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ZDF-LebensmittelcheckDiese No-Name-Produkte sind genauso gut wie die Markenware

Lesezeit 3 Minuten
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Nelson Müller will es wissen: Wo lohnen sich Billig-Lebensmittel, wann der Griff zur teureren Marke?

Alle Supermärkte bieten Kunden Marken sowie No-Name-Lebensmittel an. Doch unterscheiden sich die Produkte überhaupt? Dieser Frage geht TV-Koch Nelson Müller nach und bittet zum großen Lebensmitteltest. Er will wissen: Können vermeintlich günstigere No-Name-Produkte in Sachen Qualität mit teurer Markenware mithalten?

Ähnliche Namen, gleiche Inhaltsstoffe

Dabei fällt auf: Oft tragen Marke und Kopie ähnliche Namen, sehen ähnlich aus, auch die Inhaltsstoffe sind identisch. Viele Billigkopien und Originale stammen sogar vom selben Hersteller. Im Test: zwei Tiefkühl-Paellas und zwei Versionen Sahnehering – jeweils vom selben Hersteller. Der Marken-Sahnehering kostet 7,23 Euro pro Kilo, die günstigere Kopie nur 3,13 Euro pro Kilo. Optisch findet Müller nur wenige Unterschiede, geschmacklich überzeugt die Kopie am meisten. Das Fazit: Das No-Name von Rewe schlägt die Markenqualität. Der Experte kommt zum Urteil: „Es sind nur Nuancen, die beide Produkte unterscheiden.“

Ebenfalls unter die Lupe genommen: Tiefkühl-Paella von „Frosta“ für 6,78 Euro pro Kilo. Nur ein Drittel des Preises muss man für das No-Name-Produkt von „Gut und Günstig“, der Eigenmarke aus dem Hause Edeka, hinlegen. Dort zahlt der Verbraucher nur 2,25 Euro pro Kilo. Schon auf den ersten Blick wird klar: Das Markenprodukt hat eine deutlich intensivere gelbe Farbe. Laut Experten ein Indiz dafür, dass hier echter Safran verwendet wurde. Die Kopie hingegen sieht nicht so leuchtend aus, hat deutlich weniger Bestandteile und auch die Qualität des verwendeten Fischs überzeugt Nelson Müller nicht. In diesem Fall schlägt das Markenprodukt klar die günstigere Kopie.

Qualitätsunterschiede sind kaum auszumachen

No-Name-Produkte sind in Tests regelmäßig auf Augenhöhe mit teureren Marken. Gerade bei Grundnahrungsmitteln und einfachen Lebensmitteln kann sich der Griff zum No-Name-Erzeugnis lohnen. Doch nicht alle No-Name-Produkte überzeugen in Sachen Qualität. Bei bestimmten Produkten haben die Marken im „ZDFzeit“-Experiment die Nase geschmacklich vorn: gerade bei komplizierteren Waren mit mehreren Inhaltsstoffen sehen die Experten für No-Name-Lebensmittel noch deutlich „Luft nach oben“.

Alle Nuss-Nougat-Cremes bestehen die Labor-Analyse

Im April 2016 berichtete die Stiftung Warentest, dass bei einer Analyse in 16 von 21 getesteten Nougatcremes Aflatoxine gefunden wurden. Aflatoxine gelten als krebserregend und werden durch Schimmelpilze gebildet, die entstehen, wenn Nüsse falsch gelagert oder nicht richtig getrocknet werden. Die Experten haken nach: was hat sich seitdem getan? Fünf Cremes werden erneut im Labor analysiert: „Nutella“, „Nusspli“, „Nudossi“, „Nussikati“ und „Choco Nussa“.

Doch der Experte gibt Entwarnung: Im Labor sind keine Qualitätsunterschiede messbar. Das sei auch auf sehr strenge Qualitätsstandards in Deutschland zurückzuführen, so der Experte. Die schlechten Testergebnisse aus 2016 seien mit einer außergewöhnlich schlechten Nussernte im Vorjahr zu erklären. Dadurch hätten die Hersteller deutlich minderwertige Nüsse kaufen und verarbeiten müssen, heißt es.

No-Name-Produkte sind nicht immer günstiger

No-Name-Lebensmittel haben den Ruf, vor allem günstig zu sein. Doch kann man mit No-Name- Produkten wirklich immer sparen? Der Check mit einer Vergleichs-App deckt auf: Preislich sind die No-Name-Lebensmittel nicht immer billiger als die Markenware. Eine umfangreiche Preis-Analyse bringt ans Tageslicht, dass No-Name-Lebensmittel zwar preislich stabil sind, aber keinesfalls jederzeit günstiger.

Am Preis der Markenartikel schraubt der Lebensmittelhandel ständig. Bei Werbeaktionen kommt es deshalb sogar vor, dass die Markenware den No-Name-Preis unterbietet. Nelson Müllers Fazit der Sendung: „Wir fallen einfach viel zu oft auf Marken herein – obwohl sie mehr kosten.“ Im zweiten Teil von „No-Name oder Marke“ (Dienstag, 21. März 2017, 20.15 Uhr) nimmt TV-Koch Nelson Müller weitere Lebensmittel wie Lachs, Champagner, Sushi und Büffelmozzarella unter die Lupe.

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