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Nahost-NewsblogNetanjahu besucht israelische Soldaten an der Grenze zu Libanon

Lesezeit 22 Minuten
Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, nimmt an einer Pressekonferenz teil. (Archivbild)

Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel, nimmt an einer Pressekonferenz teil. (Archivbild)

Nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel ist die Lage in Nahost eskaliert. Die Entwicklungen in Israel, Gaza und dem Iran im Newsblog.

Am 7. Oktober 2023 überfielen Terroristen der Hamas Israel. Sie richteten ein beispielloses Blutbad an und nahmen zahlreiche Geiseln. Israel antwortete mit einem Krieg im Gazastreifen. Inzwischen ist die humanitäre Lage dort katastrophal, Israels Vorgehen steht international in der Kritik.

Die laufenden Entwicklungen in unserem Newsblog.


Sonntag, 6. Oktober

+++ Netanjahu besucht israelische Soldaten an der Grenze zu Libanon +++

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag die israelischen Soldaten an der Grenze zum Libanon besucht. Wie es in einer Erklärung seines Büros hieß, besuchte er den Stützpunkt der 36. Division.

Der Besuch erfolgte rund eine Woche nach dem Beginn von Bodeneinsätzen der israelischen Armee gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon.

+++ Behörden im Gazastreifen melden 26 Tote bei israelischem Luftangriff auf Moschee +++

Bei einem israelischen Luftangriff auf eine als Notunterkunft genutzte Moschee im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben 26 Menschen getötet worden.

Zudem seien bei dem Angriff in Deir al-Balah im Zentrum des Palästinensergebietes viele weitere Menschen verletzt worden, erklärte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Sonntag. Zuvor war von 21 Toten die Rede gewesen.

+++ Iranischer Plan für Gegenangriff auf israelischen Angriff „fertig“ +++

Die Führung in Teheran hat iranischen Medienberichten zufolge für den Fall eines israelischen Gegenangriffs bereits Vorbereitungen für einen weiteren iranischen Angriff auf Israel getroffen. Der „Plan für die notwendige Antwort auf eine mögliche Aktion“ Israels sei „komplett fertig“, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim am Sonntag unter Berufung auf Militärkreise. „Wenn Israel handelt, wird der iranische Gegenangriff ausgeführt“, zitierte das Medium Militärkreise.

Demnach verfügt der Iran über „eine Liste mit vielen israelischen Zielen“. Der iranische Großangriff vom vergangenen Dienstag habe „gezeigt, dass wir jeden Punkt, den wir wollen, dem Erdboden gleichmachen können“, hieß es in Militärkreisen laut Tasnim weiter.

+++ Israel bereitet neuen Fluchtaufruf für Gaza-Bewohner vor +++

Die israelische Armee hat zur Vorbereitung möglicher neuer Fluchtaufrufe an Bewohner im Norden des Gazastreifens nach eigener Dartstellung zwei Fluchtrouten in den Süden geöffnet. Während Bodentruppen mit Kampfpanzern auf das Gebiet von Dschabalia im Nordosten des Küstenstreifens vorrückten, wurde mitgeteilt, dass eine sogenannte sichere Zone im Süden erweitert werde.

Die Angaben der Armee ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Vonseiten der Hamas gab es zunächst keine Informationen.

Samstag, 5. Oktober

+++ Israelische Armee setzt Angriffe im Libanon fort +++

Die israelische Armee setzt ihre Angriffe im Libanon aus der Luft sowie durch Artilleriebeschuss fort. Die Angriffe zielten der libanesischen Staatsagentur NNA zufolge unter anderem auf Udaissa im Südosten, wo die Schiitenmiliz Hisbollah erste Kämpfe mit israelischen Bodentruppen gemeldet hatte. Die israelische Luftwaffe flog NNA-Berichten zufolge mehrere Angriffe auf Dörfer im Süden, darunter nahe Tyros und Nabatijeh, sowie in Vororten südlich der Hauptstadt Beirut. Teils sei es zu großen Bränden gekommen. Ein Drohnenangriff habe zudem den Küstenort Ghasijeh getroffen.

Das Gesundheitsministerium im Libanon meldete 25 weitere Todesopfer sowie mehr als 120 weitere Verletzte durch israelische Angriffe. Das Ministerium unterscheidet bei den Zahlen nicht zwischen Hisbollah-Mitgliedern und Zivilisten.

Neben der Gegend um Udaissa, die Israels Armee den NNA-Berichten zufolge schwer mit Artillerie beschoss, gibt es schweren Beschuss weiterhin nahe Bint Dschubail nahe der Demarkationslinie zu Israel. In diesem Gebiet haben israelische Bodentruppen nach eigenen Angaben Tunnel der Hisbollah und Waffenlager zerstört. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ Hisbollah verliert laut Berichten Kontakt zu hochrangigem Mitglied +++

Die Hisbollah im Libanon hat laut einem Medienbericht den Kontakt zu einem hochrangigen Mitglied und möglichen Nachfolger des getöteten Anführers Hassan Nasrallah verloren. Die Hisbollah habe keinen Kontakt mehr mit Haschim Safi al-Din, berichtete der Nachrichtenkanal Al-Jazeera unter Berufung auf Sicherheitskreise im Libanon und Kreise innerhalb der Miliz. Safi al-Din gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge von Generalsekretär Nasrallah, der vor einer Woche bei einem israelischen Angriff südlich von Beirut getötet wurde.

Nader Hashemi, Professor für Nahost-Studien an der Georgetown-Universität, sagte Al-Jazeera, der Kontaktverlust sei ein „weiterer ernsthafter und bedeutender Rückschlag“ für die Hisbollah. Man wolle die Unterstützer mit so einer Nachricht wohl auf die mögliche Bestätigung seines Todes vorbereiten.

Safi al-Din ist Chef des Exekutivrats, der die Hisbollah in politischen, organisatorischen und sozialen Bereichen leitet, und damit eine der wichtigsten Figuren innerhalb der Führung. Er ist Cousin des verstorbenen Nasrallah mütterlicherseits.

Die Hisbollah wies die Berichte als falsch zurück. Es gebe keine Kreise als Quellen innerhalb der Hisbollah, teilte die Organisation laut einer Meldung der Staatsagentur NNA mit. Nachrichten über den Zustand „einiger ranghoher Hisbollah-Vertreter“ seien falsch und „wertlose Gerüchte“.

+++ Israels Armeechef: Keine Zugeständnisse an Hisbollah +++

Israels Armeechef Herzi Halevi hat erneut ein entschiedenes Vorgehen gegen die libanesische Hisbollah-Miliz angekündigt. „Wir müssen weiterhin Druck auf die Hisbollah ausüben und dem Feind weiteren und kontinuierlichen Schaden zufügen, ohne Zugeständnisse und ohne Ruhepause für die Organisation“, sagte der israelische Generalstabschef nach Angaben der Armee.

+++ Israels Armee ordnet erstmals seit Wochen wieder Evakuierung im Gazastreifen an +++

Erstmals seit mehreren Wochen hat die israelische Armee wieder die Evakuierung von Gebieten im Gazastreifen angeordnet. Die am Samstag im Onlinedienst X veröffentlichte Anordnung gilt für Gebiete nahe des sogenannten Netzarim-Korridors im Zentrum des Palästinensergebiets. Die israelischen Streitkräfte würden sich darauf vorbereiten, „große Gewalt“ gegen Kämpfer der militanten Palästinenserorganisation in diesen Gebieten anzuwenden, hieß es.

Der strategisch wichtige Netzarim-Korridor wird von der israelischen Armee besetzt gehalten und teilt den Gazastreifen in zwei Hälften. „Hamas und die terroristischen Organisationen setzen ihre terroristischen Aktivitäten innerhalb Ihres Gebiets fort, und folglich werden die IDF mit großer Gewalt gegen diese Elemente vorgehen“, hieß es in der Anordnung. Ihr war eine Karte mit den genauen Zonen angehängt, aus denen sich die Bewohner fortbegeben sollen.

+++ Macron fordert Stopp von Waffenlieferungen für Israel +++

Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat einen Lieferstopp von Waffen an Israel gefordert. Es sei vorrangig, zu einer politischen Lösung zurückzukehren und Waffenlieferungen für die Kämpfe im Gazastreifen einzustellen, sagte Macron im Radiosender „France Inter“. Frankreich werde keine liefern. Der französische Präsident bedauerte, dass sich in dem Konflikt trotz aller diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand, insbesondere mit Israel, nichts bewege.

„Ich denke, dass wir nicht gehört werden, und ich halte es für einen Fehler, auch für die Sicherheit Israels“, betonte Macron. Man sehe das deutlich an der öffentlichen Meinung und auf noch schrecklichere Weise an der öffentlichen Meinung der Region. Dadurch werde das Gefühl von Groll und Hass genährt. Wie der französische Fernsehsender BFMTV nach dem Interview unter Bezug auf den Präsidentenpalast berichtete, werde Frankreich weiter Verteidigungsausrüstung an Israel liefern, vor allem zur Raketenabwehr.

+++ Hamas bestätigt Tod eines Kommandeurs bei Angriff im Libanon +++

Die Hamas hat den Tod eines ihrer Kommandeure im Libanon bestätigt. Said Atallah Ali sei bei einem israelischen Angriff auf das Flüchtlingslager Bedawi etwa fünf Kilometer nördlich von der Hafenstadt Tripoli getötet worden, teilte die Terrororganisation mit. Nach Angaben der israelischen Armee handelt es sich bei dem in der Nacht zu Samstag getöteten Mann um ein hochrangiges Mitglied des militärischen Arms der Hamas im Libanon.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass bei dem Angriff auch Alis Frau und seine beiden Kinder getötet worden seien. Libanesische Sicherheitskreise hatten zuvor bestätigt, dass bei dem Angriff eine Wohnung von einer Drohne getroffen wurde.

Israels Armee meldete zudem den Tod eines weiteren hochrangigen Mitglieds des militärischen Flügels der Hamas im Libanon.

„Diese Einsätze sind ein Schlag gegen die Fähigkeit der Hamas, von libanesischem Gebiet aus Terroraktivitäten gegen den Staat Israel durchzuführen“, hieß es in einer Mitteilung der Armee weiter.

Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.

+++ Libanon: Israels Armee setzt Angriffe fort +++

Israels Militär hat in der Nacht laut örtlichen Sicherheitsquellen erneut Ziele im Libanon angegriffen. Demnach wurde nahe der am Mittelmeer gelegenen Hafenstadt Tripoli im Nordwesten des Landes eine Wohnung in einem palästinensischen Flüchtlingslager von einer Drohne getroffen. Dem Vernehmen nach soll es Tote und Verletzte geben. Das Flüchtlingslager Bedawi befindet sich fünf Kilometer nordöstlich von Tripoli. Es sei der erste Angriff dieser Art auf das Gebiet, seit Israel vor mehr als zwei Wochen seine Offensive begann, hieß es. Auch in südlichen Vororten der Hauptstadt Beirut sowie im Bekaa-Tal im Osten wurden erneut Angriffe gemeldet. Von Israels Armee gab es zunächst keine Angaben.

Die libanesische Hisbollah gab unterdessen im Morgengrauen eine Erklärung ab, wonach sie erneut eine Raketensalve auf den Norden Israels abgefeuert habe. Am Vortag hatte die proiranische Miliz nach Angaben des israelischen Militärs etwa 222 Geschosse aus dem Libanon auf israelisches Gebiet abgefeuert. Im Norden Israels heulten daraufhin auch in der Nacht wieder die Sirenen, wie die Armee mitteilte. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

dpatopbilder - 04.10.2024, Israel, ---: Ein israelischer Apache-Hubschrauber feuert eine Rakete auf den Südlibanon ab, gesehen vom Norden Israels aus. Foto: Leo Correa/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein israelischer Apache-Hubschrauber feuert eine Rakete auf den Südlibanon ab, gesehen vom Norden Israels aus.

+++ Trump gegen Biden: Israel sollte Irans Atomanlagen angreifen +++

Anders als US-Präsident Joe Biden hat sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump für eine israelische Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. Mit Bezug auf eine Aussage Bidens zu einer möglichen Reaktion Israels auf den jüngsten iranischen Raketenangriff sagte Trump: „Seine Antwort hätte sein sollen: Zielt zuerst auf die Atomanlagen und macht euch über den Rest später Gedanken“, sagte der Republikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung in Fayetteville im US-Bundesstaat North Carolina.

Der Demokrat Biden hatte sich diese Woche auf eine entsprechende Frage eines Reporters gegen einen möglichen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. Bereits zuvor hatte er Israel dazu angehalten, die Reaktion auf den iranischen Raketenangriff gut abzuwägen.

Trump hatte auf der Wahlkampfveranstaltung betont, Atomwaffen seien das größte Risiko überhaupt. Man müsse gefasst sein. „Wir müssen vollkommen vorbereitet sein.“

+++ Reihe von Explosionen über südlichen Vororten Beiruts zu hören +++

Über den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sind laut Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in den frühen Samstagmorgenstunden nach Evakuierungsanordnungen durch die israelische Armee eine Reihe von Explosionen ertönt. Aufnahmen der AFP zeigten, wie Rauch von der Gegend in der Nähe des Flughafens aufstieg. Ein israelischer Militärsprecher hatte den Bewohnern von Teilen der Gegend zuvor die Evakuierung angeraten.

Indes erklärte die Hisbollah-Miliz am frühen Samstag, dass sie im libanesischen Grenzgebiet in anhaltenden Gefechten mit israelischen Soldaten kämpfe. Die israelische Armee habe erneut versucht, in die Nähe des Dorfes Adajsseh vorzudringen, erklärte die Miliz. Hisbollah-Kämpfer hätten sich gegen den Versuch gestellt, die Gefechte halten demnach an.

04.10.2024, Libanon, Beirut: Dieses Bild zeigt die durch israelische Luftangriffe verursachten Schäden in den südlichen Vororten von Beirut. Foto: Bilal Jawich/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Dieses Bild zeigt die durch israelische Luftangriffe verursachten Schäden in den südlichen Vororten von Beirut.

+++ Israels Armee: Hamas-Kommandozentrale in Schulgebäude angegriffen +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im umkämpften Gazastreifen erneut eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen. Sie habe sich im Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens in einem Gebäude befunden, in dem früher eine Schule gewesen sei, hieß es. Dies sei ein weiteres Beispiel für den systematischen Missbrauch der zivilen Infrastruktur durch die Hamas, die damit gegen das Völkerrecht verstoße, hieß es. Man habe vor dem Angriff Maßnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Freitag, 4. Oktober

+++ Streik im Westjordanland nach Toten bei israelischem Angriff +++

Aus Protest gegen einen israelischen Angriff in der Stadt Tulkarem im Westjordanland mit 18 Toten ist dort ein Generalstreik ausgerufen worden. Der Freitag ist für Muslime jedoch ein ähnlich wichtiger Wochentag wie der Sonntag für Christen, und das öffentliche Leben ist freitags weitgehend eingeschränkt.

Am Donnerstagabend waren bei dem Angriff eines israelischen Kampfjets auf ein Wohnhaus mit einem Café im Erdgeschoss nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet worden, darunter auch ein Ehepaar mit seinen Kindern.

+++ Biden rät Israel von Angriffen auf Irans Öl-Industrie ab +++

US-Präsident Joe Biden rät Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie ab. „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen“, sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.

Biden erklärte, die Israelis hätten sich bislang nicht festgelegt, wie sie auf den jüngsten iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wollten. Auf die Frage, ob er mit der israelischen Regierung dazu in Kontakt stehe, sagte er, man stehe in kontinuierlichem Austausch und führte aus: „Ich gehe davon aus, dass wir eine Diskussion darüber führen werden, wenn sie eine Entscheidung getroffen haben, wie sie reagieren werden.“

Biden hatte zuvor gesagt, dass die USA über ihre Haltung zu einem möglichen israelischen Angriff auf iranische Ölanlagen diskutieren. Die Äußerung führte prompt zu Verunsicherung an den Märkten. Am Mittwoch hatte Biden sich bereits zudem gegen eine israelische Attacke auf iranische Atomanlagen ausgesprochen.

TOPSHOT - US President Joe Biden speaks during the daily press briefing at the White House in Washington, DC, on October 4, 2024. (Photo by ANDREW CABALLERO-REYNOLDS / AFP)

US-Präsident Joe Biden.

+++ Irans Religionsführer verteidigt Angriff auf Israel +++

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat den Raketenangriff auf Israel verteidigt und seinen Verbündeten in der Region Mut zugesprochen. „Die glanzvolle Aktion unserer Streitkräfte (...) war eine völlig legale und legitime Handlung. Bei der Erfüllung unserer Pflicht zögern wir nicht und handeln nicht überstürzt“, sagte das Staatsoberhaupt bei einer Freitagspredigt in der Hauptstadt Teheran. Wie bei diesen Reden üblich stand als Symbol des Kampfgeistes ein Scharfschützengewehr neben dem Rednerpult.

Chamenei, der laut Verfassung in allen strategischen Belangen der Islamischen Republik das letzte Wort hat, drohte dem Erzfeind zugleich. „Jeder Schlag gegen das zionistische Regime (Israel) ist ein Dienst an der gesamten Menschheit“, sagte der 85-Jährige. Er bezeichnete den jüdischen Staat als Werkzeug der Amerikaner. „Dieses verfluchte Regime ist wurzellos, künstlich und instabil und hält sich nur mit der Unterstützung der USA mühsam aufrecht.“ Der Widerstand von Hisbollah und Hamas werde siegen, sagte Chamenei.

+++US-Streitkräfte bombardieren Huthi-Stellungen im Jemen +++

US-Streitkräfte haben erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen bombardiert. Wie das US-Zentralkommando Centcom mitteilte, wurden 15 Ziele der vom Iran unterstützten Gruppe angegriffen. Zuvor hatte der TV-Sender Al-Masirah, der als Sprachrohr der Huthi-Rebellen gilt, über rund ein Dutzend Angriffe berichtet, unter anderem in der strategisch wichtigen Hafenstadt Hudaida. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

Die Huthi machten für die Angriffe die USA und Großbritannien verantwortlich. Das Verteidigungsministerium in London teilte jedoch auf Anfrage mit, die Royal Air Force sei nicht an Angriffen im Jemen beteiligt gewesen.

Erst vor wenigen Tagen hatte Israels Luftwaffe Ziele der Miliz in dem Land angegriffen. Auch die USA und Großbritannien bombardierten in der Vergangenheit Stellungen der mit dem Iran verbündeten Gruppe. Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs schießen die Huthi regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer.

+++ Huthis melden Angriffe von USA und Großbritannien auf vier Städte im Jemen +++

Die USA und Großbritannien haben am Freitag nach Angaben der Huthis im Jemen vier von der Miliz kontrollierte Städte angegriffen. Ziele der Angriffe seien die Hauptstadt Sanaa, die westliche Hafenstadt Hodeida sowie Dhamar und Mukayras südlich von Sanaa gewesen, berichtete der von den Huthis betriebene TV-Sender Al-Masirah. Sanaa wurde den Angaben zufolge vier Mal angegriffen, Hodeida sieben Mal.

Mindestens ein Angriff wurde demnach jeweils gegen Dhamar und Mukayras geflogen. Angaben zu Schäden oder möglichen Opfern machte der Sender nicht. In Sanaa und Hodeida hörten Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP Explosionen. Zuvor hatte Al-Masirah von Angriffen lediglich auf Sanaa, Hodeida und Dhamar berichtet.

+++ Gesundheitsversorger im Libanon: Elf Rettungskräfte durch Israels Angriffe getötet +++

Bei israelischen Angriffen im Südlibanon sind nach Angaben eines der Hisbollah nahestehenden Gesundheitsdienstes elf Rettungskräfte getötet worden. Das Islamische Gesundheitskomitee teilte mit, dass am Freitag sieben seiner Mitglieder bei einem israelischen Angriff auf ein Notarztteam am Krankenhaus Mais-al-Dschabal getötet worden seien. Vier weitere Tote gab es demnach bei zwei weiteren Angriffen im Südlibanon.

Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministers Firass Abiad wurden seit Beginn der Kämpfe zwischen der Hisbollah und Israel im Oktober vergangenen Jahres mindestens 97 Rettungskräfte getötet.

Israel geht seit Tagen mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Zu Beginn der Woche startete das israelische Militär zudem nach eigenen Angaben einen „begrenzten“ Bodeneinsatz im Süden des Nachbarlandes.

Mehr als 1110 Menschen wurden laut AFP-Berechnungen durch die israelischen Luftangriffe getötet. Bis zu einer Million Menschen wurden nach Behördenangaben in die Flucht getrieben.

+++ UNO verurteilt israelischen Angriff im 18 Toten im Westjordanland +++

Die Vereinten Nationen haben einen israelischen Angriff im Westjordanland mit 18 Toten scharf verurteilt. Dieser „illegale Luftangriff“ sei „Teil eines höchst bedenklichen Musters rechtswidriger Gewaltanwendung“ bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland, erklärte am Freitag das UN-Menschenrechtsbüro für die palästinensischen Gebiete. Dabei würden den Palästinensern große Schäden zugefügt sowie Gebäude und Infrastruktur stark beschädigt.

Bei dem Angriff waren am Donnerstag nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 18 Menschen getötet worden. Demnach wurde das Flüchtlingslager Tulkarem in dem von Israel besetzten Gebiet bombardiert. Das israelische Militär gab an, bei dem Angriff einen örtlichen Chef der radikalislamischen Hamas getötet zu haben.

Die Stellungnahme der Vereinten Nationen erfolgte vor dem Hintergrund extrem angespannter Beziehungen zwischen Israel und UN-Generalsekretär António Guterres. Die israelische Regierung hatte Guterres zur „persona non grata“ erklärt, weil er aus ihrer Sicht den iranischen Luftangriff auf Israel vom Dienstagabend nicht ausreichend verurteilt hatte. Der UN-Generalsekretär hatte zunächst nur die „Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten“ verurteilt, ohne den Iran ausdrücklich zu erwähnen.

+++ Israelische Armee: 180 Geschosse aus dem Libanon abgefeuert +++

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge wieder intensiven Beschuss aus dem Libanon registriert. Rund 180 Geschosse seien aus dem Nachbarland Richtung Israel gefeuert worden, teilte das israelische Militär mit. In den vergangenen Tagen hatte die Armee mitunter auch noch mehr Geschosse gezählt. Im Norden Israels heulten wieder etliche Male die Sirenen. Berichte über Opfer und Schäden gab es zunächst nicht.

Die libanesische Hisbollah-Miliz reklamierte mehrere Angriffe auf Stellungen in Israel für sich.

Israels Armee greift derweil auch weiter Ziele im Libanon an, um dort eigenen Angaben nach die vom Iran unterstützte Schiitenorganisation Hisbollah zu schwächen und von der Grenze zu vertreiben.

+++ Angriffe aus Israel: Drei Krankenhäuser im Libanon stellen Betrieb ein +++

Angesichts des anhaltenden israelischen Beschusses haben drei Krankenhäuser im Libanon am Freitag ihren Betrieb eingestellt. Das Sainte-Thérèse-Krankenhaus am Rande der südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut meldete laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA „schwere Schäden“. Zudem war demnach am Donnerstag die Umgebung des Gebäudes von „israelischen Kampfflugzeugen“ beschossen worden.

Das Mais-al-Dschabal-Krankenhaus unweit der Grenze zu Israel kündigte ebenfalls „die Einstellung der Arbeit aller Abteilungen“ an und begründete dies unter anderem mit „feindlichen Angriffen auf das Krankenhaus“ seit Oktober vergangenen Jahres. Zudem gebe es Probleme bei der Versorgung und dem Zugang des Personals.

Der Direktor des staatlichen Krankenhauses von Mardsch Ajun im Südlibanon, Mouenes Kalakesch, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem israelischen Luftangriff am Haupteingang der Klinik seien Rettungswagen und Sanitäter getroffen worden. Laut NNA wurden bei dem Luftangriff vier Sanitäter des der Hisbollah-Miliz nahestehenden Islamischen Gesundheitskomitees getötet. Personalkürzungen sowie der jüngste Angriff hätten die Schließung des Krankenhauses erforderlich gemacht, sagte Kalakesch.

+++ UN-Hilfslieferung mit 30 Tonnen medizinischer Güter trifft im Libanon ein +++

Im Libanon ist erstmals seit der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz eine Hilfslieferung der Vereinten Nationen per Flugzeug eingetroffen. Sie umfasse 30 Tonnen medizinische Hilfsgüter, mit denen zehntausende Menschen behandelt werden könnten, teilte der Regionaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Hanan Balkhy, am Freitag im Onlinedienst X mit.

In den kommenden Tagen sollten weitere Flugzeuge mit Hilfsgütern eintreffen, unter anderem zur Behandlung von Cholera und von psychischen Erkrankungen.

Bei israelischen Angriffen gegen die vom Iran unterstützte Miliz im Libanon sind seit dem 23. September nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP auf der Grundlage offizieller Zahlen mehr als 1100 Menschen getötet worden. Mehrere hundert Menschen wurden zudem verletzt. Über eine Millionen Menschen sind nach Angaben libanesischer Behörden auf der Flucht.

Der libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad nahm die Hilfsgüter am Freitag am Flughafen von Beirut in Empfang. Die Lieferung war von der WHO und dem UN-Flüchtlingswerk UNHCR organisiert und von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert worden.

+++ WHO plant zweite Polio-Impfrunde im Gazastreifen +++

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verhandelt mit Israel über neue Feuerpausen im Gazastreifen, um Kinder zum zweiten Mal gegen Polio impfen zu können. Den Behörden seien Pläne für eine Impfkampagne zwischen dem 14. und 29. Oktober vorgelegt worden, sagte der WHO-Nothilfebeauftragte für die besetzten palästinensischen Gebiete, Ayadil Saparbekov. Vorgesehen ist eine notwendige zweite Dosis für 590.000 Kinder unter zehn Jahren. Sie sollen mit der Impfung auch Vitamin A zur Stärkung des Immunsystems bekommen.

Anfang September hatte die israelische Armee örtlich und zeitlich begrenzte Feuerpausen eingehalten, damit Helferinnen und Helfer Kinder in Impfzentren und bei Hausbesuchen versorgen konnten. Die gleichen Zusagen seien auch dieses Mal nötig, sagte Saparbekov.

Der Gazastreifen war 25 Jahre poliofrei gewesen. Wegen der massenhaften Vertreibungen und den unhygienischen Zuständen, in denen Menschen seit Monaten leben müssen, ist das Virus, das zu Kinderlähmung führen kann, wieder aufgetaucht. Es wurde in Wasserproben entdeckt. Bislang ist ein Fall eines infizierten Babys bekanntgeworden.

+++ Iranischer General droht Israel mit Angriffen auf Energiesektor+++

Am Dienstag feuerten Irans Revolutionsgarden rund 200 Raketen auf Israel. Ein General droht nun für den Fall eines offenen Kriegs.

Teheran (dpa) - Im Falle eines Kriegs zwischen Iran und Israel wollen die Revolutionsgarden auch gezielt Infrastruktur angreifen. Ali Fadawi, Vizekommandeur der Revolutionsgarden, drohte dem Erzfeind mit Angriffen auf den Energiesektor. Als mögliche Ziele nannte er etwa Raffinerien und „Energiequellen“, wie die Nachrichtenagentur Mehr und das Staatsfernsehen berichteten.

Am Dienstag hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, rund 200 Raketen auf Israel abgefeuert. Der Angriff erfolgte nach einer Reihe von gezielten Tötungen durch Israel, die sich gegen zentrale Akteure in Irans Netzwerk nichtstaatlicher Verbündeter richteten, darunter auch hochrangige Kommandeure der Revolutionsgarden.

+++ Israel: Waffen-Tunnel von Syrien in den Libanon zerstört +++

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen dreieinhalb Kilometer langen Tunnel unter der syrisch-libanesischen Grenze zerstört. Kampfflugzeuge hätten den Tunnel in der Nähe des Grenzübergangs Masnaa am Donnerstag bombardiert, teilte die Armee weiter mit.

Der Tunnel sei so geräumig gewesen, dass große Mengen von Waffen hindurchgeschleust werden konnten. Er habe auch als Lagerraum für Kriegsmaterial gedient, betonte die Armee. Der Kommandeur für die Hisbollah-Einheit 4400, die für den Waffenschmuggel zuständig gewesen sei, Mohammed Jafar Katsir, sei bereits in den vergangenen Tagen getötet worden.

Nach Angaben der libanesischen Armee gab es auch am Freitagmorgen einen israelischen Angriff bei dem Grenzübergang Masnaa. Die auch für Flüchtlinge wichtige Straße nach Syrien sei getroffen und der Grenzübergang geschlossen worden. Menschen flüchteten den Berichten zufolge zu Fuß weiter Richtung Syrien.

+++ Libanon: Israel greift nahe dem Grenzübergang zu Syrien an +++

Das israelische Militär hat nach libanesischen Angaben nahe einem Grenzübergang zwischen dem Libanon und Syrien angegriffen. Sicherheitskreise und Grenzbeamte meldeten, dass der Übergang Masnaa infolge der Angriffe geschlossen werden musste. Die Armee in Israel gab auf Nachfrage an, die Angelegenheit zu prüfen.

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) bestätigte den Angriff. Es habe dort heute morgen zwei Angriffe gegeben. Im Niemandsland zwischen den Ländern sei ein riesiger Krater entstanden. Menschen seien zu Fuß weiter geflüchtet und hätten die andere Seite der Grenze erreicht, sagte UNHCR-Sprecherin Rula Amin.

Der Fernsehsender CNN zeigte Aufnahmen von einem großen Krater, die den Einschlag auf der Straße dokumentieren sollen. Diese Angaben konnten derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Der Übergang wurde in den vergangenen Tagen von Zehntausenden Menschen zur Flucht nach Syrien genutzt. Der israelischen Armee zufolge soll die Hisbollah über Syrien Waffen in den Libanon schmuggeln.

+++ Irans Führer: Konsequente, aber überlegte Anti-Israel-Politik +++

Der Iran will seine Anti-Israel-Politik unverändert fortführen, dabei nach den Worten seines oberster Führers aber überlegt vorgehen. „Wir haben (gegen Israel) eine Mission, die werden wir konsequent durchführen, aber auch nichts überstürzen,“ sagte Ajatollah Ali Chamenei während des Freitagsgebets in Teheran.

Die beiden Raketenangriffe des Irans auf Israel im April und vor wenigen Tagen bezeichnete er als „Minimal-Bestrafung des zionistischen Regimes“ und eine legitime Reaktion des Irans. „Wenn notwendig, werden wir das in Zukunft wiederholen“, so der Führer, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.

Chamenei sprach von einer libanesischen und palästinensischen Widerstandsfront, die in jeder Hinsicht das Recht habe, sich gegen Kriegsverbrechen Israels zu verteidigen. Dies dürften weder die Weltmächte noch internationale Organisation in Frage stellen. Das Freitagsgebet in Teheran war auch eine Gedenkfeier für den kürzlich durch einen israelischen Luftangriff getöteten Chefs der mit dem Iran verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon, Hassan Nasrallah.

+++ Vor Angriffen: Israel ruft Libanesen zur Flucht auf +++

Die israelische Armee hat die Bewohner 37 weiterer Orte im Südlibanon vor geplanten Angriffen gewarnt und zur sofortigen Flucht aufgerufen. „Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser räumen“ und sich Richtung Norden begeben, schrieb ein israelischer Militärsprecher auf Arabisch auf der Plattform X. „Retten Sie ihr Leben“, fügte der Sprecher nachdrücklich hinzu.

Jeder, der sich in der Nähe von Mitgliedern, Einrichtungen und Waffen der Hisbollah aufhalte, bringe sein Leben in Gefahr, betonte der Sprecher. Es sei damit zu rechnen, dass jedes Haus, das die Hisbollah für militärische Zwecke nutze, angegriffen werde.

Die von dem Sprecher genannten Orte liegen fast alle südlich des Litani-Flusses. Hinter diesen Fluss, der etwa 30 Kilometer nördlich der faktischen israelisch-libanesischen Grenze von Ost nach West fließt, wollen die Israelis die Hisbollah-Miliz zurückdrängen. So soll die Sicherheit im Norden Israels wiederhergestellt werden, damit rund 60.000 evakuierte Bürger nach Hause zurückkehren können. Auch eine UN-Resolution sieht vor, dass die Hisbollah sich hinter den Litani-Fluss zurückzieht.

+++ Hisbollah-Kreise: Nasrallah an geheimem Ort „vorläufig“ beigesetzt +++

Der bei einem israelischen Luftangriff vor einer Woche getötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist an einem geheimen Ort „vorläufig“ beigesetzt worden. Sein Leichnam solle so lange in dem vorläufigen Grab bleiben, bis eine öffentliche Trauerfeier möglich sei, hieß es am Freitag in Kreisen der Hisbollah. Grund dafür seien Befürchtungen, dass Israel während seiner Beisetzung angreifen könne.

Nasrallah und weitere hochrangige Vertreter der vom Iran unterstützten Miliz waren am Freitag vergangener Woche bei einem israelischen Luftangriff im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden.

Israel geht seit Tagen mit massiven Luftangriffen gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. In den vergangenen Tagen nahm der Hisbollah-Beschuss weiter zu, insbesondere nach der Tötung von Nasrallah. In der Nacht zum Dienstag startete Israel zudem einen nach eigenen Worten „begrenzten“ Bodeneinsatz im Süden des Libanon.

+++ Irans Führer beginnt Freitagsgebet – Gedenkfeier für Hisbollah-Chef +++

In der iranischen Hauptstadt Teheran hat das traditionelle Freitagsgebet begonnen. In dieser Woche ist es auch eine Gedenkfeier für den getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Hauptredner ist Irans oberster Führer Ali Chamenei. Er soll auch die zukünftige Israel-Politik des Landes bekanntgeben. Es wird mit Spannung erwartet, ob der Iran auf eine weitere Eskalation der Krise verzichtet oder einen militärischen Kurs gegen den Erzfeind Israel einschlägt.

+++ Irans Außenminister Aragtschi zu Besuch im Libanon eingetroffen +++

Der iranische Außenminister Abbas Aragtschi ist zu einem Besuch im Libanon eingetroffen. Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, landete Aragtschi am Freitag am Flughafen der Hauptstadt Beirut. Es ist der erste Besuch eines iranischen Regierungsvertreters im Libanon seit der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriff in Beirut vor einer Woche.

Israel geht seit Tagen mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor. Am Dienstag startete Israel nach eigenen Angaben einen „begrenzten“ Bodeneinsatz im Süden des Libanon.

+++ Erneut schwere israelische Luftangriffe in Beirut +++

Die libanesische Hauptstadt Beirut ist in der Nacht erneut Ziel massiver Bombardierungen des israelischen Militärs geworden. Unbestätigten Berichten zufolge galt der Luftangriff Haschim Safi al-Din, Chef des Exekutivrats der Hisbollah-Miliz. Er wird als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge des kürzlich bei einem israelischen Luftangriff in Beirut getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah gehandelt. Israel habe gegen Mitternacht ein Treffen der Hisbollah-Führung, bei dem auch Safi al-Din dabei gewesen sei, in einem unterirdischen Bunker bombardiert, meldete die „New York Times“ unter Berufung auf drei israelische Beamte. Ob Safi al-Din zu der Zeit tatsächlich in dem Bunker war, sei noch unklar. Von Israels Armee gab es zu dem nächtlichen Luftangriff zunächst keine Angaben.

Er erfolgte laut libanesischen Sicherheitskreisen erneut in südlichen Vororten, die vor allem von der Hisbollah kontrolliert werden. Auf Videoaufnahmen waren Detonationen über der Stadt zu hören, gewaltige Flammen und Rauchschwaden stiegen in den Nachthimmel auf. Israels Militär hatte die Bewohner bestimmter Gebäude in den südlichen Vororten in arabischer Sprache zur Evakuierung aufgefordert. Die Angriffe ereigneten sich, während Israels Truppen und Panzer zugleich gegen die Hisbollah im Südlibanon kämpfen. Erklärtes Ziel Israels ist es, die proiranische Schiitenmiliz von der Grenze zu vertreiben, damit rund 60.000 evakuierte Israelis in ihre Häuser zurückkehren können.

+++ Viele Tote bei israelischem Luftangriff im Westjordanland +++

Derweil geht Israels Militär auch im besetzten Westjordanland verstärkt gegen seine Feinde vor. Bei dem Angriff eines israelischen Kampfflugzeugs auf ein Café in der Stadt Tulkarm im Norden des Westjordanlandes wurden laut dem palästinensischen Gesundheitsministerium in Ramallah mindestens 18 Menschen getötet. Die Zahl der Verletzten war zunächst unklar. Es war der erste Luftangriff dieser Art seit Jahren im Westjordanland. Nach Angaben der israelischen Armee galt er dem Chef der islamistischen Hamas in Tulkarm, Sahi Jasser Abd al-Rasegh Ufi. Palästinensischen Medien zufolge wurde der Anführer der örtlichen Sektion der Terrororganisation Islamischer Dschihad, Gaith Radwan, bei dem Luftangriff getötet.