Der ehemalige Wagner-Kämpfer Andrej Troschew soll eine neue Truppe aufbauen. Prigoschin hatte ihn zu Lebzeiten als Nachfolger abgelehnt.
Putin will neue PrivatarmeeDieser Ex-Wagner-Kommandeur soll Jewgeni Prigoschin beerben
Nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin soll das ehemalige Führungsmitglied Andrej Troschew aus dessen Privatarmee Wagner nach dem Willen von Kremlchef Wladimir Putin neue Freiwilligen-Kampfverbände aufbauen.
Diese Einheiten hätten verschiedene Aufgaben und sollten vor allem auch im Kriegsgebiet in der Ukraine zum Einsatz kommen, sagte Putin bei einem Treffen mit Troschew und Vizeverteidigungsminister Junus-Bek Jewkurow. Der Kreml veröffentlichte am Freitag ein Video des Gesprächs vom Vorabend.
Kreml bezeichnet Ex-Wagner-Kämpfer Andrej Truschew als „kriegserprobt“
Auf der Kremlseite wurde der 61 Jahre alte Troschew allerdings nicht weiter vorgestellt oder auch nur mit einer Funktion genannt. Die russische staatliche Nachrichtenagentur bezeichnete ihn unterdessen als „pensionierten Oberst“. Troschew sei kriegserprobt und wisse, was zu tun sei, „damit die Kampfeinsätze auf bester und erfolgreichster Weise erledigt werden“, sagte Putin.
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Dmitri Peskow, der Sprecher des Kremlchefs, erklärte Troschew sei zum Zeitpunkt der Bekanntmachung bereits beim Verteidigungsministerium angestellt.
Jewegeni Prigoschin hatte Troschew als Nachfolger bei Wagner abgelehnt
Putin hatte Troschew als neuen Anführer der Freiwilligen-Armee bereits bei einem Treffen mit Prigoschin und Kommandeuren im Sommer ins Gespräch gebracht, nachdem ein Aufstand der Privatarmee im Juni gescheitert war. Prigoschin hatte Troschew als Nachfolger abgelehnt. Er starb nach offiziellen Angaben gemeinsam mit anderen Vertretern der Wagner-Führung im August bei einem Flugzeugabsturz.
Troschew ist ein früherer Offizier und hatte zeitweilig den Stab der Privatarmee Wagner geführt. Prigoschins Aufstand gegen die russische Militärführung am 23. und 24. Juni hatte er nicht unterstützt. Er schloss sich laut Medienberichten danach einer anderen Privatarmee an.
Ukraine-Krieg: Wagner-Kämpfer wieder in Bachmut aktiv
Zuletzt hatte es vermehrt Berichte gegeben, dass frühere Wagner-Kämpfer wieder in Russlands Krieg gegen die Ukraine im Einsatz sind. Am Freitag berichtete der britische Geheimdienst, die Kämpfer der Söldnergruppe seien erneut um die ostukrainische Stadt Bachmut im Einsatz. Das legten mehrere Berichte nahe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Freitag.
In Bachmut hatte Wagner in verlustreichen Kämpfen im Mai einen Erfolg für die russischen Invasionstruppen errungen. „Ihre Erfahrung wird wahrscheinlich in diesem Sektor besonders gefragt sein. Viele werden die aktuelle Frontlinie kennen, nachdem sie vergangenen Winter dort gekämpft haben“, so die Mitteilung. (das/dpa)