Der hochrangige Politiker im Kabinett von Wladimir Putin hatte sich kurz zuvor kritisch über den Krieg in der Ukraine geäußert.
Nach Kritik an Wladimir PutinRussischer Minister stirbt plötzlich auf Rückflug nach Moskau
Ein hochrangiger russischer Politiker ist am Wochenende überraschend auf einem Rückflug in die russische Hauptstadt Moskau an Bord erkrankt und kurz darauf gestorben. Pjotr Kutscherenko, stellvertretender Minister für Wissenschaft und Hochschulbildung, sei trotz einer Notlandung nicht mehr zu retten gewesen. Der Politiker aus dem Kabinett Wladimir Putins wurde nur 47 Jahre alt.
Zunächst hatte die unabhängige russische Zeitung „Moscow Times“ über den Tod Kutscherenkos berichtet. Sie beruft sich auf Informationen aus dem Wissenschaftsministerium, die den Tod Kutscherenkos am Samstag bestätigt haben sollen. Der 47-Jährige hatte sich in den vergangenen Monaten kritisch zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine geäußert.
Plötzlich erkrankt: Hochrangiger russischer Minister stirbt auf Flug nach Moskau
Kutscherenko war demnach in der vergangenen Woche auf der Karibik-Insel Kuba zu Gast gewesen, um sich dort mit kubanischen Bildungspolitikern an der Universität der Hauptstadt Havanna zu treffen. Neben Kutscherenko waren auch der stellvertretende Ministerpräsident Dmitri Tschernyschenko und der stellvertretende Leiter der Lateinamerika-Abteilung des Außenministeriums, Andrej Guskow, in Kuba mit dabei.
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Kutscherenko soll auf dem Rückflug von Havanna nach Moskau am Samstag über Beschwerden geklagt haben, sein Gesundheitszustand verschlechtere sich während des Flugs dramatisch. Eine Notlandung im südrussischen Mineralnyje Wody wurde eingeleitet, die Notärzte konnten für Kutscherenko aber nichts mehr tun. Der hochrangige Minister starb ersten Erkenntnissen zufolge an Herzversagen, die genaue Obduktion steht noch aus.
In den vergangenen Monaten waren immer wieder russische Politiker, Unternehmer und Diplomaten, die sich kritisch zum Ukraine-Krieg geäußert hatten, auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen. Einige Politiker sollen plötzlich aus Fenstern oder von Balkonen in den Tod gestürzt sein.
Plötzlich gestorben: Russischer Minister kritisiert Ukraine-Krieg – „beschlagnahmen unsere Pässe“
Auch Pjotr Kutscherenko hatte sich kritisch zu Wladimir Putins Krieg in der Ukraine geäußert, bezeichnete den Angriffskrieg als „faschistische Invasion“. Der Journalist Roman Super hatte ein Gespräch mit Kutscherenko vor einigen Monaten öffentlich gemacht. Der 47-Jährige war sich der Gefahr bewusst, etwas Regierungskritisches zu sagen: „Für uns ist es unmöglich, Russland zu verlassen, sie beschlagnahmen unsere Pässe.“
Kuba ist eines der wenigen Länder, dass noch eine positive Beziehung zu Russland unterhält. Der Inselstaat ist nach wie vor kommunistisch geprägt und pflegt noch Beziehungen zu Russland auf Grundlage geknüpfter Verbindungen zu Zeiten der Sowjetunion. Kuba hatte sich bei UN-Abstimmungen zum sofortigen Ende der russischen Aggressionen in der Ukraine bisher enthalten. (shh)