Start für Phase zweiTelekom wirbt für weiteren Glasfaserausbau in Bornheim

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Bornheim – Gut 17 Prozent aller 11 400 Haushalte hat die Telekom in Phase eins ihres Glasfaserausbaus im Bornheimer Stadtgebiet erreicht, 20 Prozent der mehr als 13 000 Haushalte müssen es in Phase zwei sein, um das Netz weiter ausbauen zu können. Das heißt, in Hemmerich, Kardorf, Merten, Rösberg, Sechtem, Walberberg, Waldorf und Widdig müsste sich jeder fünfte Haushalt jetzt für das superschnelle Internet entscheiden, mit dem der Kommunikationskonzern ganz Bornheim versorgen möchte. Wenn die Corona-Pandemie und der Lockdown eines bestätigt haben, sagte Regionalmanager Frank Pische gestern, dann wie wichtig es ist, „schnellstmöglich Glasfaser in die Städte zu bekommen“. Die Vermarktung für Ausbauphase zwei startet in Bornheim am 15. September und dauert genau drei Monate.
Weil das Bonner Unternehmen keinen eigenen Shop in der Stadt hat, werden dann, ebenso wie vor zwei Jahren, magentafarbene Busse zur Information der Bürger bereitstehen. Als einen festen Standort hat die Telekom Kardorf (gegenüber Lidl) ausgesucht. Zudem ist eine digitale Bürgerversammlung geplant.
Telekom: Bornheim ist kein einfaches Feld
„Wir möchten Bornheim zu einer schnellen Stadt machen“, beschreibt es Frank Pischke, und das in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Kurz vor Ende seiner Amtszeit sei es eine angenehme Aufgabe, den Startschuss im Vorwahlgebiet 02227 mitzuerleben, in dem er selber wohne. Phase zwei beginne jetzt, müsse aber eine Hürde überwinden: „Man braucht eine bestimmte Zahl von Abnehmern.“ Bornheim sei insgesamt kein einfaches Feld für die Telekom, sagte Henseler: Das sogenannte Trenching, eine neue Verlegemethode, die enorm Zeit sparen kann, habe hier nicht so funktioniert wie erhofft.
„Das hat uns zeitlich enorm zurückgeworfen“, bestätigte Ausbauleiter Thomas Benders auf Nachfrage. An vielen Stellen, gerade im kiesigen Boden, seien die Gräben wieder zusammengefallen. In der Ausbauphase zwei würden jetzt verschiedene Verlegemethoden angewendet. Aber auch dafür ist das Pilotprojekt gedacht, nämlich bei diesem Eigenausbau Erfahrungen zu sammeln im technischen und im organisatorischen Bereich. So hatte die Telekom sogenannte Surface-Cars, ausgestattet mit Künstlicher Intelligenz – ähnlich denen von Google oder Apple – durch das Ausbaugebiet geschickt, oder hatte Vertriebsmethoden in einer Stadt getestet, in der sie nicht stationär vertreten ist.
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Etwa 300 Kilometer Kabel seien in der ersten Ausbauphase in Bornheim, Brenig, Dersdorf, Hersel, Roisdorf und Uedorf verlegt worden. Die Glasfaserkabel werden bis an jedes Grundstück herangelegt, der Eigentümer entscheidet dann, ob er das schnelle Netz nutzen will und der Anschluss bis ins Haus gelegt werden soll. In der Vermarktungsphase ist das für den Kunden kostenlos, später betragen die Installationskosten rund 780 Euro. Die Ausbaukosten trägt die Telekom. „Voraussetzung für den weiteren Ausbau ist, dass sich bis Mitte Dezember mindestens 2700 Kunden für einen Anschluss entscheiden“, rechnete Frank Pischke vor, anschließend solle kurzfristig mit den Arbeiten begonnen werden.
Während für den Weiterbau geworben wird, geht der erste Ausbauabschnitt in die Endphase, wie Thomas Benders erläuterte. Der Tiefbau ist abgeschlossen, bis Ende dieses Jahres sollen die restlichen Hausanschlüsse verlegt werden.
„Wir bauen hier ein komplett neues Kommunikationsnetz mit Lichtsignalen auf“, machte Frank Pischke deutlich, „wir tauschen hier nicht nur Kabel aus“. Eigentlich sei Bornheim mit Durchlaufgeschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s bei den Internetanschlüssen schon gut ausgestattet.
Aber die vergangenen Monate hätten gezeigt, wie schnell es zum Beispiel nötig werden kann, zum Beispiel Firmen zu vernetzen. Pischke: „Wenn das Netz fertig ist, ist Bornheim auf alles vorbereitet.“