In der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen weiter auf Streik. Auch in der vierten Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgeren und IG Metall gab es keine Annäherung
Tarifstreit in der MetallindustrieIG Metall weitet die Warnstreiks in Köln aus
Nachdem es am Donnerstagabend keine Annäherung im Tarifstreit der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie gegeben hat, weitet die IG Metall in der Region die Warnstreiks aus. Arbeitsniederlegungen sind jetzt für jeweils vier Stunden geplant nach zweistündigen Warnstreiks in den beiden letzten Wochen. Bislang hätten sich rund 10.000 Beschäftigte aus 32 Betrieben an Arbeitskampfmaßnahmen der IG Metall Köln-Leverkusen beteiligt, so die Gewerkschaft.
Ab Dienstag neue Warnstreiks in Köln
Am Dienstag ist eine Kundgebung am dem Marktpatz von Köln-Sürth geplant sowie eine vor dem Werksgelände von Atlas Copco. Zu Arbeitsniederlegung aufgerufen sind unter anderem auch Mitarbeitende von Kone, Otis oder dem Eisenwerk Brühl.
Mitarbeitende der Deutz AG sowie unter anderem von Humboldt-Wedag, Oerlikon oder dem Autozulieferer Federal Mogul aus Burscheid demonstrieren am Mittwoch vor der Deutz AG in Porz. Und am Donnerstag sind unter anderem Mitarbeitende von Ford, NKT und Magna zum Warnstreik aufgerufen sowie zu einer Versammlung auf der Emdener Straße in Niehl.
Vorwürfe der IG Metall an die Arbeitgeber
Die IG Metall machte die Arbeitgeber dafür verantwortlich, dass es keine Bewegung im Tarifstreit gegeben habe. Das von Arbeitgeberseite gemachte Angebot beinhaltete weiterhin keine prozentuale Entgelterhöhung, so die Gewerkschaft. „In Zeiten von hoher Inflation und Energiekrise ist es vollkommen unverständlich, dass die Arbeitgeber kein diskutables Angebot auf den Tisch gelegt haben“, sagte Kerstin Klein, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Köln-Leverkusen. Die Arbeitgeber erklärten, dass die Gespräche „zwar durchaus konstruktiv, aber zugleich sehr schwierig“ gewesen seien. Ein neuer Verhandlungstermin wurde zunächst nicht vereinbart.
Die Arbeitgeber hatten in den bundesweit regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die IG Metall verlangt für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten, darunter rund 700 000 in NRW.