Meckenheim-MerlNeue Fußgängerbrücke soll bis Ende 2021 stehen
Meckenheim-Merl – Eine große Menge grauer Steinbrocken auf einem 25 Meter breiten Sandbett – das war alles, was von der Fußgängerbrücke über die Autobahn 565 in Höhe der Merler Grenzstraße übrig blieb. In einer Nacht Ende Juli 2018 war die einsturzgefährdete Querung mit großem Gerät abgerissen worden. Von vielen Spaziergängern und Radfahrern war diese Autobahnbrücke an der Merler Grenzstraße als Verbindung in den Kottenforst genutzt worden, sie alle müssen seither den Umweg über die L 158, Gudenauer Allee, in kauf nehmen. Bis Ende 2021 soll laut Straßen.NRW Ersatz geschaffen werden, und zwar in einem Pilotprojekt, was den Korrosionsschutz der Brücke angeht.
Alte Brücke war einsturzgefährdet
Die Widerlager der Brücke sind auf beiden Seiten der Autobahn stehen geblieben, weil sie noch völlig in Ordnung sind, sagt Projektleiter Mathias Hammer auf Anfrage. Die recht unansehnlichen Betonstelzen sollen aber im Zuge des Brückenneubaus „etwas aufgehübscht“ werden. Der Stahlüberbau, der auf diese Widerlager gelegt wird, müsse vor Korrosion geschützt werden, so Hammer. Denn das war auch der Grund, warum die alte Brücke weichen musste.
Abfahrt Merl am Wochenende gesperrt
Die A 565-Anschlussstelle in Meckenheim-Merl in Fahrtrichtung Bonn wird von Freitagabend, 19 Uhr, bis Montagmorgen gesperrt. Der Verkehr wird für die Ausfahrt über die Anschlussstelle Bonn-Hardtberg – eine Alternative ist die Abfahrt an der A 61 in Rheinbach – und für die Auffahrt über die Anschlussstelle Meckenheim-Nord umgeleitet. Das teilt der Landesbetrieb Straßen.NRW mit. Zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und der Anschlussstelle Merl erneuert die Straßen.NRW-Autobahnniederlassung Krefeld bis Anfang Oktober auf etwa fünf Kilometern die Fahrbahn. 45 000 Quadratmeter neue Fahrbahn kosten laut Straßen.NRW rund 3,1 Millionen Euro. (Bir)
Bei deren Bau im Jahr 1973 waren Spannungsglieder verwendet worden, die 2018 sogenannte Spaltkorrosionen aufwiesen. Diese Spannungsglieder neigen zu „sprödem Bruchverhalten“, erklärte Straßen.NRW seinerzeit. Schäden seien aber nicht sichtbar, etwa durch Risse oder Ähnliches. Aufgefallen waren sie bei Überprüfungen aller Spannbetonbrücken aus den 1970er Jahren. Fazit: Die Brücke war einsturzgefährdet, und zwar schon durch ihr Eigengewicht. Sie war deshalb auch sofort für Fußgänger und Radfahrer gesperrt worden.
Von der neuen Spritzverzinkung verspricht sich der Bund eine längere Standzeit – 40 statt der üblichen 25 Jahre – bei weniger Unterhaltungsaufwand.
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Der Bund habe jetzt seine Zustimmung zu diesem Einzelprojekt gegeben, informiert Mathias Hammer, „wir dürfen jetzt die Ausschreibung vorbereiten“. Ende Frühjahr 2021 soll der Auftrag vergeben werden, ungefähr neun Monate werden ins Land gehen, bis die Verbindung zwischen Merl und dem Kottenforst wieder hergestellt ist. Das neue Bauwerk soll dieselben Maße haben wie das vorherige.
Wie beim Abriss, für den die Autobahn auch ein Wochenende lang gesperrt wurde, wird die A 565 auch beim Anliefern der beiden Brückenteile beidseitig gesperrt werden. Kostenpunkt der neuen Querung laut Straßen.NRW: rund 1,4 Millionen Euro.