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Sportlerwahl 2022David Sasse sammelt Rekorde als Spieler und Trainer

Lesezeit 3 Minuten
David Sasse verfolgt hier als Spielertrainer des TuS Zülpich II einen Angriff seiner Mannschaft.

Rückt immer mehr in den Hintergrund: David Sasse (M.), Zülpichs Toptorjäger der Saison 21/22, dann Spielertrainer.

Zülpichs David Sasse schoss als Spieler 53 Tore in der Bezirksliga. Als Spielertrainer in der Kreisliga B gelang ihm die perfekte Hinrunde.

Obwohl die Laufbahn von David Sasse insgesamt sicher nicht arm an außergewöhnlichen Ereignissen war, stellte das vergangene Jahr in dieser Hinsicht noch einmal etwas ganz Besonderes dar. Dies gilt nicht allein deshalb, weil er seine Zeit als Torjäger in der Zülpicher Bezirksligamannschaft für beendet erklärt hat und als Trainer der TuS-Reserve in die Kreisliga B gewechselt ist, sondern vor allem aufgrund eines Rekordwertes in der Region.

Mit 53 Treffern und – nicht zu vergessen – 25 Vorlagen stellte der Angreifer eine Bestmarke auf, an der sich die Konkurrenten wohl noch einige Jahre lang die Zähne ausbeißen werden – zumindest im Gebiet des Fußball-Verbandes Mittelrhein. Denn es gab dann doch noch einen Fußballer, so berichtete Sasse, der ihm auf nationaler Ebene knapp den Rang ablaufen konnte.

Lachendes und weinendes Auge

„Ich habe herausgefunden, dass es in Deutschland ein Bezirksligakicker geschafft hat, in der vergangenen Saison 54 Tore zu erzielen. Vier davon sind ihm am letzten Spieltag gelungen, an dem ich urlaubsbedingt nicht mehr dabei war“, erzählte der Stürmer mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Die Gefahr, sich darüber längere Zeit Gedanken zu machen, bestand für ihn allerdings nicht, denn direkt nach der Saison wartete mit dem Kreispokalfinale das nächste sportliche Highlight. Dass es dabei gegen einen seiner (durchaus zahlreichen) ehemaligen Vereine, den designierten Aufsteiger und Lokalrivalen SV Bessenich, ging, war für Sasse umso schöner. Und – wie sollte es anders sein – drückte der 35-Jährige mit dem Führungstreffer auch dieser Partie seinen Stempel auf, die sein Team durch den späten Treffer von Marcel Blum mit 2:1 für sich entscheiden konnte. Damit fügte der gelernte Sporttherapeut seiner allgemein überaus erfolgreichen Pokalhistorie einen weiteren Titel hinzu.

Zehn Spiele, 30 Punkte

So gut wie die Spielzeit 2021/22 aufgehört hatte, verlief der Start als Übungsleiter der zweiten Mannschaft, die Sasse im Verlauf der vergangenen Monate mit vielen in Zülpich wohnhaften oder wenigstens mit einer TuS-Vergangenheit ausgestatteten Akteuren zusammengestellt hatte. Das Gesamtkonzept, auf lokal verwurzelte Spieler zu setzen, ging in der Hinrunde perfekt auf: Aus zehn Partien holte das Team überragende 30 Punkte und steht mit neun Punkten Vorsprung auf Platz eins.

„Die erste Saisonhälfte war grandios, bei keiner Trainingseinheit waren weniger als 20 Mann. Unsere einzige Niederlage haben wir in einem Testspiel gegen Erft 01 kassiert“, resümiert der Spielertrainer, der auf Kreisebene weiter fleißig seiner großen Leidenschaft, dem „Knipsen“, nachging. Auch wenn der Vollblutfußballer nur in gut der Hälfte der Spiele über die volle Distanz auf dem Platz stand, reichte es   zu 22 „Buden“.

Jetzt Trainer der ersten Mannschaft

Der Spaß kam folglich nicht zu kurz, und so verwundert es kaum, dass Sasse auf das kurz vor Weihnachten an ihn herangetragene Angebot, sofort das Bezirksligateam zu übernehmen, zunächst ebenso überrascht wie zurückhaltend reagierte. „Als ich angerufen und gefragt wurde, ob ich mir das vorstellen kann, habe ich zunächst abgelehnt, weil ich das Projekt mit der Zweiten abschließen wollte. Erst nach einigen weiteren Gesprächen habe ich zugesagt“, erzählt der neue Übungsleiter des Tabellenfünften.

Während Sasse in der Bezirksliga mit dem bisherigen Co-Trainer Frank Müller weiter zusammenarbeiten wird, werden Daniel Tendler und Ralf Esser versuchen, mit der zweiten Mannschaft das Ziel Kreisliga A zu realisieren. „Ich bin zuversichtlich, dass sie den Aufstieg schaffen, und habe meine Hilfe angeboten, falls ich für Einsätze gebraucht werde“, sagt der Routinier, der seine Schuhe jedoch ausschließlich dort schnüren möchte. „Die Bezirksliga ist ein anderes Niveau und für mich als Coach absolutes Neuland. Ich bin froh, dass ich den Absprung im Sommer geschafft habe und werde definitiv kein Spielertrainer sein“, kündigt er an.