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1,3 Millionen EuroGemeinde Dahlem sucht Investor für Freizeitanlage am Kronenburger See

Lesezeit 3 Minuten
Auf dem Gelände einer Minigolfanlage am Kronenburger See wuchert Gestrüpp.

Wild wucherndes Gestrüpp statt fein rollender Bälle: Auf der Minigolfanlage hat schon sehr lange niemand mehr gespielt.

Die Sanierung der heruntergekommenen Freizeitanlage unterhalb des Kronenburger Sees würde rund 1,3 Millionen Euro kosten.

Nun ist die Katze aus dem Sack: Für rund 1,3 Millionen Euro könnte die vor sich hingammelnde alte „Freizeitanlage“ unterhalb der Staumauer des Kronenburger Sees modernisiert und für Gäste wie Einheimische wieder eine attraktive Adresse werden. Eine entsprechende Umsetzungsstudie wurde jetzt vom Dahlemer Gemeinderat positiv beschieden.

Widerstände, etwa des Arbeitskreises Freizeitanlage aus Kronenburgerhütte, der Pläne für ein Glamping-Resort auf dem Areal erfolgreich verhindert hatte, gab es dieses Mal nicht. Das Kölner Büro ift-consulting hatte allerdings auch die Abstimmung mit Arbeitskreis wie Gemeinde gesucht. Nun bedarf es vor allem eines Investors, der die wirtschaftlichen Chancen der von den Planern vorgeschlagenen „Adventure-Golf-Anlage“ sieht, wo derzeit auf der alten Minigolfanlage das Unkraut über dem Parcours wuchert.

Investor für Modernisierung am Kronenburger See gesucht

Benötigt wird ein Investor, der, so die Kalkulation der Planer, rund 598.000 Euro ausgeben möchte: Rund die Hälfte davon würden aufs Golf-Spiel entfallen, auf rund 114.000 wird die nötige Sanierung des bestehenden Bewirtschaftungsgebäudes – vor allem von Küche und Sanitärbereich – taxiert. Weitere Kosten entstehen etwa für rund 75 Sitzplätze auf der ebenfalls sanierungsbedürftigen Außenterrasse und die Modernisierung von Außenanlagen.

Das Bild zeigt ein in Holzbauweise errichtetes Gebäude der Freizeitanlage am Kronenburger See.

Bestenfalls den Charme eines Lost Place verströmt das Wirtschafts- und Restaurantgebäude derzeit.

Und so könnte sich das rechnen: „Professionell betriebene Adventure-Golf-Anlagen erzielen an geeigneten Standorten eine durchschnittliche Nachfrage von etwa 20000 Runden pro Jahr“, so die ift-Experten. Sie legen einen Preis von im Schnitt 5,50 Euro je Runde zugrunde und kommen so auf Einnahmen von um die 110.000 Euro pro Jahr.

Dazu addieren sie die Gastronomie: 75 Plätze mit einem Jahresumsatz von je rund 2000 Euro pro Platz würden weitere 150.000 Euro in die Kasse spülen. Das ergäbe einen Jahresumsatz von um die 260.000 Euro, Schwankungen zwischen Sommer- und Wintermonaten sind dabei allerdings unberücksichtigt. Setzt man diese Einnahmen voraus, zudem einen eher niedrigen Pachtzins seitens der Gemeinde, könnte sich die Investition vergleichsweise schnell amortisieren.

Wie soll die Gemeinde Dahlem das alles bezahlen?

Das ist aber nur die eine Hälfte der Revitalisierungskosten für die Freizeitanlage. Die Gemeinde Dahlem müsste ihrerseits weitere rund 725.000 Euro als Starthilfe investieren: etwa 128.500 für die Modernisierung des Multicourts, 190.000 Euro für eine neue Pumptrack-Anlage oder knapp 60.000 für ein 20x13 Meter großes Minispielfeld. Dazu kommen jährliche Pflegekosten der kommunalen Anlagen von rund 30.000 Euro.

Wie soll das die Gemeinde Dahlem bezahlen? Die Kölner Planer empfehlen eine Projektpartnerschaft mit dem Naturpark Nordeifel beim vorgesehenen „Naturerlebnispfad“. Infrage kämen zudem verschiedene Förderprogramme. „Die Fördermittel beantragen wir jetzt zügig, um das auf den Weg zu bringen“, so Bürgermeister Jan Lembach.

Unterstützung des Konzepts hat auch schon die Geschäftsführung des Ferienparks Kronenburger See signalisiert, die an einem attraktiven Angebot für die Gäste im nahen Umfeld Interesse hat. Der Ferienpark ist eine der wichtigsten Adressen für das Erreichen der angepeilten Umsatzziele. Dafür wichtig wäre auch der Abschluss der Sanierung der Stauanlage, sodass der See ab dem Sommer 2025 nach dreijähriger Zwangspause wieder für den Badebetrieb freigegeben werden kann.


Das Konzept: Adventure-Golf-Anlage als Hauptattraktion

Urlauber aus einem Umkreis von bis zu eineinhalb Stunden Anfahrt, Tagesausflügler und Einheimische sind, saisonal unterschiedlich gewichtet, die drei Zielgruppen der Planer der neuen Freizeitanlage am Kronenburger See.

Das neue Nutzungskonzept wird sich rund um einen sogenannten Kernbereich gruppieren. Im zentralen Bewirtschaftungsgebäude werden Gastronomie und auch öffentlich zugängliche die Sanitäranlagen zu finden sein. In einem Anbau sind Veranstaltungen oder Workshops zu Natur- und Umweltbildung denkbar.

Hauptattraktion wird die neue „Adventure-Golf-Anlage“ sein, dazu komme Trampoline und ein Kletterpark. Auf dem ehemaligen Tennisplatz entsteht ein „Mehrgenerationenparcours“, daneben zwei neue „Multicourts“, sowie ein „Abenteuer-/Wasserspielplatz“ auf dem derzeitigen Spielplatzgelände. Die große Wiese vor den genannten Angeboten soll als „Liegewiese/Freifläche“ erhalte bleiben. Zudem ist ein „Info-Point-Aktiv“ geplant.