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Meckenheimer SeniorenheimBundeswehrsoldaten helfen mit Corona-Schnelltests

Lesezeit 2 Minuten

Gordon Lang, Büroleiter von General Martin Schelleis, testet Hausleiter Clemens Pollmann.

Meckenheim – Ein Wattestäbchen tief in Nase oder den Rachen, fertig ist der Abstrich. Seit einer Woche unterstützen Oberstabsfeldwebel Gordon Lang und Stabsunteroffizier Haikel Araiedh die Mitarbeiter des Meckenheimer Seniorenhauses St. Josef bei den dort obligatorischen Corona-Schnelltests. Die Soldaten haben viel zu tun, schließlich müssen zwischen 60 und 80 Tests täglich ausgewertet werden. Gestern kam Generalleutnant Martin Schelleis von der Bonner Hardthöhe zu „seinen“ Soldaten, um einen Einblick in deren Arbeit zu erhalten. Er versicherte, gerne und so lange mit Personal auszuhelfen, wie es möglich sei. Seinen besonderen Dank sprach Schelleis allen Soldaten und Soldatinnen aus, die sich in der Pandemie für das Gemeinwohl engagieren: „Wir sind uns der besonderen Verantwortung und des Vertrauens der Bevölkerung bewusst.“

Dankbar für die Unterstützung

Seniorenhausleiter Clemens Pollmann freut sich sehr über die Unterstützung der Soldaten, die seine hauseigenen Pflegekräfte bei den Tests entlasten, so dass sie wieder ihre eigentlichen Aufgaben wahrnehmen können: „Das ist eine großartige Hilfe zum Wohle der Bewohner.“

Da nun jeder Besucher vor Einlass in das Seniorenhaus mittels Antigentest auf Corona getestet werden könne, verringere sich zudem das Risiko einer Viruseinschleppung. Den Bedarf an zusätzlichen Helfern hatte Clemens Pollmann der Heimaufsicht des Rhein-Sieg-Kreises angemeldet.

Oberstabsfeldwebel Lang und Stabsunteroffizier Araiedh seien inzwischen ins Team integriert und fühlten sich sehr gut aufgenommen, berichtete der Seniorenhausleiter. Für Gordon Lang sei das St. Josef Seniorenhaus die erste Wahl gewesen, da er in Meckenheim wohne. Ein zusätzlicher Gewinn für das Haus sei es, dass auch seine Ehefrau als ehrenamtliche Mitarbeiterin gewonnen werden konnte. „Ich würde ich mir wünschen, dass sie so lange bleiben, wie wir testen müssen“, so Pollmann.

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General Schelleis sicherte Unterstützung vorerst bis Ostern zu, „vorausgesetzt, es gibt keine zivilen Freiwilligen“. Die Bundeswehr sei nun seit elf Monaten im „Coronabetrieb“, dafür habe der Übungs- und Lehrgangsbetrieb eingeschränkt werden müssen, wodurch wiederum die Einsatzbereitschaft der Truppe leide: „Wir wollen unsere Leute schließlich gut vorbereitet in Auslandseinsätze schicken, in die sie nicht als Hilfskräfte gehen.“ Gordon Lang etwa sei eigentlich ausgebildeter Flugabwehrspezialist. Laut Schelleis leisten derzeit 18 800 Soldaten in Deutschland Corona-Hilfe. Ein Schwerpunkt der Amtshilfe liegt in den Gesundheitsämtern, wo die Soldaten in der Kontaktverfolgung eingesetzt sind. Rund 5000 Kräfte sind in Seniorenheimen tätig, in denen sie Schnelltests durchführen und Unterstützungsaufgaben wahrnehmen, zu denen auch die Essensausgabe gehört. In den Altenpflegeheimen des Rhein-Sieg-Kreises sind momentan 43 Soldaten im Einsatz, 30 sind zusätzlich im Siegburger Gesundheitsamt bei der Kontaktnachverfolgung tätig. (gvt)