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KrisenmanagementFeuerwehrleute im Kreis Euskirchen machen Corona-Tests

Lesezeit 2 Minuten

Im ständigen Austausch: Corona-Führungsstabs-Chef Udo Crespin (l.) und Kreisbrandmeister Peter Jonas.

Kreis Euskirchen – Vor kurzem war Premiere. In einer Senioreneinrichtung in Zülpich nahmen Feuerwehrleute bei rund 45 Bewohnern und knapp 30 Pflegekräften Abstriche, um festzustellen, ob sie sich mit dem Coronavirus abgesteckt haben. „Unsere Leute sind als Unterstützung der Regelstrukturen dabei gewesen“, erklärt Kreisbrandmeister Peter Jonas.

In dieser Regelstruktur nehmen Mitarbeiter des Malteser-Hilfsdienstes (MHD), des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Abstriche. Nach Weihnachten habe sich jedoch die Zahl der Menschen in Einrichtungen, die getestet werden sollten, derart erhöht, dass auch Feuerwehrleute abgestrichen haben – natürlich nur jene, die darin geschult worden seien, so Jonas.

Einsatz im Seniorenheim: Feuerwehrleute nahmen in einer Zülpicher Einrichtung Abstriche bei den Bewohnern. Darin waren sie zuvor geschult worden.

Denn im Herbst wurden eigens Wehrkräfte darin ausgebildet, wenn auch noch mit einer anderen Absicht. „Wir wollten eigentlich Kräfte haben, die im Bedarfsfall in der Feuerwehr Abstriche vornehmen können, falls mal ein Fall auftreten sollte“, erläutert Jonas. Bei rund 2700 Feuerwehrleuten müsse damit gerechnet werden. „Das kann ja auch für Einsätze und die Einsatzbereitschaft wichtig sein.“

Bereitschaft für Impfzentrum

Insgesamt 35 Feuerwehrangehörige aus allen Kommunen des Kreises seien für dieses Abstrichteam rekrutiert worden.

Impfungen, so Jonas, nehmen die Feuerwehrleute aber nicht vor. Allerdings stünden sie bereit, wenn Hilfe im Marmagener Impfzentrum, das in Kürze an den Start gehen soll, benötigt werde. „Zu der ersten Gruppe gehören ja die über 80-Jährigen“, so Jonas. Die bräuchten vermutlich vermehrt Unterstützung, weil sie vielfach nicht mehr so mobil sind.

Natürlich seien dafür auch Mitarbeiter in der ehemaligen Klinik vor Ort. Doch sobald sich herausstellen sollte, dass das nicht reicht, stehe die Feuerwehr bereit, so Jonas, der davon ausgeht, dass die Betriebsleitung weitere Unterstützung brauchen wird – wahrscheinlich nicht durchgehend, aber punktuell.

Feuerwehr seit März im Corona-Führungsstab

Wenn später die Impflinge der Priorisierungsliste entsprechend jünger sein werden, würde wohl weniger Unterstützung nötig sein als bei betagteren Patienten. „Sobald die ersten Termine vergeben sind, wird das Impfzentrum grundsätzlich mit ehrenamtlichen Personal in den Unterstützungsbereichen starten“, erläutert Jonas.

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Die Feuerwehr stehe auch bereit, wenn in der Technik und im Sicherheitsbereich Not am Mann sei. Die Feuerwehr ist seit Beginn der Pandemie fester Bestandteil des Corona-Führungsstabs im Kreis. 25 ehrenamtliche Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet gehören dem an – neben Fachberatern etwa des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr oder der ärztlichen Leitung des Kreis-Rettungsdienstes.

Zusätzlich greift der Führungsstab auf die Unterstützung sogenannter Verbindungspersonen aller Hilfsorganisationen zurück – darunter auch die Leiter der Feuerwehren, so Jonas: „Es ist also jede Feuerwehr der Kommunen im Kreis vertreten.“