, nassen Rasen. „Wer den ersten Fehler macht, wird das Spiel verlieren“, prophezeite Heiko Zimmer.
In der 49. Minute waren es dann die Schöneseiffener, die einen Fehler der Gäste ausnutzten: Felix Zimmer traf zum 1:0. Mit der knappen Führung im Rücken zogen sich die Gastgeber zunehmend zurück, was Frauenberg neuen Mut machte. Doch Niklas Kirch traf in der 78. Minute für Schöneseiffen und konnte sein Debüt als Torschütze feiern.
Frauenbergs Marcel Kaiser verkürzte kurz vor Schluss per Foulelfmeter (89.), doch es blieb bei der Führung für Schöneseiffen. Ein knapper Sieg, der für Trainer Zimmer und seine junge, von Verletzungen gebeutelte Mannschaft längst überfällig war: „Heute haben wir uns endlich mal belohnt.“
Anschlusstreffer für Dom-Esch bei DHO kommt zu spät
Sportfreunde DHO – TuS Dom-Esch 2:1 (2:0). Die Sportfreunde DHO setzten sich knapp gegen den Tabellenzweiten TuS Dom-Esch durch. Vor heimischer Kulisse hatten sie souverän losgelegt: Mert Caymaz verwandelte in der 38. Minute zum 1:0, bevor Kevin Wulf (45.+2) per Foulelfmeter nachlegte. Aus Sicht des Dom-Escher Trainers Dieter Höller ein „Witz-Elfmeter“. Er hielt die Entscheidung für fragwürdig.
Nach der Pause übernahm Dom-Esch die Initiative, stellte auf Manndeckung um und setzte DHO zunehmend unter Druck. Dafür belohnte sich der TuS schließlich durch einen abgefälschten Fernschuss von Pedro Maca (90.+6) – allerdings zu spät, um noch den Ausgleich zu schaffen.
„Nach der Niederlage letzte Woche war der Sieg sehr wichtig“, zeigte sich DHO-Coach Andreas Erdmann erleichtert und stolz auf sein Team. Höller sagte, dass seine Mannschaft dank der Leistung in der zweiten Halbzeit einen Punkt verdient gehabt hätte. Sein Fazit: „Abhaken, wir stehen noch immer gut.“
Sötenich spielt sich gegen Weilerswist in einen Rausch
SV Sötenich – SSV Weilerswist 7:2 (5:1). Der SV Sötenich präsentierte sich in Torlaune und ließ dem SSV Weilerswist beim 7:2-Heimsieg keine Chance. Gleich zu Beginn hatte Sötenichs Offensive mit Treffern von Dennis Jäckel (5.) und Jens Knebel (8., 18.) deutliche Zeichen gesetzt. „Das war schon richtig gut anzusehen“, schwärmte Sötenichs Trainer Markus Sabel.
Weilerswist versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien, und kam in der 29. Minute durch Felix Kortholt zum Anschluss. Doch der SV konterte prompt: Martin Schmitz legte mit einem Doppelpack nach, er erhöhte in der 37. und per Foulelfmeter in der 56. Minute auf 5:1. „Da stellen wir uns einfach nicht clever genug an“, kommentierte Weilerswists Trainer Frederik Ziburske.
In der zweiten Halbzeit versuchte Weilerswist, mehr Stabilität ins Spiel zu bringen, Maxim Zajcev verkürzte auf 2:5 (50.). Doch es half nichts – Sötenich ließ nicht locker, und Knebel (75.) sowie Jäckel (78.) krönten die Offensivleistung mit ihren Treffern zum 7:2-Endstand.
Sötenichs Trainer Sabel resümierte: „Am Ende war es ein verdienter Sieg, auch wenn das Ergebnis vielleicht ein bisschen zu deutlich ausgefallen ist.“ Wegen des knapp besetzten Kaders und weiterer Ausfälle wird bei Weilerswist in den kommenden Wochen einiges an mentaler Stärke gefragt sein.
Lommersum gibt eine 3:0-Führung aus der Hand, gewinnt aber
TB-SV Füssenich-Geich – SSV Lommersum 3:4 (0:3). Die Aufholjagd von Füssenich-Geich blieb unbelohnt, der SSV Lommersum rettete sich gerade noch ins Ziel. Nachdem die Gäste in der ersten Halbzeit durch Timm Brück (20.), Jan-Niklas Runkel (32.) und Alexander Joist (38.) scheinbar mühelos auf 3:0 davongezogen waren, schien die Partie schon entschieden.
Doch nach der Pause legten die Gastgeber eine wahre Aufholjagd hin: Tilo Heckel eröffnete den zweiten Akt mit seinem Treffer zum 1:3 in der 48. Minute. Nur wenig später stellte Andre Voigt mit einem Doppelschlag (54., 62.) den Spielverlauf auf den Kopf. Plötzlich stand es 3:3, Lommersum wirkte sichtlich geschockt.
Lukas Goetz aber warf für Lommersum den rettenden Anker: In der 66. Minute traf er zur Führung. Mit einer beherzten Schlussoffensive versuchte Füssenich-Geich nochmal alles, „aber am Ende stehen wir mit leeren Händen da“, ärgerte sich Trainer Andreas Davepon.
Lommersums Trainer Timo Bong war erleichtert: „Nach letzter Woche wollten wir unbedingt eine Reaktion zeigen. Leider ist uns das nur phasenweise gelungen.“ Am Ende aber überwog die Freude über drei wichtige Punkte, die den SSV auf Platz 4 klettern ließen, während Füssenich-Geich weiterhin den letzten Tabellenplatz belegt.
Schönau: Kein schönes Spiel, aber ein verdienter Sieg
TSV Schönau – SC Roitzheim 2:0 (1:0). Der TSV Schönau sichert sich drei Punkte mit einem 2:0-Erfolg gegen den SC Roitzheim. „Es war kein schönes Spiel, aber ein verdienter Sieg“, resümierte Schönaus Trainer Gerrit Ueckert. Das Spiel entwickelte sich zäh, denn Roitzheim stand tief. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte brachte Pawel Hoppe Schönau in Führung.
Trotz deutlich mehr Ballbesitz tat sich Schönau danach schwer, den kompakten Abwehrriegel der Roitzheimer zu durchbrechen. „Wir haben uns dem Spielniveau der ersten Hälfte zu sehr angepasst“, erklärte Ueckert. Später steigerte sich seine Mannschaft und erspielte sich mehr Chancen.
Lukas Wollenweber sorgte schließlich in der 82. Minute für die Entscheidung und setzte mit dem 2:0 den Schlusspunkt. Für Roitzheims Trainer Thomas Moga, der wegen großer Personalsorgen mit 42 Jahren selbst noch einmal auflaufen musste, geht das Ergebnis in Ordnung: „Nach vorne haben wir wenig hinbekommen.“
Auch Co-Trainer Karsten Schreiner musste als 53-Jähriger noch einmal ran. Im Abstiegskampf hofft Roitzheim auf bessere Tage, um wieder den Anschluss zu finden und die Verletzungs- und Krankheitswelle hinter sich zu lassen.