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Corona-Diagnostikzentrum BonnSo sollen Ärzte und Krankenhäuser entlastet werden

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Am Samstag soll das Diagnostikzentrum in der Gotenstraße 7-9 in Bad Godesberg öffnen. Hier werden Menschen untersucht, die unter dem Verdacht stehen, sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert zu haben.

Bonn – „Andere Städte machen das bereits und es ist außerordentlich erfolgreich“, sagte Stadtdirektor Wolfgang Fuchs und meinte ein Coronavirus-Diagnostikzentrum, das die Stadt Bonn kurzfristig auf die Beine stellt und das schon am Samstag seinen Betrieb aufnehmen soll.

Es dient nach Einschätzung der Stadt Bonn und ihres Krisenstabs, den Fuchs leitet, vor allem zur Entlastung der niedergelassenen Ärzte und Krankenhäuser in Zusammenhang mit den Coronavirus-Infektionen und wird in Bad Godesberg in der Gotenstraße eingerichtet, sobald die Umbauarbeiten in dem Haus beendet sind, teilten Fuchs und Oberbürgermeister Ashok Sridharan Mittwochnachmittag bei einer Pressekonferenz mit.

Bonn: Leerstehendes Gebäude in der Gotenstraße wird hergerichtet

Das Gesundheitsamt der Stadt Bonn realisiere das Diagnostikzentrum mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung, den Bonner Krankenhäusern, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Malteser-Hilfsdienst. Dafür werde derzeit das leerstehende Bürogebäude in der Gotenstraße 7-9 hergerichtet, so die Stadt Bonn.

In dem Diagnostikzentrum würden Personen untersucht, die unter dem Verdacht stehen, sich möglicherweise mit dem Coronavirus infiziert zu haben. Die Zuweisung erfolge ausschließlich durch die niedergelassenen Ärzte, den Rettungsdienst oder Krankenhäuser über das Gesundheitsamt nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung. So sollen die niedergelassenen Ärzte, der städtische Rettungsdienst, das Notarztsystem, die Feuerwehr und Kliniken entlastet werden. Es ist also nicht so gedacht, dass Bürger von sich aus dort auftauchen und eine Diagnose einfordern.

Diagnostikzentrum mit sieben Personen besetzt

Das Diagnostikzentrum wird täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet sein. Laut Fuchs werden nur, wenn Symptome auftreten und weitere Verdachtsmomente hinzukommen, Abstriche genommen, die anschließend in Laboren analysiert werden. In der Gotenstraße selbst werde es kein Labor geben. Besetzt ist das Diagnostikzentrum nach Angaben des Leiters des Krisenstabs mit voraussichtlich sieben Personen, zwei Ärzte seien immer dabei. In anderen Diagnostikzentren seien bis zu 100 Abstriche am Tag gemacht worden.

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Die Bonner Straßenverkehrsbehörde hat nach Mitteilung der Stadt vor dem Gebäude eine Halteverbotszone eingerichtet. So könnten die Patienten mit dem Pkw individuell anfahren. Bei Bedarf – zum Beispiel bei Menschen mit Symptomen – könne auch ein Krankentransportwagen eingesetzt werden.

Stadt Bonn: Keine Risiken für Anwohner

Die Stadtverwaltung hat die Anwohner nach eigenen Angaben bereits in einem Bürgerbrief über das Diagnostikzentrum informiert. Die Stadt weise die Nachbarn ausdrücklich darauf hin, dass für sie nach derzeitigem Kenntnisstand keine besonderen Risiken bestehen, da sie keinen unmittelbaren und längeren, über 15 Minuten andauernden Kontakt mit den Patienten haben werden. Ashok Sridharan wies zudem darauf hin, dass bekanntlich bei den weitaus meisten Menschen die Tests negativ ausfielen. In Bonn sind derzeit nur 13 Menschen erkrankt (siehe Infokasten oben).

Wie lange der Betrieb des Diagnostikzentrums in der Gotenstraße 7-9 laufen wird, könne die Stadt Bonn zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.