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Initiative „Parents for Future“Eltern demonstrieren für den Klimanotstand

Lesezeit 3 Minuten

„Machen! Jetzt“ Die Eltern und Kinder zogen mit ihren Plakaten und den Unterschriften vor das Rathaus.

Bornheim – 5 Minuten vor 12 – selbstverständlich war der Zeitpunkt bewusst gewählt, als sich eine Gruppe von Eltern und Jugendlichen vor dem Bornheimer Rathaus versammelte, um Bürgermeister Wolfgang Henseler persönlich Unterschriftenlisten und einen Bürgerantrag zu überreichen, damit die Stadt den Klimanotstand aufruft. Hinter der Aktion steckte die Initiative „Parents for Future“, die – der Name lässt es vermuten – die Schülerdemos rund um „Fridays for Future“ unterstützen.

31 Elternpaare aus Bornheim, Swisttal und Weilerswist haben sich zu dieser Aktion zusammen geschlossen, darunter Katharina Schneider aus Sechtem und Angela Austermann aus Swisttal-Straßfeld sowie Lina Steingen, Vorsitzende der Bornheimer Grünen. Unterschrieben hatten rund 50 Schülerinnen und Schüler des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums und der Europaschule.

Mit Plakaten und Transparenten mit Sprüchen wie „Klimaschutz jetzt“ oder „Es gibt keinen Plan(et) B“ machten sie ihrem Ansinnen Druck. „Machen! Jetzt“, nicht „könnte, würde, hätte“, forderten die Jugendlichen und Eltern weiter. „Wir müssen dringend etwas tun“, forderte Katharina Schneider, „wenn wir so weiter machen fahren wir die Karre mit 200 Stundenkilometern gegen die Wand.“

Thema auch in Alfter

Nach der Sommerpause wird sich auch die Alfterer Politik mit der Ausrufung des Klimanotstandes beschäftigen. Ein gemeinsamer Bürgerantrag der Kreisverbände von Attac, des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) und des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) erreichten den Gemeinderat nicht mehr rechtzeitig vor der jüngten Sitzung, so dass die Ratsmitglieder auf Anregung der Verwaltung mehrheitlich beschlossen, die Entscheidung zu vertagen.

Die Gemeinde will in der zweiten Jahreshälfte Eckpunkte zur Weiterentwicklung der Maßnahmen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit vorlegen. Zudem nahm der Rat zur Kenntnis, dass vorbehaltlich der Fördermittelzusagen im Rahmen des interkommunalen Klimaschutzmanagements der Region Rhein-Voreifel im Herbst mit einem Konzept zur Weiterführung und Intensivierung der Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimafolgenanpassung begonnen werden soll.

Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU) wertete es als Riesenchance durch die „Fridays-for-Future“-Demonstrationen in Sachen Klimaschutz weiterzukommen. Nach einer Diskussion votierten zwei Vertreter der FDP gegen den Bürgerantrag und acht Politiker von FDP, CDU und UWG enthielten sich. Auf die Behandlung des Antrags hatte das keinen Einfluss, wie Schumacher erklärte: „Der Bürgerantrag kann nicht abgewiesen werden. Wir müssen ihn beraten.“ (fes)

Damit rannten sie bei Bürgermeister Wolfgang Henseler durchaus offene Türen ein. Er verwies auf zahlreiche Projekte die nicht nur die Stadt Bornheim, sondern die sechs linksrheinischen Kommunen gemeinsam auf den Weg gebracht hatten.

Bereits in den 1990er Jahren wurde das erste Energieversorgungskonzept initiiert, die sechs Kommunen beschäftigen seit einigen Jahren mit Tobias Gethke einen Klimaschutzmanager oder bieten günstige Beratungen für Bürger an um Energie zu sparen. Übrigens, Klimaschutz ist nicht nur jungen Menschen ein wichtiges Anliegen, wie Henseler unterstrich: „Das ist keine Frage des Alters. Ich kann auch als Großvater eines einjährigen Enkels an die Zukunft denken.“

Der Bürgerantrag steht im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten am Dienstag, 10. September, auf der Tagesordnung. Dann haben die Initiatorinnen des Antrages auch ein Rederecht vor dem Gremium.