Kommunalwahl 2025Meckenheimer Bürgermeister kandidiert nicht mehr

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Meckenheim, Portrait Holger Jung.

Der Meckenheimer Bürgermeister Holger Jung.

Holger Jung (CDU), seit 2020 Meckenheimer Bürgermeister, tritt nicht zur Wiederwahl an. Das hat Jung zum Abschluss seiner Sommer-Pressekonferenz bekannt gegeben.

Er sei nicht amtsmüde, betonte der Wachtberger, ganz im Gegenteil. Aber er wolle im kommenden Jahr mit dann 54 Jahren „noch mal etwas anderes machen“. Jung ist nach Christoph Becker (parteilos) in Bornheim schon der zweite Verwaltungschef, der nicht für eine zweite Amtszeit zur Verfügung steht. Seiner Lebensentscheidung sei ein „reiflicher Überlegungsprozess“ vorangegangen, sagte Jung. Er habe diesen Zeitpunkt gewählt, weil es für die Kommunalpolitik noch früh genug sei, sich über einen Nachfolger Gedanken zu machen. Der CDU-Stadtverband sei bereits seit einigen Tagen informiert, so Jung.

13 Jahre lang habe er in der Königswinterer Verwaltung gearbeitet, jetzt 13 Jahre in Meckenheim, zuerst als Erster Beigeordneter, dann als Bürgermeister. „Ich kenne nur die Kommunalverwaltung.“ Aber er habe „eine vernünftige Ausbildung“ und könne „noch etwas anderes machen“. Was genau, das wollte Jung nicht sagen. Nur so viel: „Nach fast 13 Jahren im Dienst der Stadt Meckenheim werde ich dann Ende 2025 aus dem Amt scheiden und mich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen.“ Die Amtsperiode endet am 31. Oktober 2025.

Bürgermeister als „Auftrag auf Zeit“

„Das Amt des Bürgermeisters ist ein politischer Auftrag auf Zeit, den ich selbstverständlich mit aller Kraft und entsprechend meines abgelegten Eides zum Wohle der Stadt Meckenheim bis zum Ende meiner Amtszeit erfüllen werde“, so Jung. Die Entscheidung sei ihm „wahrlich nicht leicht gefallen, denn ich bekleide dieses besondere Amt auch in schwierigen Zeiten sehr gerne – mit Demut, Einsatz und Herzblut“.

Bis zur Kommunalwahl „liegt noch mehr als ein Jahr vor uns und ich werde mich bis dahin weiterhin in meinem Amt und mit vollem Engagement für die Belange unserer Stadt einsetzen. Für ein Fazit ist es also noch viel zu früh, denn dafür sind zu viele Dinge noch im Fluss und werden es auch bleiben“, so Jung. Denn eine Stadt und ihre Entwicklung erreiche niemals eine Ziellinie.

Es sei sein Ziel gewesen, die Lebensbedingungen für die Menschen in der Stadtpositiv weiterzuentwickeln. Jung: „Wir haben in Meckenheim gemeinsam mit Rat und Verwaltung viele Projekte und Ideen – auch aus meinem Wahlprogramm – umgesetzt oder auf einen guten Weg gebracht. Darauf bin ich auch persönlich ein wenig stolz.“ Zur Erinnerung: Nachdem Bert Spilles (ebenfalls) überraschenderweise Anfang Mai bekannt gegeben hatte, 2020 nicht mehr für das Bürgermeisteramt kandidieren zu wollen, setzte die CDU eine fünfköpfige Findungskommission ein.

Anforderungsprofil

Die erarbeitete ein Anforderungsprofil für den Kandidaten: Fachkenntnis möge er haben, der Partei angehören, soll als Führungskraft mit Menschen umgehen können, gut vernetzt sein und die Bereitschaft mitbringen, sich über das Maß hinaus für die Aufgabe zu engagieren. Will sagen: Er oder sie muss bereit sein, wöchentlich 70 bis 80 Stunden Dienst zu tun. Und der Kandidat müsse bereit sein, sehr eng mit der CDU-Stadtratsfraktion und dem Stadtverband zusammenzuarbeiten. Dieses Profil gilt sicherlich auch für einen neuen Kandidaten. Bei seiner Wahl 2020 gewann Jung das Rennen gegen den SPD-Kanidaten Stefan Pohl deutlich. Der CDU-Bürgermeisterkandidat holte sich gleich im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit, seine Partei gewann bei der Ratswahl zwei Sitze dazu. Der Stadtrat wuchs auf 46 Mandatsträger.

Seither warten Herausforderungen im Rathaus, die Finanzen, die Flüchtlingsunterbringung, Großprojekte, die finanziert werden wollen. Jung musste auch heftige Kritik einstecken, beispielsweise bei den Protesten gegen die Erhöhung der Grundsteuer B. Zig Demonstanten riefen „Jung muss weg“ in die Megafone, während er im Rathaus dem Hauptausschuss vorsaß.

„Aber die Herausforderungen für die Kommunen allgemein und die Stadt Meckenheim im Besonderen in allen Politikfeldern reißen nicht ab. Allein schon aus diesem Grund dürfen wir uns in Rat und Verwaltung keine Verschnaufpausen gönnen“, so Jung gestern.

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