Garantiert aprilscherzfrei ist die Kreisliga-Kolumne. Es gibt einen Premierensieg in der Kreisliga C2 und ein torreiches Spiel in Zülpich.
Kreisliga-KolumneFußballer aus Weilerswist durfte die Intensivstation verlassen

Übernahm die Verantwortung beim Strafstoß und traf insgesamt viermal: Kolja Schmitz.
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Schlechtes passiert genug auf der Welt, deshalb beginnen wir diese Kolumne einfach mal mit der guten Nachricht des Tages: Der Fußballspieler des SSV Weilerswist, der am Sonntag vor einer Woche bei einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler schwerste Kopfverletzungen erlitten hat, ist außer Lebensgefahr. Wie sein Trainer Frederik Ziburske mitteilte, durfte der Stürmer die Intensivstation verlassen und befindet sich auf dem Weg der Besserung.
Der 25-Jährige und sein Gegenspieler waren mit den Köpfen zusammengestoßen. Dabei erlitt der Weilerswister Spieler unter anderem einen Nasenbeinbruch und ein Schädel-Hirn-Trauma. Sein Gegenüber hatte sich vermutlich eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Das Spiel zwischen der SG Hellenthal und dem SSV Weilerswist war nach dem Vorfall in der 37. Minute abgebrochen worden. Ich wünsche gute Besserung und dass die betroffenen Spieler beider Vereine, der Unparteiische, die Zuschauer und die Betreuer körperlich und seelisch diesen Unfall verarbeiten können.
13 Tore in einem Spiel, aber keines davon ist von David Sasse
Bald kann der Stürmer dann hoffentlich auch wieder am Geschehen in der Kreisliga teilnehmen. Eines versichere ich: Diese Kolumne ist garantiert aprilscherzfrei. Auch wenn das Kreisliga-C1-Spiel von Freitagabend fast wie ein Aprilscherz klingt. Da spielte der TuS Zülpich III gegen Enzen-Dürscheven. Die Partie endete mit einem Ergebnis, das selbst im Eishockey für Staunen gesorgt hätte. Zülpich III verlor zu Hause 4:9. Die Heimmannschaft ging sogar zweimal in Führung. David Kotter erzielte das 1:0 (6.) und das 2:1 (12./Foulelfmeter).
Doch schon zur Halbzeit führte Enzen-Dürscheven 5:2. Was aufseiten der Gäste auffiel: Obwohl sie neun Tore schossen, traf nur ein Spieler doppelt: Marc Schneider zum 2:3 (23.) und zum 4:6 (67.). Ebenfalls auffällig: Obwohl in der Aufstellung von Zülpich III mit David Sasse einer der torgefährlichsten Stürmer der vergangenen Jahre im Kader stand, war er nur für die Vorlage zum 3:5 verantwortlich (46.). Am Rande des Landesliga-Spiels der Zülpicher am Sonntag kommentierte Zülpichs Dreifach-Vorbereiter Jan-Martin Böhling, dass so ein Ergebnis dann zustande kommt, wenn beide Teams das Verteidigen vergessen. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Dem RSV Arloff-Kirspenich gelingt der erste Sieg seit dem Wiedereinstieg
Eine Besonderheit ereignete sich am Sonntag auf dem Sportplatz in Arloff. Der heimische RSV holte den ersten Sieg seit der Fußball-Rückkehr und damit auch den ersten Saisonsieg. Marcel Merzbach brachte die Gastgeber in Führung (46.). Nico Wiesen, der in der Hinrunde noch das rot-weiße Trikot der Arloff-Kirspenicher getragen hatte, verwandelte einen Foulelfmeter zum Ausgleich (70.), wobei ihn die Fußballer-Regel, dass der Gefoulte nicht selbst schießen soll, nicht zu stören schien. Der acht Minuten zuvor eingewechselte Philipp Palmersheim war es dann, der in der 88. Minute den Siegtreffer für den RSV erzielte.
„Die Erwähnung in der Kreisliga-Kolumne hat uns angestachelt“, sagte Christian Zimmermann, Teammanager der Arloff-Kirspenicher, mit einem Augenzwinkern. Dass es in der Rückrunde bisher besser läuft, habe mehrere Gründe: Verletzte Spieler seien zurück-, neue hinzugekommen, außerdem habe sich die Trainersituation mit einem festen Trainer verbessert. Im ganzen Dorf sei der „Spirit“ zu spüren. „Es lohnt sich, bei uns vorbeizukommen“, sagt Zimmermann.
Auffälligster Stürmer war an diesem Spieltag mit Sicherheit Kolja Schmitz von der SG Dahlem-Schmidtheim II. Der 23-Jährige traf beim 5:0-Sieg beim Kaller SC viermal und erzielte das 1:0 (12.), 2:0 (48.), 4:0 (68.) und 5:0 (78.). Letzteres per Foulelfmeter, und wie schon Nico Wiesen war es Schmitz egal, dass er selbst der Gefoulte war. Ist diese Fußballerweisheit etwa vollkommener Kokolores?