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Wort zum SonntagFriedensstifter sind jetzt wichtiger denn je

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Friedensdemo Meckenheim Böschemeyer

Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und Frieden fordern viele Menschen mit ihren Aktionen. 

„Selig sind, die Frieden stiften.“ – Was für ein Wunsch! Frommer Wunsch, mögen Sie denken in diesen Wochen der täglich schrecklichen Nachrichten und Bilder aus der Ukraine.

„Selig sind, die Frieden stiften.“ – Wir lernen neu, dass auch die Friedlichen in unserer Welt, und das sind die allermeisten, da bin ich mir unverändert sicher, geschützt werden müssen. Auch mit Waffen und der Androhung, diese zur Not nach Recht und Gesetz einzusetzen.

Die Hoffnung nicht von Despoten nehmen lassen

Wir leben nicht im Paradies. Eine bittere Wahrheit, die einem Friedenssehnsüchtigen gerade wieder bedrückend deutlich wird.

„Selig sind, die Frieden stiften.“ – Das war ein Kernsatz meines Glaubens. Jesus hat ihn gesagt (Matthäus-Evangelium Kap. 5) zum Anfang seiner Bergpredigt über den Weg, wie Leben und Zusammenleben unter Menschen in Gottes Namen gelingt. Ist das vorbei? Oder nur noch Privattheologie für einen kleinen geschützten Raum im Gutmenschen-Milieu?

Nein. Lassen wir uns diesen Satz nicht nehmen von Despoten und Menschenverachtern! Friedensstifter sind gerade jetzt wichtiger denn je: Besonnene Menschen, die Feindbilder nicht befeuern, sondern versuchen zu überwinden. Politikerinnen, Kanzler, die ihre Hoffnung nicht dem zerstörerischen Duett von Macht und Zynismus preisgeben wollen.

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„Selig sind, die Frieden stiften.“ Der Satz mag auch bei Jesus schon mehr Verheißung gewesen sein als Gegenwartsbeschreibung. Aber er steht für eine Haltung, die ich nicht aufgeben will.

Diese Haltung hat in den letzten 75 Jahren den Geist von Europa, den Geist unserer Kultur mit der Achtung vor dem Menschenleben entscheidend geprägt. Ich möchte sie mir gerade jetzt laut in Erinnerung rufen: „Selig sind, die Frieden stiften“ – Denn ich sehe keine Alternative.

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