„Ein faszinierendes Amt“CDU nominiert Peter Wirtz als Bürgermeisterkandidaten

Gruppenbild im Kreuzgang an St. Pankratius Oberpleis: (v.l.) Fraktionschef Josef Griese, Bürgermeister Peter Wirtz, CDU-Pressesprecherin Sabine Gille und Stadtverbandsvorsitzender Roman Limbach.
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Königswinter – „Ich möchte weiterhin in diesem faszinierenden Amt tätig sein. Ich liebe meine Arbeit für die ganze Stadt.“ Das sagte Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz am Donnerstag in Oberpleis, als die CDU-Spitze erwartungsgemäß den Amtsinhaber als ihren Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020 präsentierte. „Für die CDU Königswinter soll Peter Wirtz der Erste Bürger der Stadt bleiben. Er lebt, liebt und ehrt das Amt des Bürgermeisters; für ihn ist es nicht bloß ein Job“, sagte der Parteivorsitzende Roman Limbach bewusst ein wenig pathetisch.
Lutz Wagner bisher einziger Herausforderer
Der 59-jährige Wirtz, der seit 1999 im Amt ist, hatte frühzeitig angekündigt erneut zu kandidieren, wenn die Partei ihn denn wolle. Zumindest der geschäftsführende Vorstand sowie die Vorsitzenden der Ortsverbände und der Vereinigungen wollen ihn schon mal – und zwar laut Limbach einstimmig. Der Mitgliederversammlung, die voraussichtlich im Dezember stattfinde, schlage man Peter Wirtz nun als Kandidaten vor. Limbach: „Da wird natürlich die letzte Entscheidung gefällt, da kann es auch sein, dass noch ein Gegenkandidat kommt, das weiß man vorher nie.“
Zur Person
Peter Wirtz wurde am 15. Januar 1960 in Königswinter geboren. Er hat aus seiner ersten Ehe drei erwachsene Töchter und ist in zweiter Ehe mit Heike Jüngling verheiratet.
Nach dem Abitur am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium fing er 1978 als Verwaltungspraktikant bei der Stadt Königswinter an, schloss sein Studium (1980-1983) an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Köln als Diplom-Verwaltungswirt ab, leitete bei der Stadt unter anderem die Kultusverwaltung und wurde 1999 zum Bürgermeister gewählt.
Bei den Direktwahlen 2004, 2005, 2009 und 2014 wurde er jeweils im ersten Wahlgang wiedergewählt. (csc)
Der bisher einzige offizielle Herausforderer ist Lutz Wagner, der von seiner Königswinterer Wählerinitiative (KöWi) sowie von SPD und Bündnis 90/Die Grünen als gemeinsamer Spitzenkandidat in Rennen geschickt wird. Der 55-jährige Fraktionsvorsitzende der KöWis ist seit 1984 im Stadtrat. Die Partei Die Linke will ihren Kandidaten, Bastian Reichard, Anfang 2020 offiziell küren, so Ratsmitglied Andreas Danne.
Auf die politischen Unterschiede zwischen ihm und Lutz Wagner angesprochen sagte Peter Wirtz am Donnerstag: „Ich habe mich gewundert bei den Aussagen, die ich in der Zeitung gelesen habe: Die waren deckungsgleich mit dem, was ich die ganzen Jahre schon mache.“
Kein Zuckerschlecken
Roman Limbach bescheinigte dem Amtsinhaber, dass er die Kernforderungen erfülle, die die CDU auch an sich selbst stelle: Kompetenz, Verantwortung, Bürgernähe und Verlässlichkeit. Wirtz sei ein hervorragender Verwaltungschef, übernehme Verantwortung, treffe Entscheidungen auch wenn es unangenehm werde, stelle sich kritischen Fragen und sei ein Vorbild an Bürgernähe. Vertragspartner der Stadt könnten sich auf ihn verlassen. CDU-Fraktionschef Josef Griese, der Mitglied des Kreistags ist, betonte, Peter Wirtz verfüge über ein breites Fachwissen. Im Rhein-Sieg-Kreis und mit den weiteren vorgesetzten Dienstbehörden im Lande sei er sehr gut vernetzt. „Er hat die richtige Ausbildung und die fachlichen Qualifikationen für dieses Amt.“
Peter Wirtz erklärte, sein Wunsch sei es, bei der Wahl ein breites Votum der Bevölkerung zu bekommen. „Denn egal wie viele Kandidaten zu einer Wahl antreten: Wenn man nicht wenigstens die Hälfte der Stimmen auf sich vereinigt, ist das keine gute Basis, um ein solches Amt auszuüben.“ Zumal die Zeiten nicht einfacher würden. Wenn im nächsten Stadtrat vielleicht eine weitere Gruppierung sitze, werde es dort mit Sicherheit kein Zuckerschlecken, meinte er wohl mit Bezug auf die AfD.
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Wirtz sprach von einem faszinierenden Amt, in dem man täglich 24 Stunden für den Bürger in der Pflicht stehe. Er wolle das, was er mit den politischen Freunden, aber auch über Parteigrenzen hinweg an Zielen erarbeitet habe, umsetzen und weiterentwickeln. „Für mich stand immer eine familien- und generationengerechte Stadt im Mittelpunkt des Handelns.“ Zunehmend in den Fokus rückten in den nächsten Jahren die Bedürfnisse der Senioren und Pflegebedürftigen. Man müsse schauen, ob die Stadt aktiv für mehr mobile und stationäre Pflegeplätze und -einrichtungen sorgen müsse. Die Schaffung von Wohnraum sei eine weitere wichtige Aufgabe. Wirtz kann sich vorstellen, einen Kapitalstock bereitzustellen, damit die Stadt Immobilien erwerben kann, um in gut erschlossenen Innenbereichen größere Projekt verwirklichen zu können. Mit Blick auf die Stadtverwaltung sprach er von einem Dauerprozess bei der Weiterentwicklung zum modernen Dienstleister.