Neo-Banken als neuer TrendWas Smartphone-Banken sind und was sie taugen
Köln – Sie heißen N26, C24, Tomorrow, Revolut oder 1822mobile: Sogenannte Neo-Banken – auch als Smartphone-Banken bezeichnet – krempeln seit geraumer Zeit den Finanzmarkt um, indem sie das Girokonto auf das Smartphone holen. Doch was haben Verbraucher davon?
Was ist eine Neobank genau?
Hinter den Neobanken stecken sogenannte Fintechs, junge Unternehmen, die technologische Finanzinnovationen anbieten. „Die komplette Bank mit allen ihren Angeboten findet sich auf dem Smartphone in der App wieder“, sagt Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Digitalverband Bitkom. Neu ist die Idee nicht: Auch Direkt- beziehungsweise Onlinebanken wie ING, DKB oder Comdirect verzichten auf Filialen, bieten online ein Girokonto sowie Kreditkarten an und haben zudem mittlerweile Apps.
Was können Neo-Banken?
Smartphone-Banken legen ihren Schwerpunkt auf das Banking per App. Das geht soweit, dass bei manchen Anbietern selbst der Zugang über den Webbrowser nicht möglich ist. Der Funktionsumfang ist dabei grundsätzlich von der jeweiligen Neo-Bank abhängig. Karten, die zum Konto gehören, lassen sich über die App sperren und entsperren, und auch die Limits lassen sich verändern. Bei Geldüberweisungen wird bei den meisten keine Bankverbindung in Form von IBAN gebraucht, sondern je nach Anbieter nur die Handynummern oder E-Mail-Adresse des Empfängers. Zudem lassen sich je nach Bank Umsätze auf der Karte in Echtzeit sehen.
Was sind die Nachteile vom Smartphone-Konto?
„Ist das Smartphone defekt oder abhandengekommen, ist man erst mal handlungsunfähig. Auch gibt es in der Regel keine persönlichen oder telefonischen Austausch zu einem Mitarbeiter der Bank“, sagt Michael Herte von der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. Stattdessen stehen je nach Anbieter Kanäle wie Email oder Chat zur Verfügung. Zudem bieten die Smartphone-Banken in der Regel keinen Dispokredit an.
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Auch größere Verbraucherkredite oder gar eine Immobilienfinanzierung können die Anbieter in der Rnicht leisten. Ein weiterer Nachteil ist, dass Neo-Banken oft keine Girocard – die frühere EC-Karte - haben, stattdessen bekommen Kunden eine Mastercard oder ähnliches. Bei den Kreditkarten handelt es sich zudem in der Regel um Debitkarten. Das heißt, der Betrag wird zeitnah von dem Konto abgebucht und nicht wie bei Kreditkarten einmal im Monat.
Welche Kosten entstehen bei einer Neo-Bank?
Neo-Banken können häufig mit attraktiven Gebühren punkten, da sie geringere Kosten haben als Filialbanken. „Häufig sind grundlegende Angebote wie die Kontoführung kostengünstig oder kostenlos, Zusatzangebote wie Kreditkarten, Bargeldabhebungen oder Finanzmanagementtools können aber auch kostenpflichtig sein“, sagt Hackl. Ähnlich wie bei den Direktbanken ist meist nur eine bestimmte Anzahl von Geldabhebungen oder eine bestimmte Summe im Monat kostenfrei.
Wie sicher sind Neo-Banken?
„Die Neo-Banken selbst unterliegen demselben aufsichtsrechtlichen Regelwerk wie klassische Filial- oder Direktbanken und unterscheiden sich insofern nicht“, sagt Hackl vom Digitalverband Bitkom. Unternehmen, die eine deutsche Banklizenz haben, stehen unter der Aufsicht der Bafin. Entsprechend greifen Sicherheitsmechanismen wie die europäische Einlagensicherung, die privates Kapital in Höhe von bis zu 100 000 Euro schützen.