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Tollitäten in RheinbachBei den Proklamationen ging es hoch her

Lesezeit 6 Minuten
Das Queckenberger Dreigestirn der Session 2022/23 mit Prinz Ralf I. (Krahforst), Bauer Gregor I. (Fahl ) und  Jungfrau Gioana I. ( Salvo Finocchiaro) wurden von Vizelandrätin Ute Krupp, Vizebürgermeister Kalle Kerstholt und Ortsvorsteherin Ilka Rick in der rappelvollen Madbachhalle proklamiert.

Das Queckenberger Dreigestirn der Session 2022/23 mit Prinz Ralf I. (Krahforst), Bauer Gregor I. (Fahl ) und Jungfrau Gioana I. ( Salvo Finocchiaro) wurden von Vizelandrätin Ute Krupp, Vizebürgermeister Kalle Kerstholt und Ortsvorsteherin Ilka Rick in der rappelvollen Madbachhalle proklamiert.

Vor den Adventswochenenden, an denen auch die Rheinbacher Jecken Pause machen, ging es in Queckenberg, Oberdrees und bei der Kinderprinzenproklamation in der Stadthalle närrisch zu.

Große Proklamation in der Madbachhalle: „Der Zug hat keine Bremse!“ – getreu diesem Ballermann-Karnevalshit von Mia Julia, Lorenz Büffel und Malle Anja fuhr das Queckenberger Dreigestirn mit Prinz Ralf I. (Krahforst), Bauer Gregor I. (Fahl) und Jungfrau Gioana I. (Salvo Finocchiaro) ungebremst in den randvollen Madbach-Gürzenich ein und machte an fast jedem Tisch ausgiebig Station. Zentnerweise wurden Kamelle und Strüssjer verteilt, und der Marsch auf die Bühne dauerte länger als so manche Party-CD. Dort wurde das Trifolium schon von Sabine Fahl, der Präsidentin der KG Rot-Weiß Queckenberg, erwartet, die sogleich Vizelandrätin Ute Krupp, Vizebürgermeister Kalle Kerstholt und Ortsvorsteherin Ilka Rick zur Übergabe der Machtinsignien nach oben bat. In einer gemeinsamen Proklamationszeremonie, assistiert vom Landtagsabgeordneten Oliver Krauß, wurde das quietschfidele Trio offiziell zu Herrschern über die jecken „Queckies“ erhoben.

"Mir fiere mit üüch im Queckenberger Land"

Getreu ihrem Sessionsmotto „Null oder 100, dafür sind wir bekannt, mir fiere mit üüch im Queckenberger Land“, wollen sie bis Aschermittwoch in der „Rheinbacher Schweiz“ regieren. Ralf I. ist ein waschechter Queckenberger Jong, er lebt aber mittlerweile mit seiner Frau Susanne und Sohn Felix in der Rheinbacher Kernstadt. Sein Hobby hat er zum Beruf gemacht und arbeit bei der Berufsfeuerwehr der Stadt Bonn. In seiner Freizeit hilft er seit über 30 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr den Rheinbacher Bürgern in allen Notlagen. Dazu hält er sich fit mit langen Wanderungen und Langläufen. Wenn es das Wetter hergibt, quält er sich zusätzlich noch über lange Strecken auf seinem Rennrad.

Bauer Gregor der „Holzbaron“

Bauer Gregor I. (Fahl) ist im Sahrbachtal (Kreis Ahrweiler) aufgewachsen. Mit seiner Frau, der KG-Präsidentin Sabine Fahl, und den Söhnen Andre und Dominik, die allesamt schon Tollitäten-Erfahrung besitzen, wohnt er seit über 30 Jahren in Queckenberg. Im Ort ist er auch als „Holzbaron“ bekannt. Beruflich ist er Herr über das Zentralarchiv der Bundesagentur für Arbeit in Bonn. Jungfrau Gioana I. (Salvo Finocchiaro) ist auf einer italienischen Insel geboren. Auf der „Schäl Sick“ im Bergischen ist er aufgewachsen. Seit sieben Jahren wohnt er mit seiner karnevalserfahrenen Frau Tilly in Queckenberg. Beruflich arbeitet er in Bonn bei einem Sanitärstudio. Seine Hobbys sind Motorradfahren, Fußballspielen und der 1. FC Köln. Zu Beginn der Sitzung war das „Rekord-Dreigestirn“ mit Kathi I. (Regh), Lena I. (Schwalb) und Janina I. (Lückerath), das seit 2019 das Narrenzepter geschwungen hatte, offiziell verabschiedet worden.

„Ihr seid jetzt die wichtigsten Leute“

Das neue Rheinbacher Kinderprinzenpaar Prinz Florian I. (Breuer) und Prinzessin Lina I. (Mertens) wurde von Vizebürgermeister Kalle Kerstholt und Vizelandrätin Ute Krupp proklamiert, kommentiert von Stadtsoldaten-Kommandant Willi Hohn (links). Foto: Volker Jost

Das neue Rheinbacher Kinderprinzenpaar Prinz Florian I. (Breuer) und Prinzessin Lina I. (Mertens) wurde von Vizebürgermeister Kalle Kerstholt und Vizelandrätin Ute Krupp proklamiert, kommentiert von Stadtsoldaten-Kommandant Willi Hohn

Auch die Rheinbacher Nachwuchsjecken haben Tollitäten: Kinderprinz Florian I. (Breuer) und Kinderprinzessin Lina I. (Mertens) wurden offiziell von Vizelandrätin Ute Krupp und Vizebürgermeister Kalle Kerstholt proklamiert. In der gut gefüllten Stadthalle nahmen sie die Insignien ihrer Macht entgegen und wurden lautstark bejubelt. „Ihr seid jetzt die wichtigsten Leute in der Stadt, ihr gehört zur Prominenz – genießt es!“, riet ihnen Kerstholt, für den die Chefrolle bei der Proklamation eine Premiere war, nachdem er bisher immer als „Bürgermeister-Adjutant“ dabei war. Ute Krupp hoffte, dass das frischgebackene Kinderprinzenpaar eine ungestörte Session vor sich habe. Florian I. ist zehn Jahre alt und wurde in Bonn geboren. Ebenso wie seine Mutter und sein Bruder Niklas ist Florian Mitglied bei den Rheinbacher Stadtsoldaten. Sein Hobby ist außerdem die Jugendfeuerwehr, und er ist Fan des 1. FC Köln. Er tritt übrigens in die Fußstapfen seines Großvaters Rolf Wendel, der 1977 Prinz in Kirchheim war.

Prinzessin Lina I. (Mertens) ist elf Jahre alt und wurde in Euskirchen geboren. Sie lebt mit ihren Eltern und ihren Geschwistern Pia und Jonas in Odendorf und geht in die sechste Klasse des Städtischen Gymnasiums Rheinbach. Ebenso wie ihre Schwester und ihre Mutter Anja und Opa Erwin ist sie aktiv bei den Rheinbacher Stadtsoldaten. Ihre Hobbys sind Ballett, sich mit Freunden zu treffen und der Garde-Tanz bei den Stadtsoldaten. Begleitet werden die beiden in der Session von Biggi und Eric Tiedemann. In ihren närrischen Geboten bestimmten die Nachwuchs-Tollitäten, dass ihre Eltern sie bei allen offiziellen Anlässen nur noch mit „Euer Tollität“ anreden dürfen. Außerdem freuen sie sich auf eine klassische „Schwanensee“-Ballettaufführung des Stadtsoldaten-Vorstandes und der Betreuer bei der Seniorensitzung am 29. Januar. An dem Abend will das Kinderprinzenpaar auch von der Rheinbacher Jugendfeuerwehr zur Stadthalle eskortiert werden. Die Adjutanten müssen jederzeit ausreichend Getränke und Süßigkeiten zur Hand haben, und für alle Kinder des Kindercorps der Stadtsoldaten soll es Pommes geben. Nicht zuletzt forderten sie ein tolles Sommerfest mit Hüpfburg im kommenden Jahr. Zuvor war das scheidende Kinderprinzenpaar Tim I. (Schaefer) und Hanna I. (Enders) verabschiedet worden.

Sessionseröffnung in Oberdrees

Das Oberdreeser Prinzenpaar Dieter I. und Conny I. (Schürheck) starteten bei der Sessionseröffnung in der Ludwig Fetthalle in ihre zweite Session und hoffen, dass es diesmal eine "normale" fünfte Jahreszeit werden wird. Foto: Volker Jost

Das Oberdreeser Prinzenpaar Dieter I. und Conny I. (Schürheck) starteten bei der Sessionseröffnung in der Ludwig Fetthalle in ihre zweite Session und hoffen, dass es diesmal eine 'normale' fünfte Jahreszeit werden wird. Foto: Volker Jost

In ihre zweite, diesmal hoffentlich vollständige Session startete das Oberdreeser Prinzenpaar Dieter I. und Conny I. (Schürheck) beim Saisonauftakt in der ausverkauften Ludwig-Fett-Halle. Die beiden waren bereits in der vergangenen Session proklamiert worden, die jedoch coronabedingt endete, bevor sie so richtig begonnen hatte. Ihr besonderer Dank galt dem eigentlich designierte Prinzenpaar Christian Sperber und Steffi Mahlberg, das ganz selbstlos „ihre Session“ ins kommende Jahr verschoben hat. Ortsvorsteher Kurt Brozio musste so auf eine erneute Proklamation verzichten, hob stattdessen aber lobend die zahlreichen Aktivitäten des amtierenden Prinzenpaares hervor, das trotz der nach wie vor schwierigen Situation mit ihren „Hausbesuchen“ für jede Menge gute Laune im Dorf gesorgt habe.

Das amtierende Prinzenpaar hatte gemeinsam mit der Zweiergemeinschaft aus dem Damenkomitee „Goldenen Herzen“ und der Karnevalsgesellschaft „Bekömme Dich net drömm“ samt der Blauen Funkenschar die Bühne erobert, auf der Sitzungspräsident Norbert „Höcki“ Höckendorf die Jecken im Saal auf seine gewohnt witzige Art durch den Abend führte. Verzichten mussten die Karnevalsfreunde jedoch auf die Auftritte der drei jüngsten Tanzgruppen der KG, die aufgrund der schwierigen Trainingsbedingungen und zahlreichen Neuzugänge noch an ihren Choreographien feilen und später in die Session einsteigen wollen. Dafür glänzten die „Rasselbande“, die von Andrea Craezer, Birgit Höckendorf und Robin Scharrenbroich trainiert wird, sowie die „Blauen Funken“ mit ihren Trainerinnen Hanna Muffleh, Simone Fahl, Jennifer Schwark und Nora Metternich. Umjubelt waren auch die Tänze der beiden Solomariechen Anna Schweinheim und Lena Rader. Eine besondere Premiere stellte der Auftritt des Damenkomitees „Goldenen Herzen“ dar, unter dem Motto „Mir spinkse, watt am Wievetag kütt“, der schon mal einen kleinen Ausblick auf die mögliche Gestaltung der beliebten Weiberdonnerstagssitzung gab.

Neuer Zugleiter in Rheinbach

Frank Gatzen ist als Vorsitzender des Zugkomitees (vorher Festausschuss Rheinbacher Karneval) für den Veilchendienstagszug verantwortlich. Der 51-Jährige ist schon lange im Karneval aktiv und hat sich entschlossen, das Brauchtum noch mehr zu fördern, das es aufgrund der derzeitigen Situation – Krieg in Europa, Energiekrise und weiterhin die Auswirkungen durch Corona – schwer habe. Zur Finanzierung des Zuges werde an allen Samstagen im Januar bei Haussammlungen um Geldspenden gebeten. Anmeldungen für den Veilchendienstagsumzug werden bereits jetzt entgegengenommen. Die Unterlagen liegen an der Information der Stadt Rheinbach aus und sind auf der Homepage des Zugkomitees abrufbar.