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Das Wort zum SonntagWas tun, wenn Unfreiheit und Unrecht das Leben bestimmen

Lesezeit 2 Minuten
Friedenstaube

Eine Friedenstaube bei einer Demonstration gegen den Krieg 

Ein Rätsel fragt: „Wo sie ist, darf man sie nicht benennen. Wo man sie benennen kann, ist sie nicht?“ Finden Sie des Rätsels Lösung? Etwas, das ist, darf nicht benannt werden und etwas das benannt werden kann, ist nicht da? Die Lösung heißt: eine Diktatur!

In den letzten Jahren wurde bisweilen eine solche in unserem Land behauptet. Doch gerade die lautstarken Proteste bezeugen die Freiheit der Meinung in unserem Staat.

Wie eine wirkliche Diktatur aussieht, können wir zur Zeit aus einem gar nicht so weit entfernten Land hören und sehen: Unfreiheit, Unwahrheit und Unrecht bestimmen das Leben und fordern ihre Opfer über die eigenen Grenzen hinaus.

Das System des Einen-Starken-Mannes bringt eben keine strahlenden Helden und Befreier hervor, sondern Starrsinnige und Verwirrte, die sich an ihre Macht klammern und dabei zur Not über Leichen gehen.

Auch die katholische Kirche muss gegenwärtig über ihre Hierarchien neu nachdenken. Wer Kritik und Kontrolle ausschließen will, überlässt sich und andere dem Machtwillen und der Willkür einzelner oder von Cliquen.

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Schon in der biblisch-christlichen Tradition zeigt sich dagegen der eine Gott in drei Gestalten: ein inneres Team. Abbild dieses Gottes ist der Mensch in seinen weiblichen und männlichen Lebensformen, und die Vaterrolle wird mütterlich definiert durch Geduld und Güte, innere Weite und Bereitschaft zur Vergebung. Autorität und Macht sind aufgeteilt und an Diskurs, Konsens oder Kompromiss gebunden. Das ist oft mühsam, aber wohl der einzige Weg zu einem Leben in Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit.

„Wo sie ist, soll man sie bewahren und wertschätzen. Wo sie nicht ist, muss man sie anstreben und erkämpfen!“ Dieses Rätsel ist eigentlich keines, denn die Lösung liegt hier klar auf der Hand: die Freiheit, und was wäre dazu die Alternative?