Verleihung durch Armin LaschetErika Meyer erhält den Landesverdienstorden
Meckenheim – Beim Fototermin war ihr Name einer von 14, mit denen die Treppenstufen der Kölner Flora markiert waren. Der Grund der akribischen Platzzuweisungen beim Gruppenbild waren die Abstandsregelungen der Corona-Schutzmaßnahmen, wegen der sich auch jeder Geehrte bei der Verleihung der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen seine Auszeichnung selbst vom Tisch nahm und ansteckte.
Eine schöne Feier
„Der einzige Moment, in dem wir Ministerpräsident Armin Laschet näherkamen, war bei der Überreichung der Urkunde“, erzählt Meckenheims Ehrenbürgerin Erika Meyer zu Drewer über den 23. August, an dem 13 Bürger mit einer der höchsten Ehrungen des Landes bedacht wurden. Begleitet wurde die 89-jährige „Meyer zu Merl“, wie sie von ihren Mitbürgern gerne genannt wird, von ihrem Ehemann, zwei von drei Söhnen – der dritte wohnt in Kalifornien – und den zwei Enkeln. Es sei eine schöne Feier gewesen, so Meyer zu Drewer: „Abstandhalten klappte prima, jede Familie saß an einem Tisch.“ Der Landesvater habe in seiner Rede bemerkt, dass sie „eine ganze Menge getan habe“. Die Erwähnung ihres Spitznamens habe Schmunzeln unter den Gästen ausgelöst, erzählt die Ehrenamtlerin, die Ende der 1960er die „Merler Bastelkinder“ gründete. Aus der Privatinitiative entwickelte sich später das im Rhein-Sieg-Kreis einmalige Kinderbildungswerk Meckenheim, dem sie bis heute vorsteht.
An Auszeichnungen gewöhnt
Die Familie von Erika Meyer zu Drewer, seit 1968 in Meckenheim ansässig, ist Ehrungen wie die im Festhaus des weitläufigen botanischen Gartens im Grunde schon gewohnt, schließlich ist die in ihrer Wahlheimat Meckenheim gut bekannte Dame Trägerin zahlreicher Auszeichnungen: Auf das Bundesverdienstkreuz am Bande im Jahr 1988 folgte zwölf Jahre später die Ehrennadel der Stadt Meckenheim, 2011 wurde Meyer zu Drewer Ehrenbürgerin der Baumschulstadt. Ein Jahr später erhielt die gelernte landwirtschaftliche Lehrerin, die sich vor allem um Kinder aus sozial schwächeren Familien kümmert, das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Im Oktober 2015 wurde der ehemaligen Merler Ortsvorsteherin, die fast ein Vierteljahrhundert Mitglied des Meckenheimer Stadtrates war, die Konrad-Adenauer-Medaille der CDU Rhein-Sieg verliehen. Besonders stolz ist die in Witten geborene Seniorin auf den Ehrenring der Stadt Meckenheim, der ihr als einziger Frau 1998 verliehen wurde.
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Das Wirken von Erika Meyer zu Drewer hat viele Spuren hinterlassen: So war sie zehn Jahre Vorsitzende der Senioren-Union, seit 1968 organisiert sie den Merler St. Martinszug. Sie war Mitbegründerin des Turn-Sport-Tennis-Vereins Merl. In der Stadt führte sie den Vorlesewettbewerb für die ersten bis zehnten Klassen ein mit Schul- und Stadtmeisterschaften für alle Meckenheimer Schulen, 25 Jahre lang organisierte sie den Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Meyer zu Drewer ist Initiatorin der „Warmen Mahlzeit“, das ist ein Mittagstisch für Schüler aus bedürftigen Familien, an dem inzwischen 100 Meckenheimer Kinder partizipieren. Ebenso die 1982 angestoßene Aktion „Berufe zum Anfassen“, die Firmen und Lehrstellensuchende bis 1992 zusammenführte, geht auf das Engagement der Vordenkerin zurück. Die Ausbildungsbörse fand in jener Zeit zehn Tage in der Jungholzhalle statt, erinnert sich von zu Drewer: „Das war ganz schön anstrengend“.
Bis heute ist Erika Meyer zu Drewer den Meckenheimern und ihrer Familie dankbar, die sie bei ihren Plänen stets unterstützt haben. Alleine hätte sie es nicht geschafft, sagt sie bescheiden: „Man braucht immer Hilfe.“ Für die Zukunft wünscht sie sich vor allem Gesundheit, um „weiterhin da helfen zu können, wo es nötig ist“.