AboAbonnieren

Unwetter„Land unter“ - in Kellern und auf Straßen

Lesezeit 2 Minuten

KREIS EUSKIRCHEN - „Land unter“ meldeten am Samstagnachmittag Ortschaften im nördlichen Bereich des Kreises, im Bad Münstereifeler Höhengebiet, Euenheim, Flamersheim, Kirchheim, Kreuzweingarten, Obergartzem, Rheder, Stotzheim und Wißkirchen.

In Kreuzweingarten war es besonders schlimm: Gegen 19 Uhr stand die Hubertusstraße unter Wasser. Zum Glück für die Anlieger blieben ihre Keller verschont. „Seit Jahren steht die Hubertusstraße nach jedem Starkregen unter Wasser“, erklärte ein Anwohner. „Ich wohne hier seit 30 Jahren und kenne es gar nicht anders.“ Nicht verschont blieb das „Alte Brauhaus“, wo der Keller voll lief. Ehe die Feuerwehr mit dem Abpumpen beginnen konnte, musste erst eine dort befindliche Starkstromleitung abgeschaltet werden. Fürs „Alte Brauhaus“ besonders ärgerlich: Auch die in einem angebauten Gebäudetrakt befindliche Bar stand einen halben Meter hoch unter Wasser. Abhilfe schafften schließlich die von der Wehr verlegten Schlauchleitungen, so dass das Wasser auf eine angrenzende Wiese gepumpt werden konnte.

Mehrere Straßen im Kreis waren ebenfalls so hoch überflutet, dass sie wie die Landstraße zwischen Euenheim und Billig, wo eine richtige „Suppe“ aus den anliegenden Feldern übergeschwappt war, für den Verkehr gesperrt werden mussten.

Alles zum Thema Steinbachtalsperre

Bis tief in die Nacht

im Einsatz

Damit nicht genug, lief gegen 21 Uhr bei der Leitstelle des Kreises die Meldung ein, das „Landgasthaus Steinbachtalsperre“ stehe unter Wasser. Verursacht wurde dieser Schaden durch den Ausfall der Pumpstation am Waldfreibad. In die hatte der Blitz geschlagen und die gesamte Elektrik lahmgelegt. Die Pumpstation fiel aus, die Kanäle liefen voll und das Wasser suchte sich seinen Weg ins Landgasthaus. Ein Elektriker des Bauhofs Euskirchen konnte den Schaden an der Pumpstation mittels einer Überbrückung zwar provisorisch beheben, aber da war das Unglück schon passiert und der Gastronomiebetrieb stand unter Wasser.

Die Lage sei unter Kontrolle, konnten die Helfer des letzten Löschzuges erst am frühen Sonntagmorgen um drei Uhr melden. Bis dahin waren sie im Dauereinsatz. Lediglich den Löschzug Zentrum hatte die wegen des Großeinsatzes personell verstärkte Leitstelle als Reserve für den Fall in Bereitschaft gehalten, dass es zu weiteren Einsätzen wie Bränden oder Unfällen gekommen wäre.

Gegen 10 Uhr rückte die Feuerwehr am Sonntagmorgen noch einmal Richtung Steinbachtalsperre aus, um die 800 Meter Schlauchleitungen einzurollen.