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Dreieinhalb Jahre nach der FlutBadesaison am Kronenburger See ist für 2025 gerettet

Lesezeit 2 Minuten
Ein Verbotsschild am Kronenburger See im Sommer 2024.

Die Schilder können weg: Im Sommer 2025 kann wieder im Kronenburger See gebadet werden.

Nach dreieinhalbjähriger Zwangspause in Folge der Flutkatastrophe von 2021 kann der Kronenburger See wieder angestaut werden.

Kurz vor Weihnachten gibt es vom Zweckverband Kronenburger See eine frohe Botschaft: Die Badesaison 2025 ist gerettet – die Stauanlage, die dem Hochwasserschutz dient, kann nach mehrjähriger Zwangspause in den „Sommerstau“ gehen. Das heißt: Baden, Paddeln und Segeln sind im neuen Jahr wieder erlaubt.

Damit hat es knapp dreieinhalb Jahre gedauert, in denen von Freibadfreunden und vor allem den touristischen Betrieben rund um den See einiges an Geduld und im letzteren Fall auch an Einnahmeverlusten abverlangt wurden. Wer fährt schon in den Sommerferien an einen Badesee, der gesperrt ist? Das war aber am Kronenburger See nach dem Hochwasser im Juli 2021 der Fall.

In der Hochwassernacht zum 15. Juli 2021 waren die Regelplatten (Schütze) samt seitlicher Führung und die Steuerungstechnik stark beschädigt worden. Die Stahlplatten mussten neu angefertigt werden, was eineinhalb Jahre dauerte, denn die Ausschreibung erwies sich als höchst kompliziert. Seitdem befindet sich die Anlage im Notbetrieb: Eines der beiden beschädigten Betriebsschütze wurde zunächst ausgebaut, der Abfluss über das zweite Betriebsschütz gesteuert, das ebenfalls ausgetauscht werden musste.

Reparaturkosten in Höhe von 6,1 Millionen Euro – alles Einzelteile

Sämtliche Bauteile am Abflussbauwerk des Kronenburger Sees sind deutschlandweit einmalig, so dass alle Einzelteile separat berechnet, geprüft und hergestellt werden müssen. Bisher belaufen sich die Kosten für die Sanierung, die in einem eigenen Wiederaufbauplan des Zweckverbands stehen und vom Land NRW aus dem Wiederaufbaufonds zu 100 Prozent finanziert werden, auf 6,1 Millionen Euro. Und seit dreieinhalb Jahren ist in der Folge der Badebetrieb im Kronenburger See verboten. Der See befindet sich im „Winterstau“, zu niedrig, um ihn für Freizeitzwecke im Sommer freizugeben.

Das wird sich 2025 ändern. Wie Dahlems Bürgermeister Jan Lembach, Vorsitzender des Zweckverbands Kronenburger See, auf Anfrage mitteilte, liegt jetzt die Genehmigung der Aufsichtsbehörde für den „Normalbetrieb gemäß Betriebsplan vor“, so Lembach, das Schreiben der Bezirksregierung Köln zitierend. Ab März des kommenden Jahres kann die Anlage wieder in den „Sommerstau“ gehen, der Freizeitaktivitäten auf dem Wasser erlaubt.

Grund für die Genehmigung ist der erfolgte Einbau der beiden neuen Hauptschütze, die der Kern der komplexen Abfluss- und Steuerungstechnik des Hochwasserschutzbauwerks Staumauer sind. „Die Winterschütze, die jetzt noch fehlen, können im laufenden Betrieb eingebaut werden“, so Lembach. Damit ist zwar der wichtigste Teil fertiggestellt. Allerdings muss das Betriebsgebäude noch um ein Stockwerk erhöht werden: Für die neue Steuerungstechnik reicht der Platz im Bestandsbau nicht aus.