Telefonate mit Trump gelten als Herausforderung. In Großbritannien nehmen Regierungsbeamte nun kein Blatt mehr vor den Mund.
Misogynie und wilde Themensprünge„Tränen gelacht“ – Britische Beamte schildern Telefonate mit Trump
Kaum war Donald Trump zurück im Weißen Haus, machte er bereits wieder mit einem Telefonat von sich reden. So soll es im Gespräch zwischen dem US-Präsidenten und der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen ziemlich „hitzig“ zugegangen sein.
„Es war entsetzlich, eine kalte Dusche“, kommentierten laut „Financial Times“ dänische Regierungsbeamte das Gespräch mit Trump, der am Wochenende offenbar bekräftigt hat, dass er „Grönland bekommen“ werde. Zuvor hatte der Republikaner mit seinem Vorhaben, die größte Insel der Welt zu einem Teil der USA zu machen, bereits für internationales Aufsehen gesorgt.
Anrufe von Donald Trump in London: „Brillant“ und „außergewöhnlich“
Telefonate mit Trump galten unterdessen bereits in seiner ersten Amtszeit als besonders heikle Aufgabe für Regierungen weltweit, wie nun Schilderungen britischer Regierungsbeamter unterstreichen, über die „Politico“ berichtet.
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Sechs ehemalige Beamte, die zur Amtszeit von Theresa May und Boris Johnson in der Downing Street bei Telefonaten mit Trump anwesend waren, haben dort ihre Erinnerungen an die Gespräche mit dem Republikaner während seiner ersten Präsidentschaft von 2017 bis 2021 geschildert.
Trump spricht angeblich über Golf, Schottland und Windturbinen
„Brillant“ und „außergewöhnlich“ seien die Anrufe von Trump demnach gewesen. „Alle haben dort Tränen gelacht, weil sie so urkomisch waren“, erklärte einer der Beamten, die ihre Aussagen unter der Bedingung der Anonymität gemacht haben.
Die Gespräche seien demnach oftmals chaotisch verlaufen, die Tagesordnung sei „ziemlich schnell auf der Strecke“ geblieben, erinnerte sich eine der Quellen. „Im Großen und Ganzen waren sie nie das, was man sich von ihnen erhofft hatte“, zitierte „Politico“ weiter.
Gespräche mit Theresa May: „Mehr als ein Hauch Frauenfeindlichkeit“
Trump habe sich immer wieder auf seine „Lieblingsthemen“ konzentriert, darunter Golf, Schottland (wo Trump Golfplätze besitzt) und Windturbinen. Auch nach dem Befinden von Königin Elisabeth II. habe Trump sich oftmals erkundigt. Johnson sei deutlich besser mit Trump zurechtgekommen als May, erklärten die Beamten zudem.
„Wir schickten die Tochter eines Pfarrers los, um mit einem sehr, sehr hartgesottenen, skrupellosen Geschäftsmann zu verhandeln“, in den Gesprächen zwischen Trump und May habe es „mehr als nur einen Hauch von Frauenfeindlichkeit“ gegeben, sagte demnach einer der Downing-Street-Insider.
Trump-Berater: Elon Musk attackiert Premierminister Keir Starmer
Johnson hingegen habe Trump „unterwürfig geschmeichelt“. Auch wenn der eigenwillige Ex-Premier Trump eigentlich nie gemocht und die Schmeicheleien nicht immer zum Erfolg geführt hätten, sei Johnson erfolgreicher im Umgang mit dem US-Präsidenten gewesen.
Wie die Beziehung zwischen dem amtierenden Premierminister Keir Starmer und Trump aussehen wird, scheint derweil völlig offen. Starmer war in den letzten Wochen heftigen Attacken von Trumps Sonderberater Elon Musk ausgesetzt.
Donald Trump soll bereits mit Starmer über Windturbinen gesprochen haben
Der Tesla- und SpaceX-Chef unterstützt neben der AfD in Deutschland auch die rechte Reform-Partei in Großbritannien und forderte unter anderem die Freilassung eines Rechtsradikalen aus der Haft. Starmer griff Musk mehrfach persönlich an.
Trump selbst soll nach britischen Medienberichten zuletzt nach seinem Wahlsieg am 18. Dezember mit Starmer telefoniert haben. Wann das nächste Gespräch geplant ist, sei derzeit noch unklar, berichtete der „Independent“ am Wochenende.
Die Stimmung nach dem Gespräch im Dezember sei schnell „getrübt“ gewesen, da Details aus dem Telefonat an die Presse durchgesickert waren. Demnach spielte eines von Trumps Lieblingsthemen im Dezember bereits eine Rolle. Der US-Präsident habe im Telefonat mit Starmer Windturbinen thematisiert, hieß es damals in der britischen Presse.