- Kreisverwaltung veranstaltete mit Partnern einen Infotag für 1300 Abiturienten in spe
Bergisch Gladbach – Gestern in der FHDW: Die vielen jungen Leute, die das Hochschulgebäude gegenüber der Polizeiwache an diesem Vormittag bevölkern, sind noch einen Tick jünger als die, die hier sonst das Bild prägen. Insgesamt 1300 Abiturienten in spe sind an diesem Tag zu Gast, um sich über Zukunftschancen zu informieren. „Tag der Studienorientierung des Rheinisch-Bergischen Kreises“ heißt die Veranstaltung, die ihren fünften Geburtstag und damit ein erstes Jubiläum feiert, und laut Veranstaltern wächst und gedeiht dieser besondere rheinisch-bergische Weg, jungen Leuten eine Hilfestellung beim Verlassen der Schule zu geben.
„Kompakte Informationen zu unterschiedlichen Studiengängen und verschiedenen Hochschulen, kompetente Ansprechpersonen und Beratungsmöglichkeiten sowie hilfreiches Wissen auf einen Blick“: So umschreibt die Kreisverwaltung das Angebot. „Das ist nicht die klassische Messe oder Info-Börse, sondern es gibt eine Menge Fachvorträge“, beschreibt Torsten Schmitt vom Amt für Bildung beim Kreis das Programm. Die Hochschulen schicken Dozenten zu 45-minütigen Fachvorträgen, zu denen sich die jungen Leute vorher online haben anmelden können. Das Wachstum des Info-Tages belegen Schmitt und seine Chefin Sophia Tiemann mit nackten Zahlen: Ließen sich bei dem ersten Mal 900 Schüler von Dozenten von sieben Hochschulen informieren, so sind die Zahlen 2018 auf 1300 Besucher und 13 Hochschulen gestiegen. Unter den Hochschulen sind die Universitäten Köln, Bonn und Düsseldorf, die Fachhochschule Köln und natürlich die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW).
Lob von der Bezirksregierung
„Ich bin gerne Gastgeber und im Übrigen auch für das schöne Wetter verantwortlich“, scherzt Hausherr Alexander Brändle im Gespräch mit den Medien, um dann ernsthaft zu ergänzen, dass die FHDW mit dem von ihr angebotenen dualen Studiengängen an diesem Tag für das private Hochschulsystem stehe. Stefan Herzig, Präsident der Technischen Hochschule Köln, weist darauf hin, dass sich zwei Drittel der Studienanfänger aus der näheren Region rekrutierten. Die TH, deren Chef er ist, umklammere mit ihren Standorten in Köln-Deutz und Gummersbach den Rheinisch-Bergischen Kreis geografisch.
Herzig spricht nicht nur als Hochschuldozent, sondern auch als Vater von drei im Kreis aufgewachsenen Kindern, als er anmahnt, dass beim Übergang von der Schule zum Beruf noch einiges mehr im Sinne der jungen Leute geschehen solle. „Da ist noch Luft nach oben.“
Es gebe in diesem Zusammenhang Bringschulden und Holschulden, angesprochen seien Hochschulen, Schulen, Kommunen und Schüler. Die Rückkehr zu G9 biete gute Chancen, mehr zu tun. Ein ganz besonderes Kompliment überbringt an diesem Tag Ulrich Porschen, Leitender Regierungsschuldirektor bei der Kölner Bezirksregierung und vormals Schulleiter in Rösrath. Der rheinisch-bergische Weg, den hiesigen Schülern zur Seite zu stehen, sei anfangs im Land auf Skepsis gestoßen. Mittlerweile habe sich aber die Erkenntnis durchgesetzt, dass für Gladbacher Schüler womöglich andere Herangehensweisen geeignet seien als für Schüler etwa aus Duisburg-Marxloh.
Die 1300 Schüler der hiesigen Gymnasien, Berufs- und Gesamtschulen, die sich an diesem Tag in 39 Vorträgen informieren können, werden an diesem strahlenden Spätsommertag in zwei Etappen durch die Veranstaltung geführt: Vormittags sind die Schüler aus der Kreismitte, Bergisch Gladbach und Kürten dran, nachmittags die aus den südlichen und den nördlichen Kommunen. Für ihren Bustransport sorgt der Kreis. Als weitere Gäste sind außerdem Schüler vom Leverkusener Freiherr-vom-Stein-Gymnasium dabei.