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Unwetter in NRWSo bereitet sich der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis vor

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Starkregen

Symbolbild 

Rhein-Sieg-Kreis – Der Deutsche Wetterdienst hat für den Südwesten Nordrhein-Westfalens diese Woche vor Stark- und Dauerregen gewarnt. Die Freiwilligen Feuerwehren im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis sind nach eigenen Angaben bestens vorbereitet.

Bornheim

„Grundsätzlich ist das für uns keine besondere Gefahrenlage. Die Wasserschadensabwehr wie das Leerpumpen von Kellern ist Tagesgeschäft. Wir müssen es heute nur viel öfter anwenden als früher, da Starkregen häufiger vorkommt“, berichtet Bornheims Feuerwehrsprecher Ulrich Breuer. Zusätzlich wird regelmäßig geübt, die Leitstelle zu dezentralisieren, also kleine Zentralen in den Kommunen vor Ort einzurichten, aus denen die Notrufe eingehen. „Wir sind dann datentechnisch mit der Kreis-Leitstelle in Siegburg verbunden und nehmen die eingehenden Meldungen direkt hier in Bornheim an“, so Breuer. Stellen, an denen es immer wieder zu Wasserstau oder Überschwemmungen kommt, gibt es laut dem Sprecher der Wehr in Bornheim kaum noch, seit dem vor einigen Jahren die Abwasserstruktur saniert wurde. Unterführungen seien allerdings häufig betroffen, „aber das ist in jeder Kommune so. Die Kanäle können die Wassermaßnahmen nicht so schnell verarbeiten. Das Wasser läuft aber meist auch schnell wieder ab, oder wir pumpen es eben ab“, so Breuer.

Rheinbach

„Wir informieren die Bürger wie alle anderen Städte und Gemeinden vor allem über die sozialen Medien“, sagt Pressesprecherin Katarina Knoch von der Freiwilligen Feuerwehr Rheinbach. Die Glasstädter verfolgen die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes, haben zuvor aber noch einmal alle Voraussetzungen überprüft. „Wir werfen vorab einen genauen Blick auf die vorhandenen Ressourcen“, erklärt Knoch. Dazu gehören unter anderem Bestand und Funktion von Wasserpumpen und Sandsäcken. Besonders gefährliche Stellen gibt es in Rheinbach laut Knoch nicht. „Wir haben hier eher selten Überflutungen. Zudem hatten wir bei den letzten Starkregen auch nicht viele Einsätze“, so die Wehrsprecherin.

Meckenheim

„Wir haben immer sehr viel Glück“, sagt Günter Wiegerhaus, Leiter der Wehr in Meckenheim: „Wir sind gut ausgerüstet, können in solch einem Fall aber nicht durchgehend die Wache besetzten. Sobald der Starkregen wirklich beginnt, richten wir eine Leitstelle ein.“ Zuletzt gab es laut Wiegerhaus vor einigen Jahren Probleme, damals war die Swist sehr hoch. Ansonsten sieht der Wehrleiter keine neuralgischen Stellen.

Wachtberg

„Das Thema Unwetter ist in Wachtberg ja kein neues“, sagt Michael Ruck. Der Feuerwehr-Pressesprecher sagt: „Wir müssen aber immer auch erst gezielt schauen, was wirklich in Wachtberg ankommt.“ Dabei hat er die kritischen Orte bereits im Blick: „Wir beobachten besonders die Strecken entlang des Mehlemer und des Godesberger Bachs. Besonders in Niederbachem am Mehlemer Bach sammele sich laut Ruck immer viel Wasser. „Aber in den vergangenen Jahren sind viele Unwetterschutzmaßnahmen getroffen worden, die wie die Regenrückhaltebecken alle gut wirken“, erklärt der Sprecher.

Swisttal

„Ich bin selbst in den vergangenen Tagen noch die Messstellen abgefahren und konnte keine Auffälligkeiten feststellen“, berichtet Swisttals Feuerwehrsprecher Tobias Kalenborn. In der Gemeinde gibt es zwei analoge Messstellen in Miel und Heimerzheim sowie eine digitale an der Netzstation in Morenhoven. Auch in Swisttal sind in den vergangenen Jahren viele Maßnahmen ergriffen worden, besonders entlang der Swist. „Dass es dort eine Überflutung gegeben hat, ist bestimmt zehn Jahre her“, sagt Kalenborn. „Bei dem Starkregen vor einigen Wochen ist das Wasser nur zehn Zentimeter aus dem Kiesbett gestiegen“, erklärt er. Bis zu zwei Metern ist das ohne Überschwemmung möglich.

Alfter

Von neuralgischen Stellen kann Silke Simon in Alfter nicht berichten. Die stellvertretende Pressesprecherin erklärt: „Bei einer Warnung vor Starkregen hat jeder der Feuerwehrleute im Kopf, dass wir öfter eingesetzt werden können. Wir sind ja auch im Kreis vernetzt. Zuletzt war die Löschgruppe Impekoven im Einsatz, als es vor einigen Wochen die Überschwemmungen in Hennef gab. Wir helfen uns im Kreis gegenseitig.“ (rom)