Schüler des St.-Angela-Gymnasiums in Bad Münstereifel sollen im Rahmen der Mottowoche ausländerfeindliche Lieder gesungen haben.
Ausländerfeindliche ParolenBad Münstereifeler Schule und Erzbistum „bestürzt“

Im Rahmen der Mottowoche sollen Schüler des Bad Münstereifeler St.-Angela-Gymnasiums ausländerfeindliche Lieder gesungen haben. (Archivbild)
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Die Woche vor den Osterferien ist für alle Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr ihre Abiturprüfung ablegen, die letzte Schulwoche. Traditionell wird diese Zeit in den Gymnasien und Oberstufen der Gesamtschulen ausgelassen als „Mottowoche“ gefeiert.
In Bad Münstereifel ist es im Rahmen einer solchen Motto-Veranstaltung des Erzbischöflichen St.-Angela-Gymnasiums jedoch an einem der vergangenen Tage zu einem Zwischenfall gekommen, der jetzt zu ersten schulinternen Konsequenzen geführt hat: Wie ein Sprecher des Kölner Erzbistums bestätigte, hat die Schulleitung „vorerst alle weiteren Aktivitäten in der Mottowoche untersagt“.
Nach Informationen dieser Zeitung sollen Schüler des St.-Angela-Gymnasiums im Rahmen einer Motto-Veranstaltung ausländerfeindliche Gesänge angestimmt haben. Dabei soll auch die Parole „Ausländer raus“ skandiert worden sein. „Analog der letztjährigen Ausfälle auf der Insel Sylt“, wie ein Leser dieser Zeitung am Donnerstag der Redaktion berichtete. „Ich war sprachlos, als ich davon erfahren habe“, so der Leser, der selbst als Lehrer an einer anderen Schule im Kreis Euskirchen tätig ist.
Schule äußerte sich zu Vorfall während der Mottowoche nicht
Die Schulleitung des St.-Angela-Gymnasiums wollte sich am Donnerstag zu dem Vorfall nicht äußern und verwies an die Pressestelle des Schulträgers, das Kölner Erzbistum. „Die Nachricht über den Vorfall innerhalb der sogenannten Mottowoche haben wir auch mit Bestürzung zur Kenntnis genommen“, heißt es von dort.
Und weiter: „Die Schulleitung des St.-Angela-Gymnasiums hat die Schüler/innen unmittelbar nach Bekanntwerden des Vorfalls zu einer Stufenversammlung zusammengerufen und unmissverständlich aufgezeigt, dass der gesungene Text in einem grundsätzlichen Widerspruch zu den katholischen Werten der Schule steht und ein solches Verhalten von uns auf das Entschiedenste abgelehnt und entsprechend geahndet wird.“
Bisher stehe aber noch nicht fest, „wer die Urheber für den Vorfall waren“. Selbstverständlich werde der Vorfall schulintern umfassend pädagogisch aufgearbeitet. In welcher Form das Verhalten der beteiligten Schüler geahndet werde, konnte der Sprecher auf Nachfrage jedoch nicht sagen.
Offen ist aktuell auch noch, ob der Vorfall strafrechtliche Folgen für die beteiligten Schüler haben könnte. Ein Sprecher der Kreis-Polizei Euskirchen konnte am Donnerstag keine Angaben dazu machen, ob eine entsprechende Strafanzeige bei einer örtlichen Dienststelle oder beim Staatsschutz eingegangen ist.