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Drosten optimistischMehrere Omikron-Studien deuten auf milderen Krankheitsverlauf hin

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SARS-CoV-2 orange braun

SARS-CoV-2 untern Elektronenmikroskop 

Köln – Trotz der wenige Tage vor Weihnachten weiter sinkenden Corona-Inzidenzen in Deutschland werten Experten die aktuellen Zahlen nur als „Ruhe vor dem Sturm“, denn die Omikron-Variante breitet sich auch in Deutschland schnell aus. Gesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet mit einer starken Omikron-Welle zum Jahreswechsel und in den ersten Januarwochen, wie er dem WDR am Donnerstag sagte.

Die Frage, wie gefährlich die Variante ist, wird unter Experten weiter diskutiert. Klar ist, dass allein durch die große Anzahl der zu erwartenden Infektionen viele Menschen in den Krankenhäusern aufgenommen werden müssten und auch die Infrakstruktur durch viele Quarantänefälle belastet wird. Allerdings deuten mehrere aktuelle Studien darauf hin, dass der Krankheitsverlauf mit Omikron als eher mild im Vergleich zur bislang hierzulande noch vorherrschenden Delta-Variante sein könnte.

Drosten zeigt sich vorsichtig optimistisch

Charité-Virologe Christian Drosten weist auf eine britische Studie hin. Diese legt nahe, dass Omikron seltener zu Krankenhauseinweisungen führt. Forscher des Imperial College in London um Neil Ferguson haben dazu die Daten aller Corona-Fälle in England in den ersten beiden Dezemberwochen verglichen, bei denen mit einem speziellem Verfahren Delta und Omikron unterschieden werden konnte. Das waren mehrere Hunderttausend Menschen. Der Schätzung zufolge ist das Risiko eines Krankenhausaufenthalts von mindestens einem Tag bei Omikron-Infektionen im Schnitt um etwa 40 Prozent reduziert im Vergleich zu Delta-Infektionen.

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Drosten twittert dazu:

Die Forscher gaben aber zu bedenken, dass auf das ganze Land gesehen der Effekt teilweise aufgehoben werde durch die höhere Übertragbarkeit der Omikron-Variante. Zudem seien in Großbritannien große Teile der Bevölkerung durch frühere Wellen bereits mit anderen Corona-Varianten infiziert worden und hätten damit auch gegen Omikron eine gewisse Immunität erworben.

Omikron-Studie aus Südafrika

Eine Studie aus Südafrika kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Omikron möglicherweise weniger schwer krank macht. Die Autoren werteten Daten von Infizierten von Anfang Oktober bis Ende November aus. Daraus ergibt sich bei Omikron ein bis zu 80 Prozent geringeres Risiko, zur Behandlung ins Krankenhaus zu müssen als bei Delta. Waren die Patienten einmal in der Klinik, gab es jedoch keinen Unterschied im weiteren Verlauf. „Die sehr ermutigenden Daten deuten stark auf eine geringere Schwere der Omikron-Infektionswelle hin“, sagte am Mittwoch Cheryl Cohen von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD). Auch sie warnte jedoch, dass es sich noch um frühe Daten handelt und weitere Studien nötig seien.

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In diesem Punkt sind sich die Experten einig: „Aktuell erscheinen mir die Daten zur Krankheitsschwere von Omikron noch etwas zu dünn, um daraus allgemeingültige Aussagen zu treffen“, sagte die Infektiologin Isabella Eckerle von der Universität Genf. Die Bevölkerungsstruktur in Südafrika ist jünger als in Europa, außerdem gab es dort bereits zuvor schwere Corona-Wellen.

Drosten weist auf australische Studie hin

In einem weiteren Tweet weist Christian Drosten auf Daten aus Australien hin, die sich ebenfalls mit der Hospitalisierungsrate beschäftigen. In Australien seien fast 95 Prozent der Erwachsenen doppelt geimpft, so Drosten. Laut dieser Untersuchung reduziere Omikron gegenüber Delta die Quote der Krankenhaus-Aufnahmen um mehr als die Hälfte. (cme, mit dpa)