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Tränen zum Abschied

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NÖRVENICH / KERPEN. Der scheidende Kommodore machte keinen Hehl daraus, dass ihm der Abschied schwer fällt: „Das Jagdbombergeschwader 31 ,Boelcke wird in meinem Herzen immer einen besonderen Platz behalten“, sagte Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff mit tränenerstickter Stimme auf dem Appellplatz.

Nach 20 Monaten als Kommodore auf dem Fliegerhorst gab Ferkinghoff gestern das Kommando über das Geschwader ab. Generalmajor Hans-Joachim Schubert überreichte die Truppenfahne bei einem militärischen Zeremoniell an Nachfolger Oberst Peter Stammnitz. Das Geschwader erwies seinem alten Kommodore, der ins NATO-Hauptquartier in Mons (Belgien) wechselt, alle Ehre: Das Musikkorps spielte „Alte Kameraden“, und vier Tornados flogen donnernd an der Paradeaufstellung vorbei.

General Schubert lobte, dass Ferkinghoff einen „intakten und leistungsstarken Verband“ hinterlasse, was auch der „sozialen Ader“ und dem „weiten Herz“ des Obersts zu verdanken sei.

Keine Stellungnahme gab es von den drei ranghohen Soldaten zu den geplanten Einsparungen bei der Luftwaffe und den möglichen Auswirkungen auf das Geschwader. Bis Ende 2005 will Verteidigungsminister Peter Struck 80 bis 90 Tornado-Flugzeuge außer Dienst stellen, also in der Größe von zwei Geschwadern.

Sechs Geschwader gibt es derzeit bei der Bundeswehr. Ob der Standort Nörvenich mit der Kaserne in Kerpen, wo 1700 Soldaten und 500 Zivilisten arbeiten, geschlossen wird, vermochten weder Sprecher des Verteidigungsministeriums, der Luftwaffe oder des Fliegerhorsts zu sagen. Möglich sei auch, dass gar kein Geschwader dichtgemacht wird, sondern die Flugzeuge aus den bestehenden Verbänden „rausgeschwitzt“ werden, sagt Luftwaffen-Sprecher Oberstleutnant Thomas Scheibe.

Am Freitag haben die Bundeswehr-Inspekteure dem Generalinspekteur Sparvorschläge unterbreitet. „Wie die aussehen, weiß ich nicht“, versichert Günter Katz, ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. „Die Entscheidung wird im kleinen Kreis fallen, und zwar nicht vor Ostern.“