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„Angesichts der Lage“Innenministerium will junge Menschen in Schulen auf Krisen und Kriege vorbereiten

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Eine Ampel leuchtet rot am Eingang zum Bundesministerium des Innern und für Heimat.

Am Bundesministerium des Innern gibt es Pläne, junge Menschen besser auf Krisen vorzubereiten.

Junge Menschen könnten in der Schule bald auf den möglichen Kriegsfall vorbereitet werden. So lautet ein Vorschlag des Innenministeriums.

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat jüngst in einem Interview mit ARD-Journalistin Anne Will von einer „Bedrohung“ Deutschlands durch Russland gesprochen. Er bestärkte seine Ansicht, dass sich die Bevölkerung für den Ernstfall wappnen solle – und erklärte, er selbst habe „genügend Wasser“ daheim.

Nun hat sich das Bundesinnenministerium von Nancy Faeser (SPD) dafür ausgesprochen, junge Menschen in Schulen auf Krisen und den möglichen Kriegsfall vorzubereiten. „Angesichts der Entwicklung der sicherheitspolitischen Lage in jüngerer Zeit sollte ein stärkerer Fokus auf den Zivilschutz gesetzt werden, auch schon in der Schulbildung“, sagte ein Ministeriumssprecher dem „Handelsblatt“ (Montagausgabe).

Das Innenministerium gibt zu bedenken, dass für die „Bestimmung von Lerninhalten“ an Schulen zwar die Bundesländer zuständig seien. Gleichwohl stehe der Bund mit dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bereit, mit „Materialien für junge Menschen und für Lehrpersonen“ zu helfen.

Kiesewetter fordert „Grundausbildung“ für Katastrophenlagen

Das Ministerium begrüßte zugleich die jüngst vorgestellte Initiative der EU-Kommission „zur Vorbereitung auf kriegsbedingte Krisen“ und riet Bürgern ebenfalls dazu, Vorräte an Wasser, Nahrungsmitteln und anderen lebenswichtigen Gütern anzulegen. „Mit einem Vorrat für mindestens 72 Stunden können vorübergehende Krisensituationen gut bewältigt werden“, sagte der Sprecher.

Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter schlug seinerseits ein Krisentraining für Schüler vor. „Es ist zwingend nötig, dass der Ernstfall geübt wird, denn die Schülerinnen und Schüler sind besonders verletzlich und im Ernstfall besonders betroffen“, sagte er der Zeitung.

Auch sollte aus seiner Sicht „eine Grundausbildung zum Verhalten in Katastrophenlagen“ eingeführt werden. „Dies wäre auch mit Blick auf einen Gesellschaftsdienst klug und vorausschauend“, sagte Kiesewetter und nannte als Vorbild Finnland, wo dies seit Jahrzehnten in Schulen üblich sei. (afp / red)