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Franz-Farnschläder-Stadion in Bornheim2,8 Millionen Euro für Sanierung nötig

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Im Franz-Farnschläder-Stadion hat sich der Rasen gehoben, die zu wenigen Laufbahnen sind noch mit Asche belegt.

Bornheim – Das Bornheimer Franz-Farnschläder-Stadion besitzt ein Alleinstellungsmerkmal: Es ist die einzige Rasensportanlage im Bornheimer Stadtgebiet. Doch genau das sorgt seit langem für Probleme. Die Naturrasenfläche hat sich im Lauf der Jahrzehnte um bis zu 30 Zentimeter angehoben.

Ansonsten nagt offenkundig der Zahn der Zeit an der 40 Jahre alten Anlage. Vieles an dem Stadion an der Wallrafstraße ist in die Jahre gekommen und müsste erneuert werden. Allerdings fehlt das Geld.

Die Stadt hofft nun auf Mittel des Bundes und hat nach einem erfolglosen Versuch 2018 nun erneut einen Förderantrag gestellt. Da sich Bornheim in der Haushaltssicherung befindet, wäre eine Förderung von 90 Prozent möglich.

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Derzeit geht die Verwaltung von Sanierungskosten von 2,8 Millionen Euro aus – verteilt auf die Jahre 2020 bis 2024. Der Eigenanteil läge demnach bei rund 278.000 Euro. Einstimmig beschlossen die Mitglieder im neu konstituierten Rat die erforderlichen Haushaltsmittel ab 2021 einzuplanen. Genutzt wird das Sportstadion hauptsächlich von den benachbarten Schulen (Johann-Wallraf-Grundschule, LVR-Ernst-Jandl-Förderschule, Europaschule und Alexander-von-Humboldt-Gymnasium) sowie für den Vereinssport.

Naturrasen muss dringend erneuert werden

Das ist geplant: Der Naturrassenplatz einschließlich der Bewässerungsanlage, deren Leitungen altersbedingt kaum noch nutzbar sind, müssen dringend erneuert werden. Die Aschedeckschicht der Laufbahn soll in eine Bahn mit Kunststoffbelag umgewandelt werden.

Wegen der intensiven Nutzung ist sie stark sanierungsbedürftig. Für die Abiturprüfungen im Fach Sport müssen derzeit die Schüler aufgrund mangelnder Ausstattung für einige Disziplinen in den Sportpark Nord in Bonn oder andere Stadien in der Umgebung ausweichen.

Die Anlage ist über vier Jahrzehnte alt

1979 ist das Stadion in Bornheim als „Wettsportanlage Typ C“ errichtet worden. Nach dem damaligen Standard weist die Anlage ein Großspielfeld aus Naturrasen sowie eine vierspurige Laufbahn mit Tennenbelag auf.

Lediglich die Segmente, wo sich Sprunggruben und Hochsprunganlage befinden, wurden in der Vergangenheit mit einer Kunststoffoberschicht versehen. Ursprünglich war geplant, die Anlage um zwei Rundlaufbahnen zu erweitern, diese sind bis heute jedoch nur in Rasen ausgebildet.

Drei Stehtribünen mit rund 1500 Sitzplätzen stehen zur Verfügung, es gibt eine separat umzäunte Kugelstoßanlage sowie zwei Lagercontainer.

Benannt ist die Anlage nach dem Bornheimer Ehrenbürger Franz Farnschläder (1912 bis 1992). Gut 40 Jahre lang engagierte sich der Schuhmachermeister im Rat, als Ortsvorsteher und stellvertretender Bürgermeister. Zudem war er in zahlreichen Vereinen aktiv. Wenige Monate vor seinem Tod am 17. Juni 1992 verlieh „dem Baumeister unserer demokratischen Gesellschaft“ der damalige Bürgermeister Wilfried Henseler das Ehrenbürgerrecht. (fes)

So müsste die vierspurige Wettkampfbahn auf sechs Bahnen ausgebaut werden. Im nördlichen Bereich ist der Kunststoffbelag nicht mehr verkehrssicher, sodass hier Leichtathletikdisziplinen derzeit nicht ausgeübt werden können. Desweiteren fehlen barrierefreie Zugänge zum Stadion ebenso wie für die Tribünen und die Toiletten und Umkleiden.

Teile der Tribünen und Wege sind stark durch Wurzeln angehoben. Stufen der Tribünen sind sowohl für Kinderwagen als auch für Rollstühle zu schmal. Erneuert werden muss zudem die beschädigte wassergebundene Decke des Parkplatzes im südwestlichen Bereich des Stadions. Hier soll auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge installiert werden.

Bislang fehlen auch Abstellflächen für Fahrräder. Diese sollen so ausgeführt werden, dass sie Schutz vor Regen und Diebstahl bieten. Die Stadionbeleuchtung soll auf LED-Technik umgerüstet werden.

Zudem sind kleinflächige Photovoltaikanlagen vorgesehen. Laut Verwaltungsvorlage wäre die Maßnahme sofort umsetzbar. Durch die Verteilung auf mehrere Haushaltsjahre würden einzelne Projektbausteine nacheinander und weitestgehend im laufenden Betrieb umgesetzt.