Ob Trump bewusst war, mit wem er posiert, wollte ein Sprecher nicht kommentieren. Trump hat in der Vergangenheit Mafia-Kontakte eingeräumt. „Man sollte ihnen kein Geld schulden“, ließ Trump 2013 wissen.
Foto mit „Skinny Joey“ MerlinoDonald Trump lächelt mit Mafia-Boss in die Kamera
Ex-US-Präsident Donald Trump ist wegen eines Fotos, das ihn zusammen mit einem berüchtigten Mafia-Boss aus der amerikanischen Großstadt Philadelphia zeigt, in Bedrängnis geraten. Auf Anfrage der lokalen Zeitung „Philadelphia Inquirer“ wollte sich ein Sprecher Trumps nicht dazu äußern, ob der Republikaner wusste, mit wem er für das Foto posiert hat. Die beiden Männer waren Anfang Januar zusammen in einem von Trumps Golfclubs fotografiert worden.
Donald Trump posiert mit Joseph „Skinny Joey“ Merlino
„Präsident Trump macht zahllose Fotos mit Menschen“, erklärte der Sprecher dem Bericht zufolge. Das bedeute jedoch nicht, „dass er jede einzelne Person, mit der er in Kontakt kommt, kennt“. Die US-Zeitung hatte das Bild von Trump und Joseph „Skinny Joey“ Merlino zuvor veröffentlicht – beide zeigen auf der Aufnahme die „Daumen-hoch“-Geste.
Der Zeitung zufolge wurde das Bild der Redaktion von einer anonymen Quelle zugespielt. Neben Trump und Merlino zeigt die Aufnahme auch einen weiteren Mann. Seine Identität ist bisher nicht bekannt.
Alles zum Thema Donald Trump
- Stunker-Mitbegründer Winni Rau „Am Wahlabend könnten wir bei der Stunksitzung Hochrechnungen einblenden“
- Ersatz für Gaetz schnell gefunden Donald Trump nominiert seine Anwältin fürs Justizministerium
- Konjunktur Deutsche Wirtschaft wächst im dritten Quartal nur minimal
- „Das ist absolut absurd“ Westernhagen zieht über Trump her – und hadert mit Deutschland
- Vorwürfe gegen Matt Gaetz Trumps umstrittener Wunsch-Justizminister macht Rückzieher
- Ex-Bundesminister auf Lesetour Was Jürgen Trittin (Grüne) mit Blick auf die ZUE in Frechen rät
- Monopol-Prozess Forderung der US-Regierung – Google soll Chrome verkaufen
Über Merlino schrieb der „Inquirer“, er sei einst ein „Anführer einer gewalttätigen Bande“ und auf dem Weg gewesen, der „Boss einer kriminellen Organisation, die in Philadelphia und Atlantic City aktiv war“ zu werden. 2001 wurde Merlino demnach wegen organisierter Kriminalität verurteilt und verbrachte zehn Jahre hinter Gittern.
Donald Trump und Joseph Merlino: „Vorliebe für Golf und eine Abneigung gegen kooperierende Zeugen“
Im Jahr 2018 musste Merlino dann erneut wegen illegalen Glücksspiels ins Gefängnis, 2020 kam er wieder frei. Trump und Merlino würden eine „Vorliebe für Golf und eine Abneigung gegen kooperierende Zeugen, die auspacken“ teilen, heißt es weiter im Bericht der US-Zeitung.
Trump hatte diesen Standpunkt bereits 2018 deutlich gemacht, als sein Ex-Anwalt Michael Cohen mit US-Ermittlern kooperiert hatte, die Trumps Verbindungen nach Russland untersuchten hatten. „Das nennt man ‚flipping‘ und es sollte eigentlich illegal sein“, hatte Trump damals über die Aussage seines ehemaligen Anwalts gesagt. Zustimmung erhielt er von Merlino: „Präsident Trump hatte Recht. Sie müssen die Flipper verbieten“, hatte der Mafia-Boss erklärt.
Donald Trump über Mafia-Kontakte: „Das sind zufällig sehr nette Leute“
Dass Trump es mit der Distanz zu Mafiastrukturen nicht allzu genau nimmt, hatte der Republikaner unterdessen bereits 2013 im Gespräch mit CBS eingeräumt, berichtet der englische „Guardian“.
Der US-Sender hatte Trump damals gefragt, ob er „jemals wissentlich Geschäfte mit dem organisierten Verbrechen gemacht“ habe. „Wissen Sie, da ich in New York aufgewachsen bin und in New York Geschäfte gemacht habe, würde ich sagen, dass es auf dem Weg dorthin vielleicht eine dieser Personen gegeben hat, aber im Allgemeinen halte ich mich von dieser Gruppe fern“, lautete Trumps Antwort.
Donald Trump: Abendessen mit Antisemiten und Rassisten
„Das sind zufällig sehr nette Leute“, schob der spätere US-Präsident damals nach. „Man will ihnen einfach kein Geld schulden. Man sollte ihnen kein Geld schulden.“
Drei Jahre später zog Trump dann ins Weiße Haus ein. 2020 unterlag der Republikaner dem amtierenden US-Präsidenten Joe Biden. Derzeit ist Trump der einzige erklärte Kandidat für eine republikanische Präsidentschaftsnominierung für die Wahl im Jahr 2024.
Es ist derweil nicht das erste Mal, dass Trumps private Kontakte für Wirbel sorgen. Im November 2022 sorgte Trump für Aufregung, weil er sich mit dem antisemitischen Rapper Kanye West und dem bekannten amerikanischen Rassisten Nick Fuentes für ein Abendessen getroffen hatte. (das)