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Interview

Sonneborn zur Europawahl
„Ich könnte permanent mit Nein stimmen“

Lesezeit 2 Minuten
Martin Sonneborn (Die Partei, Fraktionslos)

Martin Sonneborn (Die Partei, Fraktionslos) sitzt im Gebäude des Europäischen Parlaments.(Archivbild)

Am Rande der Wahlparty in Berlin sprach Sonneborn mit Daniel Benedict über seine Pläne nach der EU-Wahl.

Dem vorläufigen Ergebnis der EU-Wahl zufolge erreicht die Satire-Partei „Die Partei“ mit dem Spitzenkandidaten Martin Sonneborn bundesweit 1,9 Prozent – das reicht, um erneut mit zwei Plätzen im Parlament vertreten zu sein. Das zweite Mandat geht an die Schriftstellerin Sibylle Berg. Am Rande der Wahlparty in Berlin sprach Sonneborn mit Daniel Benedict über seine Pläne.

Im Vergleich zur letzten Wahl haben Sie Verluste hinnehmen müssen. Zwei Mandate dürften Ihnen aber sicher zu sein. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Ergebnis?

Das war ein hervorragendes Wahlergebnis. Alle sind betrunken und freuen sich, dass die Partei mit etwa zwei Prozent zwei Mandate in der nächsten Legislatur hat und dass Sibylle Berg mit nach Brüssel muss.

Die AfD hat einen Wahlkampf voller Skandale erlebt. Warum ist sie trotzdem zweitstärkste Kraft?

Ich glaube, die AfD ist gar nicht so entscheidend im Europäischen Parlament. Es gibt viele rechte Parteien. Und es gibt schon lange eine Zusammenarbeit der Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit rechten Kräften. Ich spekuliere darauf, dass es eine rechte Koalition geben wird aus der EVP – also der CDU und ihren Schwesterparteien –, mit Le Pen, mit Meloni und mit anderen rechten Kräften.

In Ihrer ersten Wahlperiode haben Sie immer im Wechsel mit Ja und Nein gestimmt. In der zweiten wurden Sie ernster und haben sich am Votum der Linken und Grünen orientiert. Und jetzt?

Ich überlege gerade – wenn wir eine rechte Mehrheit im Parlament haben, könnte das meine Arbeit sehr vereinfachen. Dann könnte ich nämlich permanent mit Nein stimmen.