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Böse Überraschung beim ZollOnline-Einkäufe im Ausland können teuer werden

Lesezeit 3 Minuten

Zollbeamter Jens Ahland warnt vor Fallstricken.

Köln – Gefälschte Markenuhren, imitierte Sneaker des Modedesigners Alexander McQueen, echte Pythonschlangenleder-Stiefel und eine Dose mit verbotenen Anabolika: Jens Ahland vom Hauptzollamt Köln hat neben sich aufgestapelt, was die Fahnder alles in Paketen aus dem Ausland gefunden und beschlagnahmt haben. „Gefälschte Schuhe erkenne ich inzwischen oft schon am Geruch“, sagt der Zoll-Beamte. „Der billige Kleber riecht einfach nicht gut – als ob man die Schuhe ein Jahr lang getragen hätte.“

Die Zöllner in Köln und anderenorts haben gut zu tun. Denn der durch die Corona-Pandemie beflügelte Boom im Onlinehandel sorgt dafür, dass immer mehr Verbraucher mit einem Click auch Waren direkt aus China oder den USA bestellen. Nach einer Studie des Instituts für Handelsforschung (IFH) in Köln erzielten ausländische Onlineanbieter 2020 in Deutschland einen Umsatz von rund 7,1 Milliarden Euro.

Nicht immer ist dem Verbraucher klar, dass er im Ausland kauft

Gerade in den nächsten Wochen wird wieder eine Flut von Paketen über die Zollämter im ganzen Land hereinbrechen: Schnäppchen vom Black Friday und Weihnachtsgeschenke. Nicht immer sind sich dabei die Konsumenten bewusst, wo sie ihre Bestellung aufgegeben haben. In der IFH-Umfrage gab fast jeder zweite Befragte (48 Prozent) an, schon einmal unbewusst Ware im Ausland bestellt zu haben. Der Warenwert dieser ungeplanten Importe summierte sich auf 4,1 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die bewusst im Ausland bestellte Ware hatte nur einen Warenwert von 3 Milliarden Euro.

Passieren kann das gerade unerfahrenen Shoppern leicht, wenn sie beim Surfen im Internet auf eine deutschsprachige Seite mit günstigen Angeboten stoßen und nicht darauf achten, wo der Lieferant beheimatet ist.

Viele Verbraucher kennen die Zoll-Regeln gar nicht

Solche Fehler können ärgerlich und teuer sein. Denn der Zoll ist auch für die Besteuerung der Importe zuständig. „Viele bestellen etwas in China und sind überrascht, wenn sie es mit dem Zoll zu tun bekommen und dann noch Umsatzsteuer oder gar noch Zoll entrichten müssen“, erzählt Ahland.

Tatsächlich sind die Regeln für Importe im Sommer verschärft worden. Bis Ende Juni galt eine Zollfreigrenze für Warensendungen unter 22 Euro. Seit Juli gibt es das für Einfuhren aus Nicht-EU-Ländern nicht mehr. Dass heißt, für praktisch alle diese Bestellungen müssen Einfuhrumsatzsteuer und Verbrauchssteuern für Waren wie Alkohol oder Tabak bezahlt werden. Ab einem Sachwert über 150 Euro kommen noch Zölle hinzu. Viele Paketdienste berechnen für die Abwicklung steuerpflichtiger Sendungen mit der Zollbehörde zudem eine Auslagenpauschale – die Deutsche Post aktuell sechs Euro.

Viele Schnäppchen werden zur Kostenfalle

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat einmal ausgerechnet, was die aktuelle Regelung beim Kauf einer preisgünstigen Handyhülle für 7 Euro bei einem Händler in China, den USA, aber auch in anderen Nicht-EU-Ländern wie Großbritannien bedeuten kann. Zu den 7 Euro kommen dann nämlich noch einmal 1,33 Euro Einfuhrumsatzsteuer und oft die Servicepauschale des Paketinstituts hinzu. Am Ende hat sich der Preis auf 14,33 Euro summiert. Wer Produkte mit einem Preis ab 150 Euro kauft, muss auch noch Zoll zahlen. Manches vermeintliche Schnäppchen verliert so seinen Glanz.

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Kein Wunder, dass Bestellungen im Ausland etlichen Online-Shoppern unheimlich sind. Bei einer Umfrage des Handelsforschungsinstituts ECC Köln gaben 55 Prozent der Befragten an, sie würden den Kauf abbrechen, wenn ihnen klar werde, dass der Verkäufer aus dem Ausland kommt.