Die Worte von Edi Rama sorgten auf dem Podium für Gelächter. Auch Kanzler Olaf Scholz spielt eine Nebenrolle.
Gelächter bei PodiumsdiskussionAlbanischer Ministerpräsident erzählt bösen Witz über Putin und Prigoschin
Der albanische Ministerpräsident Edi Rama hat bei einer Sicherheitskonferenz im slowenischen Bled mit einem Witz über den russischen Präsidenten Wladimir Putin und den mutmaßlich bei einem Attentat auf seinen Privatjet getöteten Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, für Gelächter gesorgt. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spielte dabei eine Nebenrolle.
Edi Rama scherzt über Russlands Zeitzonen – und Wladimir Putin
Als Gast einer Podiumsdiskussion bei der internationalen Konferenz in Slowenien erzählte Rama am Montag auf Englisch den Witz, der im Wortlaut wie folgt lautete.
„Ich weiß nicht, ob Sie schon gehört haben, dass Russland über die Vereinheitlichung seiner Zeitzonen verhandelt. Denn es gibt einen Unterschied von neun Stunden zwischen der einen und der anderen Seite des Landes. Da ging der russische Premierminister zu Putin und sagte: ‚Herr Präsident, wir haben ein Problem. Ich habe meine Familie in den Urlaub geschickt. Ich rief sie an, um ihnen ‚Gute Nacht‘ zu sagen, aber dort war es morgens und sie waren am Strand. Ich habe Olaf Scholz angerufen, um ihm zu seinem Jahrestag zu gratulieren. Aber er sagte, der sei erst morgen. Ich rief Xi Jinping zum neuen Jahr an, und er sagte, es sei noch das alte Jahr.‘ Putin sagte: ‚Ja, das ist mir auch passiert. Ich habe Prigoschins Familie angerufen, um ihr mein Beileid auszusprechen, aber das Flugzeug war noch nicht abgehoben.‘“
Videoaufnahmen von Ramas Vortrag wurden in den sozialen Netzwerken am Dienstag daraufhin tausendfach geteilt. Bereits vor dem Witz des Albaners kursieren seit Prigoschins Flugzeugabsturz zahlreiche Memes über den Tod des Söldnerchefs.
Mehrere westliche Staaten betrachten eine Verstrickung Putins als wahrscheinlich, nachdem Prigoschin Ende Juni seine Truppen kurzzeitig in Richtung Moskau marschieren ließ und so einen Putsch versucht hatte. Nach nur einem Tag brach Prigoschin das Vorhaben zwar wieder ab, wurde fortan jedoch vom Kreml nach Belarus verbannt.
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin bei Flugzeugabsturz getötet
Am 23. August stürzte der Wagner-Chef zusammen mit sechs weiteren Mitgliedern der Söldnertruppe und drei Crew-Mitgliedern dann mit einem Embrear-Privatjet über der russischen Region Twer ab.
Nach einer DNS-Untersuchung bestätigte der Kreml den Tod Prigoschins einige Tage später. Sowohl US-Behörden als auch russische Medien halten es für das wahrscheinlichste Szenario, dass ein Sprengsatz an Bord des Privatjets explodiert ist.
Zukunft der Wagner-Gruppe nach Prigoschins Tod ungewiss
Prigoschin wurde mittlerweile in seiner Heimatstadt St. Petersburg ohne militärische Ehren beigesetzt. Putin hatte nach Prigoschins Tod erklärt, der Söldnerchef habe in seinem Leben einige „Fehler gemacht“, jedoch auch bekräftigt, Prigoschins militärische Erfolge im Krieg gegen die Ukraine würden unvergessen bleiben.
Die Söldnergruppe war monatelange in der Ukraine im Einsatz, vor allem in der Schlacht um Bachmut, und ging dabei äußerst brutal vor. Die Zukunft der Wagner-Truppe bleibt nach Prigoschins Tod unklar. 4500 der Söldner befinden sich weiterhin in Belarus. (das)