Beerdigung am DienstagWeiteres Mitglied der Großfamilie stirbt an Coronavirus
Leverkusen – Nicht mal eine Woche nach der Beerdigung von Adam Goman hat die stadtbekannte Großfamilie einen weiteren Grund zur Trauer. Ein Bruder aus derselben Generation ist im Alter von 53 Jahren verstorben, auch er war mit dem Coronavirus infiziert und erlag in der Bonner Uniklinik den Folgen der Infektion.
Am Donnerstag verbreitete sich die Botschaft zunächst in der Familie; Bestatter Harald Frentzen bestätigte sie dem „Leverkusener Anzeiger“ auf Anfrage. Am Hauptdomizil in der Wiesdorfer Kaiserstraße blieb es zunächst ruhig.
Mehrfach Verstöße gegen Corona-Schutzverordnung
Der Kommunale Ordnungsdienst sei - wie zuletzt regelmäßig - in Bereitschaft, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Aus gutem Grund: Im Zusammenhang mit dem Tod von Adam Goman war es in Wiesdorf mehrfach zu großen Menschenansammlungen gekommen; die Corona-Schutzverordnung wurde massiv missachtet, Polizei und KOD waren an mehreren Abenden im Einsatz, beim dritten Mal wurden Geldbußen verhängt. Davor war das Engagement des Ordnungsdienstes Gegenstand intensiver Debatten im Rathaus – und das zunächst zögerliche Vorgehen öffentlich gerügt worden. Ein einmaliger Vorgang.
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Weil die Ordnungskräfte davon ausgehen mussten, dass zur Beerdigung von Adam Goman am vorigen Freitag hunderte Besucher zum Friedhof Reuschenberg strömen würden, hatte die Stadtverwaltung eigens ihre Corona-Verordnung verschärft: Die Zahl der Kinder unter 14 Jahren, die an Trauerfeiern unter freiem Himmel teilnehmen dürfen, war explizit auf 25 beschränkt worden.
Die Regelung konnte aus rechtlichen Gründen nur für zwölf Tage gelten – im Licht des Ereignisses vom Donnerstag denkt man im Rathaus über eine Verlängerung nach, zumal der Inzidenzwert in der Stadt seither hochgeschnellt ist. Tatsächlich hielt sich die stadtbekannte Großfamilie an die Regel; die Beerdigung von Adam Goman, der ein Bruder des Leverkusener Familienoberhaupts Jan „Morro“ ist, fand insofern im engsten Familienkreis statt. Freilich nicht ohne Pomp.
Am Dienstag findet die nächste Bestattung statt. Wie die Stadt am Freitag mitteilt, findet die Beerdigung am 20. April "unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt". Daher bleibt auch an diesem Tag erneut der Wildpark Reuschenberg geschlossen. Zugleich wird der Friedhof von Montag, 19. April, ab 18 Uhr bis Dienstag, 20. April, 18 Uhr geschlossen. (aga)