KönigswinterFlüchtlingsheim unter Quarantäne

Zugangskontrollen: In der Flüchtlingsunterkunft an der Kurfürstenstraße sind zwei Bewohner an einer Coronavirus-Infektion erkrankt. Das Haus steht unter Quarantäne.
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Königswinter – In der Sammelunterkunft für Flüchtlinge in der Altstadt von Königswinter sind zwei Männer an Covid 19 erkrankt. Das frühere Altenheim Haus Katharina in der Kurfürstenstraße, in dem zurzeit 123 Menschen leben, steht deshalb seit Donnerstag unter Quarantäne. Die Bewohner aus 70 Nationen dürfen das Haus nicht verlassen, nach Möglichkeit auch ihre Zimmer nicht. Noch gestern Nachmittag wurden ein Bauzaun rund um das relativ große Grundstück aufgestellt, eine Security kontrolliert den Zugang.
„Das ist keine leichte Situation für die Bewohner“, sagte am Nachmittag Bürgermeister Peter Wirtz, als er zusammen mit Sozialdezernentin Heike Jüngling über die Lage informierte. „Das wird sicher auch zu Spannungen führen.“ Die Stadt sei dabei, so Heike Jüngling, die den städtischen Krisenstab leitet, die Versorgung der Menschen zu organisieren. Für die drei Mahlzeiten am Tag werde ein Caterer eingeschaltet, alles andere – von Lebensmitteln über Hygiene-Artikel bis zu Zigaretten – müsse die Stadt beschaffen, laut Wirtz eventuell unterstützt durch Ehrenamtler.
Kreisgesundheitsamt ordnet Maßnahmen an
Schon am Mittwoch sei ein etwa 50-jähriger Bewohner (Details zur Identität und Nationalität der Erkrankten nennen Wirtz und Jüngling bewusst nicht) positiv auf eine Coronavirus-Infektion getestet worden. Die Stadt sei daraufhin der Weisung des Kreisgesundheitsamts gefolgt und habe dessen Zimmer, in dem insgesamt vier Menschen untergebracht sind, unter Quarantäne gestellt. Gestern wurde der zweite Fall – ein etwa 30-jähriger Bewohner, der ebenfalls Symptome zeigte – bekannt, und das Kreisgesundheitsamt habe weitergehende Maßnahmen angeordnet, eben die Quarantäne für das ganze Haus. Die beiden Erkrankten und ihre jeweiligen Mitbewohner – im zweiten Fall leben zwei Menschen in einem der rund 20 Quadratmeter großen Zimmer – dürften die Räume nicht verlassen. Jüngling: „Das wird auch kontrolliert.“
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Der Kreis hat laut Wirtz und Jüngling zugesagt, das mobile Abstrichzentrum nach Königswinter zu schicken, um möglichst alle 123 Bewohner kurzfristig zu testen. Sie seien gestern alle durch Sozialamtsmitarbeiter persönlich über die Lage informiert worden. Die Reaktionen reichten laut Jüngling von sehr gelassen bis verängstigt.