Präsident Selenskyj hält ein Ende des Krieges in der Ukraine noch in diesem Jahr „unter bestimmten Bedingungen“ für möglich.
Angebliches TelefonatKreml reagiert ahnungslos auf Trumps Andeutung – Weißes Haus schweigt
![Wladimir Putin und Donald Trump bei ihrem Treffen in Helsinki 2018.](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/09/62c00a7e-ab23-4cdb-b3d1-d932da23564f.jpeg?q=75&q=70&rect=0,290,3564,2005&w=2000&h=1388&fm=jpeg&s=46a50c14b85d2f8764fbdd3145c8c4cb)
Haben die beiden Großmächte schon miteinander telefoniert, um den Krieg in der Ukraine zu beenden? Wladimir Putin und Donald Trump (l.). (Archivfoto)
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Wilde Spekulationen hat US-Präsident Donald Trump mit seiner Andeutung zu einem Telefonat mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin ausgelöst. Der Kreml wollte die Angaben am Sonntag (9. Februar) weder bestätigen noch dementieren. Seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj will Trump „wahrscheinlich“ nächste Woche treffen.
Die „New York Post“ zitierte Trump mit der Aussage, er habe mit Putin ein Telefonat über die Beendigung des Ukraine-Kriegs geführt - und Putin habe darin gesagt, er wolle, dass die „Menschen aufhören zu sterben“. Wann das gewesen sein soll, verrät der 78-Jährige nicht. Das Weiße Haus schweigt.
Ukraine-Krieg: Hat Donald Trump mit Wladimir Putin telefoniert?
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Tass am Sonntag, er könne das Telefonat zwischen Putin und Trump „weder bestätigen noch dementieren“. Er schränkte jedoch ein, dass die Kommunikation im Rahmen der Arbeit der neuen US-Regierung über eine Reihe verschiedener Kanäle erfolgt, über die er möglicherweise nicht immer informiert ist. Es könne daher sein, dass er über „etwas nicht auf dem Laufenden“ sei.
Der „New York Post“ vom Samstag zufolge sagte Trump, der große Stücke auf Elon Musk hält, außerdem mit Blick auf Kontakte zum russischen Präsidenten, er sollte „besser nicht sagen“, wie oft er und Putin bereits miteinander gesprochen hätten. Zuvor hatte Peskow mehrfach Berichte über bereits vor Trumps Rückkehr ins Weiße Haus stattgefundene Telefonate zwischen Trump und Putin dementiert.
Der US-Präsident hatte am Freitag vor Journalisten gesagt, er werde bereits in der kommenden Woche „sehr wahrscheinlich“ den ukrainischen Präsidenten Selenskyj treffen - zum ersten Mal seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus. Auf die Frage, ob ein solches Treffen in Washington stattfinden würde, antwortete Trump: „Es könnte in Washington sein“. Der US-Präsident betonte, er werde nicht „dorthin“ - nach Kiew - reisen.
Wolodymyr Selenskyj hält baldiges Kriegsende in Ukraine für möglich
Ein Ende des Krieges in der Ukraine noch in diesem Jahr wäre nach Meinung von Präsident Wolodymyr Selenskyj „unter gewissen Voraussetzungen“ durchaus möglich. Dazu gehörten unter anderem Sicherheitsgarantien für die Ukraine und stärkere Sanktionen gegen Russland, erklärte Selenskyj in einem Interview des britischen Senders ITV News, das in Auszügen von ukrainischen Medien verbreitet wurde. „Wir haben uns eigentlich jedes Jahr gewünscht, dass unsere westlichen Partner die Kraft finden, (Kremlchef Wladimir) Putin zu zwingen, den Krieg zu beenden.“
Vor allem mit der Hilfe von US-Präsident Donald Trump sei ein Ende des Krieges möglich. „Meiner Meinung nach will Trump ein schnelles Ende des Krieges“, sagte Selenskyj. „Aber ob schnell oder nicht, wir wissen nicht, wie es ausgehen wird, aber wir wissen, dass wir stark sein müssen.“ Trump sei zwar mächtig, doch müssten die USA im Bündnis mit den Europäern entschlossen handeln.
Im Wahlkampf hatte Trump versprochen, den Ukraine-Krieg binnen „24 Stunden“ zu beenden, inzwischen nennt er „sechs Monate“ als Zeithorizont. Er äußerte sich wiederholt ablehnend über die Milliardenhilfen der USA für die Ukraine. Kiew befürchtet, dass es bei einer Beendigung des Kriegs zu Zugeständnissen an Moskau gezwungen sein könnte. (mbr/dpa/afp)