Donald Trump will Grönland dem amerikanischen Staatsgebiet zuschlagen. Dänemark ist empört, aber der US-Präsident lässt nicht locker.
Trumps RhetorikUSA „bekommen Grönland“ – Aggressives Telefonat mit dänischer Regierungschefin
Bereits vor seiner Amtseinführung hat Donald Trump die Leitlinien seiner Politik verkündet. Dazu zählt auch ein großes Interesse an Grönland. Die Insel in der Arktis, die zu Dänemark gehört, liegt strategisch günstig und verfügt über Bodenschätze. Es gibt Öl und Gas sowie verschiedene Rohstoffe für grüne Technologien. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte Trump erklärt, Grönland kaufen zu wollen und war damit bei der dänischen Regierung auf wenig Gegenliebe gestoßen. Auch jetzt lehnte die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen Trumps Ansinnen ab.
Nun hat der 78-Jährige seine Rhetorik noch einmal verschärft. Wie mehrere Medien berichten, sprach Trump am Samstag an Bord des Regierungsfliegers Air Force One vor Journalisten auch über Grönland. Er zeigte sich überzeugt, dass die USA die Insel „bekommen“ werde, wie auch die „Daily Mail“ und BBC schreiben. Er behauptete, die Einwohnerinnen und Einwohner Grönlands wollten ein Teil der USA sein: „Sie wollen mit uns zusammen sein“, so Trump. Es gehe um den Schutz der freien Welt, behauptete Trump weiter. Derzeit seien russische und chinesische Schiffe dort. Er wiederholte, dass er nicht wisse, warum Dänemark einen Anspruch auf Grönland habe.
Grönlands Regierungschef Múte B. Egede hatte vor wenigen Tagen gesagt, die Zukunft Grönlands werde von den Grönländern selbst bestimmt, nicht von anderen. Das hatte auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bestätigt. Wie erst kürzlich bekannt wurde, hatte es ein sehr hitziges Telefonat zwischen Trump und Frederiksen gegeben. Die „Financial Times“ berichtet, der US-Präsident hätte 45 Minuten lang die Ernsthaftigkeit seiner Pläne betont. Frederiksen dagegen wiederholte, die Insel stehe nicht zum Verkauf.
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Donald Trump tritt aggressiv gegenüber der dänischen Ministerpräsidentin auf
Demnach habe die Ministerpräsidentin eine stärkere Zusammenarbeit bei Militärstützpunkten und der Förderung von Bodenschätzen angeboten. Trump habe sich dennoch aggressiv und konfrontativ verhalten. Aus Kreisen europäischer Beamter, die über das Gespräch informiert wurden, hieß es laut Bericht, das Telefonat sei „entsetzlich“ verlaufen und wie eine „kalte Dusche“ für die dänische Regierung gewesen. Es sei klar geworden, dass Trump seine Pläne durchsetzen wolle. Trump habe mit Zöllen gedroht.
Grönland ist weitgehend autonom, zählt aber offiziell zum Königreich Dänemark. Frederiksen hatte Anfang des Monats gesagt: „Aus der Sicht der dänischen Regierung gehört Grönland den Grönländern.“ Die größte Insel der Erde mit ihrer wichtigen geopolitischen Lage in der Arktis hat bei Trump Begehrlichkeiten geweckt. Dabei schloss der US-Präsident auch militärischen und wirtschaftlichen Zwang nicht aus, um Kontrolle über die Insel zu erlangen.
Donald Trumps Sohn besucht Grönland
Trump hatte seinem Interesse an Grönland bereits vor seinem Amtsantritt Nachdruck verliehen, indem er seinen ältesten Sohn zu einem Besuch auf die Insel schickte. Donald Trump Junior landete mit einer Maschine seines Vaters in Nuuk. Die Visite galt offiziell als privat, die politische Botschaft dahinter war allerdings völlig klar.
Trump Junior postete viele Bilder von seinem PR-Besuch. Dabei betonte er, wie sehr sich die Einwohnerinnen und Einwohner freuen würden, zu den USA zu gehören. Die Fotos, die Grönländer mit MAGA-Caps („Make America Great Again“) bei einem gemeinsamen Mittagessen mit Trump zeigten, entpuppten sich im Nachhinein allerdings als vermutlich gestellt. Denn bei den angeblichen Trump-Fans handelte es sich demnach um Obdachlose, die mit der Aussicht auf ein kostenloses Mittagessen ins Hotel gelockt worden waren. Zuvor waren sie mit Trump-Fanartikeln ausgestattet worden. (mit dpa)