A565 Anschlussstelle PoppelsdorfAutobahn GmbH verschiebt jahrelange Sperrung
Bonn – Die für Herbst dieses Jahres geplante komplette Sperrung der Autobahnabfahrt Poppelsdorf von der A565 in Richtung Reuterstraße wird verschoben. Das teilten die Stadt Bonn die Niederlassung Rheinland der Autobahn GmbH am Dienstag übereinstimmend mit.
Die Autobahnanschlussstelle muss dringend von Grund auf saniert werden. Zu diesem Zweck wollte die dafür zuständige Autobahn GmbH die Abfahrt in Richtung Reuterstraße von November 2022 an für zweieinhalb Jahre – also bis Mitte 2025 – komplett sperren und die Auffahrt auf die Autobahn einspurig befahrbar lassen.
Stadt Bonn protestierte
Das war Anfang Mai auf den verärgerten Protest der Stadt Bonn gestoßen. Die Stadtverwaltung betonte, dass sie es nicht für möglich halte, die Abfahrt auf die Reuterstraße, die täglich von 23.000 Fahrzeugen genutzt wird, für so lange Zeit komplett zu sperren.
Am Dienstagvormittag teilte die Autobahn GmbH nun mit, dass die „Vollsperrung der Anschlussstelle Bonn-Poppelsdorf auf der A565 wird um mehrere Jahre verschoben“ werde. Stattdessen werden Sanierungen an anderer Stelle der A565 vorgezogen, so Athanasios Mpasios, Leiter der Außenstelle Euskirchen des bundeseigenen Unternehmens: „Wir werden zunächst die unaufschiebbaren Brückensanierungsmaßnahmen im Streckenverlauf der A565 am Endenicher Ei und im Abschnitt des so genannten Tausendfüßlers vorziehen.“
Autobahn GmbH beharrt auf Sperrung
Man werde sich mit Blick auf die Sanierung der Anschlussstelle Poppelsdorf und der Baustellenorganisation sowie möglicher Optionen, wie der Verkehr in der Zeit der Baustelle geführt werden könne „noch intensiver abstimmen“, so Mpasios.
Auf Nachfrage dieser Zeitung betonte Autobahn GmbH-Sprecher Tobias Zoporowski ausdrücklich, die komplette Sperrung der Abfahrt in Richtung Reuterstraße sei mit dieser Entscheidung nicht vom Tisch. Die Autobahn GmbH hatte in den vergangenen Wochen darauf beharrt, dass diese Sperrung während der Bauarbeiten aus ihrer Sicht ohne Alternative ist. Wann es dazu kommt, ist freilich noch offen. Es gehe darum, so Zoporowski, die gewonnene Zeit, gemeinsam mit der Stadt Bonn für ein abgestimmtes Verkehrsführungskonzept zu nutzen. Ähnlich äußerte sich die Stadt Bonn auf Anfrage dieser Zeitung.
Dort begrüßte man die Entscheidung. Die Verschiebung sei „eine gute Nachricht für die Stadt und die Region“, wird Oberbürgermeisterin Katja Dörner in einer Mitteilung zitiert. Allerdings muss im Erdreich unter der Anschlussstelle auch noch ein städtischer Kanal saniert werden. Damit werde die Stadt voraussichtlich ab Mitte Januar 2023 beginnen. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr in beide Richtung einspurig geführt. Wie lange diese Arbeiten dauern, ist offen.