In Leverkusen ist bei Füchsen das Staupe-Virus festgestellt worden.
Das tödliche und hochansteckende Virus ist für Hunde im ganzen Gebiet gefährlich.
Wir erklären, worauf Hundebesitzer nun dringend achten müssen.
Köln – In Leverkusen sind Füchse vom tödlichen und hochansteckenden Staupe-Virus befallen. Gefährdet sind Hunde auch in angrenzenden Kreisen und Städten, da Füchse nachts bis zu zehn Kilometern zurücklegen können. Deshalb sollten Hundebesitzer unter anderem auch in Köln genau auf ihre Tiere Acht geben. Zwar ist das Virus für Katzen und Menschen ungefährlich. Aber nicht nur für die betroffenen Füchse, sondern auch für infizierte Hunde endet die Krankheit häufig mit dem Tod.
7 Dinge, die Hundehalter jetzt beachten sollten:
1. Wie erkenne ich erkrankte Wildtiere?
Füchse, die sich mit dem Staupe-Virus infiziert haben, legen ein auch für Spaziergänger erkennbar auffälliges Verhalten an den Tag. Die ansonsten sehr scheuen Wildtiere werden Menschen gegenüber zutraulich. Sie laufen nicht weg, weil sie schlicht zu schwach sind, um zu fliehen, erklärte Amtsveterinär Dr. Thomas Mönig bereits im vergangenen Jahr gegenüber dem WDR. Wer ein erkranktes oder gar totes Tier entdeckt, sollte es nicht anfassen und das Veterinäramt oder den zuständigen Jäger informieren.
2. Wie können sich Hunde anstecken?
Die Schwelle ist niedrig, schon flüchtiger Kontakt kann zur Ansteckung führen. Übertragen wird das Virus über Speichel, andere Körperflüssigkeiten, Fellreste oder Exkremente. Dies passiert direkt und auch indirekt. Das für Hunde typische Schnüffeln im Wald kann also im schlimmsten Fall tödlich enden. Hundehalter sollten ihre Tiere möglichst von auffälligen Tieren fernhalten. Weil die Infektion erst nach drei bis sieben Tagen sichtbar wird, können sich Hunde allerdings auch bei vermeintlich gesunden Tieren anstecken.
Die Impfung gegen das Staupe-Virus gehört zu den Standardimpfungen, den sogenannten Core-Impfungen. Die Bundestierärztekammer rät dringend zur Impfung, unabhängig vom aktuellen Fall. Hunde, die diese Impfung trotzdem nicht haben, sind stark gefährdet. Auch Welpen, die oft noch ein schwaches Immunsystem haben, laufen schneller Gefahr, sich mit dem Staupe-Virus anzustecken. Ist das Tier geimpft, besteht grundsätzlich kein Grund zur Sorge. Allerdings kann es auch immer zu Impfversagen kommen, wie Tierarzt Björn Graumann sagt. „Auch geimpfte Hunde sollten an der Leine gehalten werden.“
4. Hat sich mein Hund angesteckt?
Hat sich ein Tier mit dem Virus infiziert, breitet sich dieses im ganzen Körper. Je nachdem, wo sich das Virus dann festsetzt, treten unterschiedliche Symptome auf. Erste Anzeichen einer Infektion sind häufig hohe Fieberschübe und Schnupfen, die Tiere sind schlapp. Ist der Magen-Darm-Trakt betroffen, treten in der Folge Erbrechen, Fressunlust oder Durchfall auf. Bei den Atemwegen sind es eitriger Nasenausfluss, Husten oder Atemnot. Sind Gehirn und Nerven betroffen, kommt es zu epileptischen Anfällen und Lähmungen, bei der Haut verhornen Nase und Zehenballen. Die Diagnose kann nur ein Tierarzt feststellen.
5. Wann sollte ich zum Tierarzt?
Sobald der Hund Symptome wie Husten, Erbrechen und Durchfall oder Fieber aufweist, empfiehlt es sich, einen Tierarzt aufzusuchen. Dieser kann feststellen, ob es sich um eine Infektion mit dem Staupe-Virus oder eine andere Krankheit handelt und die notwendige Behandlung einleiten.
6. Ist das Staupe-Virus immer tödlich?
Die Infektion mit dem Staupe-Virus verläuft in den meisten Fällen tödlich, da die Behandlung sehr schwer ist. Vor allem, wenn Nase und Zehenballen verhornen, ist die Prognose eher schlecht, da in diesen Fällen oftmals das Nervensystem des Hundes befallen ist. Da sich das Virus nicht gezielt behandeln lässt, können sich die Ärzte nur um die Symptome kümmern. Allerdings kann die Staupe auch milde verlaufen.
7. Kann ich noch schnell eine Impfung nachholen?
Die Impfung kann noch nachgeholt werden, und dies sollte auch so schnell wie möglich geschehen. Es dauert nämlich knapp zehn Tage, bis der Impfschutz wirkt. Tierarztpraxen verzeichnen bereits einen deutlichen Anstieg an Nachfragen und Impfungen. Ein Restrisiko gibt es zwar immer, mit einer Impfung ist das Risiko einer Ansteckung aber minimal.
Schon ab der achten Lebenswoche ist die Impfung möglich. Vier und acht Wochen später muss sie jeweils einmal nachgeholt werden, um die Grundimmunisierung herzustellen. Danach braucht es alle ein bis drei Jahre eine Auffrischung. Ist das Tier durch eine Erkrankung bereits anderweitig geschwächt, darf allerdings nicht geimpft werden. Ist der Hund bereits mit dem Staupe-Virus infiziert, sollte nicht mehr geimpft werden. „Wenn man da dann noch draufimpfen würde, wäre es definitiv tödlich“, warnt Tierärztin Daniela Geldmacher gegenüber der WDR Lokalzeit.