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Dahlem-KronenburgDorfgeschichten und Tanzdarbietungen der Jugend begeisterten die Jecken

Lesezeit 2 Minuten
Tanzende Cowgirls zeigen auf der Karnevalsbühne ihre Choreografie.

Zur hausgemachten Sitzung trug auch der Kronenburger Nachwuchs erfolgreich seinen Teil bei.

Bei der Kronenburger Sitzung musste nicht alles perfekt sein. Wenn die Technik hakte, unterhielt Präsident Jan Brandenburg mit Anekdoten.

Zwischen mehreren Terminen seine Requisiten auf der Bühne zu vergessen, kann einen Büttenredner bei seinem nächsten Auftritt ordentlich ins Schwitzen bringen. Glücklicherweise war die schwarz-gelbe Papierkrone samt Aufdruck des Logos von Borussia Dortmund, mit der Alexander Geimers Sohn seinen fünften Geburtstag gefeiert und die der Vater im vergangenen Jahr in der Alten Schule liegengelassen hatte, nur schmückendes Beiwerk und nicht für den Erfolg der Rede des Familienvaters ausschlaggebend.

Dennoch war die Wiedersehensfreude in diesem Jahr groß. „Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, die Krone noch einmal zu bekommen. Aber in Kronenburg geht wohl scheinbar gar nichts verloren“, berichtete der Dahlemer lachend: „Da der BVB gerade 5:0 führt, könnte ich die Krone mit der Zahl fünf darauf sogar direkt wieder für meine Rede benutzen.“

Sitzungspräsident überspielt selbst technische Aussetzer gekonnt

Die Übergabe der Fundsachen aus dem Vorjahr war nicht die einzige Gelegenheit, die Sitzungspräsident Jan Brandenburg nutzte, um die Gäste mit einzubeziehen. Nicht nur bei den Ankündigungen der nächsten Akteure, sondern auch bei ungeplanten Unterbrechungen durch stotternde Technik mischte er sich immer wieder mitten unter die gut gelaunten Jecken, um sie mit Witzen und lustigen Anekdoten von den Verzögerungen abzulenken.

Auf der geschmückten Karnevalsbühne steht ein Redner am Mikrofon.

Seit „gefühlt 400 Jahren“ gehört Reinhold Rader zur Sitzung. Das Kronenburger Urgestein unterhielt auch diesmal mit heiterem Dorftratsch.

Dabei verkündete er beispielsweise, eine neue Hunderasse entdeckt zu haben, die sich überall perfekt orientieren könne und die er aus diesem Anlass „Google Mops“ getauft habe. „Bei uns waren lustige und spontane Ereignisse schon immer wichtiger als ein perfekt durchgetakteter Abend“, betonte der Sitzungspräsident: „Das ganze Programm, von den Auftritten bis zur musikalischen Begleitung und der Elektronik, wird von eigenen Kräften gestemmt. Wenn dann mal eine Kleinigkeit schiefläuft, bügeln das alle Beteiligten sofort wieder aus.“

Redner Reinhold Rader ist in Kronenburg nicht wegzudenken

Dieses hausgemachte Konzept stieß wieder auf große Zustimmung bei den insgesamt 130 Besuchern in der Alten Schule in Kronenburg. Begeistert bejubelten sie den Nachwuchs bei seinen Tanzeinlagen, schunkelten gemeinsam zum Takt der Musik des kleinen Sitzungsorchesters und lachten herzhaft über die Dorfgeschichten von Redner Reinhold Rader.

„Reinhold ist schon seit gefühlt 400 Jahren fester Teil der Kronenburger Sitzungen. Schon als ich noch ein Kind war, hat er jedes Jahr vorne an seinem Pult gestanden und von den Ereignissen des vergangenen Jahres erzählt“, erinnerte sich Jan Brandenburg. Immer wieder erkannten die Zuhörer sich selbst oder Freunde und Nachbarn in diesen Erzählungen wieder, was zu noch lauterem Gelächter führte. „Genau das ist es, was den Kronenburger Karneval ausmacht, und darum lassen wir diese familiäre Stimmung jedes Jahr aufs Neue hochleben.“