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Schumacher-VerzichtKeine weitere Bürgermeister-Kandidatur in Alfter

Lesezeit 3 Minuten
Rolf Schumacher ist seit 2009 Bürgermeister in Alfter

Rolf Schumacher ist seit 2009 Bürgermeister in Alfter

Ein Jahr vor den nächsten Kommunalwahlen setzt sich das Puzzle der Personalentscheidungen immer weiter zusammen. In Alfter muss die CDU einen wichtigen Posten besetzen.

Der seit 2009 amtierende Bürgermeister Dr. Rolf Schumacher hat dem Vorstand des CDU-Gemeindeverbandes Alfter offenbar schon vor längerer Zeit mitgeteilt, dass er bei den kommenden Wahlen am 14. September 2025 nicht mehr als Kandidat für das Amt zur Verfügung steht. Entsprechende Nachfragen der Rundschau waren bisher unbeantwortet geblieben, jetzt machten die Christdemokraten Schumachers öffentlich.

Nach Christoph Becker (Bornheim) und Holger Jung (Meckenheim) ist er damit der dritte Verwaltungschef aus den sechs linksrheinischen Kommunen, der bekanntgegeben hat, das er sich nicht erneut bewerben wird. Von Petra Kalkbrenner (Swisttal), Ludger Banken (Rheinbach) und Jörg Schmidt (Wachtberg) fehlen öffentliche Stellungnahmen zu ihrer beruflichen Zukunft noch.

„Rolf Schumacher hat über drei Wahlperioden hinweg mit unermüdlichem Einsatz die Weichen für eine sehr gute Zukunft der Gemeinde Alfter gestellt und eine Vielzahl von konkreten Projekten umgesetzt. Sein Stil war und ist es, mit der Bürgerschaft, den Ratsmitgliedern und der Verwaltung effizient und zum Wohle der Gemeinde zusammenzuarbeiten“, sagte gestern Christopher Ehlert, der Vorsitzende der CDU Alfter, „wir freuen uns auf die noch vor uns liegende Zusammenarbeit in den kommenden 13 Monaten und es wird noch Gelegenheit zur Würdigung seiner Arbeit geben“.

Suche nach Spitzenkandidaten

Obwohl der Verzicht Schumachers erst am Mittwoch bekanntgemacht wurde, läuft hinter den Kulissen bei den Christdemokraten bereits seit längerem die Suche nach einem neuen Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl. Einige haben sich am Dienstag sowohl dem CDU-Gemeindeverbandsvorstand als auch der Fraktion vorgestellt. Nun folgen Runden in den Ortsverbänden vor, ehe die Mitglieder der CDU am 29. November die Entscheidung über die Kandidatur für das so wichtige Amt treffen. Die Mitgliederversammlung mit den Wahlen der Kandidatinnen und Kandidaten für die einzelnen Wahlkreise findet voraussichtlich im Januar statt.

„Die weltpoltische Lage ist komplexer geworden und stellt die Kommunen vor große Herausforderungen. Deshalb braucht es Menschen, die sich auf einer klaren Wertegrundlage den erforderlichen Abwägungen stellen und Entscheidungen für das Wohl unserer Gemeinde Alfter treffen“, so Ehlert.

Seit 1999 ist Rolf Schumacher Mitglied der CDU in Alfter. 2004 wurde er in den Gemeinderat gewählt. Am 30. August 2009 wurde er mit 52,5 % der abgegebenen Stimmen zum hauptamtlichen Bürgermeister von Alfter gewählt. 2014 (62,1 %) und 2020 (57,0 %) wurde er jeweils im ersten Wahlgang wiedergewählt.

Im Herbst 2023 startete eine Bürgerinitiative ein Abwahlverfahren gegen Schumacher,[4] nachdem der Haushaltsentwurf der Gemeinde eine Anhebung der Hebesätze der Grundsteuer B von derzeit 763 Punkten auf 1500 Punkte im Jahr 2024 sowie auf 1800 Punkte im Jahr 2027 vorsah.[5] Dies würde dem höchsten Grundsteuerhebesatz in Deutschland entsprechen.[6] Rechtzeitig vor Jahresbeginn 2024 beschloss der Gemeinderat einen Hebesatz von 995 %.

Am 13. Februar 2024 gab die Gemeindeverwaltung Alfter bekannt, dass für das Abwahlbegehren nicht genügend gültige Unterschriften vorgelegt wurden. Insbesondere sei auf einigen Unterschriftenlisten suggeriert worden, eine Abwahl würde die Grundsteuererhöhung abwenden. Dies sei jedoch nicht zutreffend, da der Gemeinderat hierfür verantwortlich ist. Der Rat stellte daher die Unzulässigkeit des Abwahlbegehrens fest.

Die Bürgerinitiative wollte ein weiteres Abwahlverfahren anstrengen, scheiterte jedoch. In der vergangenen Woche gab sie bekannt, dass das Vorhaben gescheitert sei. „Leider haben wir im zweiten Anlauf in der vorgeschriebenen Frist nicht die erforderlichen Unterschriften sammeln können“, erklärte Mitinitiator Gregor Andreas Geiger per Pressemitteilung.