Impfaktionen in Schulen geplantLeverkusen bleibt bei der Inzidenz bundesweit vorne
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Leverkusen – Wieder ist die Inzidenz in Leverkusen gestiegen und erneut ist die Stadt auch am Freitag Spitzenreiter in Deutschland mit einer Inzidenz von 150. Die Verwaltung bleibt dabei, dass die hohen Zahlen daher rühren, dass hier in der Stadt umfassendender getestet werde als in anderen Städten. Leverkusen würde zusätzlich zu den Testungen der Infizierten deren enge Kontaktpersonen am 5. und am 12. Tag der Quarantäne testen – beide Male mit einem zuverlässigeren PCR-Test. Auf dieses „Mehr-Testen“ der Kontaktpersonen gingen allein 20 Prozent aller Infektionen zurück, schätzt Amtsarzt Dr. Martin Oehler.
Hilfe von der Bundeswehr bei der Kontaktnachverfolgung, wie Ex-Ratsherr Friedrich Busch es vorgeschlagen hatte, braucht die Stadt nicht. Alle ausgeschriebenen Stellen seien besetzt, erklärt Dezernent Alexander Lünenbach. 21 Beschäftigte, dazu eine Teamleitung und eine Stellvertretung würden derzeit am Thema Kontaktnachverfolgung arbeiten. Lünenbach wies darauf hin, dass die einfache Kontaktverfolgung durch die neue Corona-Schutzverordnung eher in den Hintergrund rücken würde – und der „3G-Regelung“ Platz mache.
„Die neue Corona-Schutzverordnung markiert eine Zäsur“, sagt Amtsarzt Dr. Martin Oehler. Die in einer Phase des exponentiellen Wachstums umzusetzen, sei „mutig“, findet er. Man befinde sich ja schon mitten in der vierten Welle. Nichtsdestotrotz findet er gut, dass der Fokus immer mehr auf den Geimpften und Genesenen liege. Eigene Allgemeinverfügungen will die Stadt Leverkusen erst einmal nicht herausgeben, sie richtet sich komplett nach der neuen Verordnung des Landes NRW.
Impfungen
Derweil schreiten die Impfungen voran: 61,3 Prozent aller Leverkusener Bürgerinnen und Bürger seien bereits vollständig geimpft. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen können sich langsam auf ihre dritte Impfung vorbereiten. Ab September geht es los, in erster Linie sollen Hausärztinnen und -ärzte, die die Heime betreuen, dort auch impfen. Bei Engpässen könne auf die mobilen Impfteams zurückgegriffen werden, sagt Oehler.
Auch lassen sich immer mehr junge Leute impfen: 5427 Zwölf- bis 17-Jährige sind bereits geimpft, darunter haben 2222 den vollen Impfschutz. Zwölfjährige und Ältere können sich ab sofort auch ohne festen Termin im Impfzentrum ihre Spritze abholen. In der Gesamtschule Schlebusch, im Landrat-Lucas-Gymnasium und im Lise-Meitner-Gymnasium soll es demnächst Impfaktionen geben, kündigt die Stadt an.Impfdurchbrüche gab es in der vergangenen Woche nur sechs Prozent, darauf weist Oehler hin. Das bedeutet, sechs Prozent der Neuinfizierten war bereits geimpft.
Krankenhäuser
Die Patientinnen und Patienten, die im Klinikum betreut werden, seien zwischen 20 und 77 Jahren alt, erklärt der Ärztliche Direktor Utz Krug. Der Altersmedian, also die Mitte aller Fälle, liege bei 44 „das hatten wir noch nie“, sagt Krug. Auf der Intensivstation lägen nach wie vor zwei Mittvierziger „in sehr kritischem Zustand“, eine 63-jährige Person sei hinzugekommen. „Im Prinzip ist sicher, dass jeder, der die Impfung verweigert, sich infizieren wird“, prognostiziert er.