Busse und Stadtbahnen liegen still: Verdi streikt für Lohnerhöhungen und neuerdings auch unterstützt von Fridays for Future für die Klimawende. Eine gute Idee?
Wenn Verdi für den Klimaschutz streiktWie Mettbrötchen für Vegetarier
Nun ja. Die Gewerkschaften Verdi und Komba bestreiken Busse und Bahnen, zwingen damit Pendler, sich ins Auto zu setzen, und berufen sich bei alledem auf Unterstützung der Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“. Das ist ungefähr so logisch wie das Servieren von Mettbrötchen auf einem Vegetarierkongress mit der Begründung, man wolle mal auf Massentierhaltung aufmerksam machen. Oder – wirklich passiert – wie das Fällen eines Baums durch selbst ernannte Klimaaktivisten in Berlin.
Politische Streiks sind verboten
Im Ernst: Aus gutem Grund sind politische Streiks in Deutschland verboten, und die Gewerkschaften sollten diese Grenze beachten. Arbeitsniederlegungen, um Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen, sind legitim. Aber wenn Gewerkschaften das als umweltpolitische Aktion ausgeben, erwecken sie den Eindruck einer willkürlichen Provokation. Am Ende geht es doch einfach um eine Lohnforderung, die natürlich bewusst überhöht ist. So läuft das Geschäft, und jeder kann sehen, was zum Beispiel im November 2022 in der Metallindustrie wirklich herausgekommen ist. Aber bevor man sich einigt, muss es möglichst schrill zugehen.
Das ist nur noch ärgerlich. Ja, im öffentlichen Dienst kann man sich viel leisten, denn man hat da keine Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz. Aber vielleicht um den Ruf des Unternehmens? Wenn schon so früh in einer Tarifauseinandersetzung so absurde Aktionen erfolgen, dann stellt das die Verlässlichkeit des öffentlichen Nahverkehrs sehr in Frage. Dann macht etwas falsch, wer sich kein Auto kauft. Dem Klimaschutz haben Verdi, Komba und „Fridays for Future“ mit ihrer Aktion zur Förderung des CO2-Ausstoßes einen schlechten Dienst erwiesen.